Recht, elend

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Hank
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Beitrag von Hank » 27.10.2010, 01:32

Den Denkerischen Endpunkt gibt es nicht, man muss immer weiterdenken, immer weiterdenken, dass man eben zu immer neuen und weiterreichenden Erkenntnissen gelangt.

Der Erkenntnisprozess aber findet seine Schranke an der selten verschiebbaren Grenze der Erkennbarkeit, dahinter beginnt eben das Unerkennbare bzw. das noch nicht Erkannte. Wie also geht man mit all dem um, was man nicht kennt bzw. noch nicht erkannt hat?

Geht man aber davon aus, dass alles Seiende, da der gemeinsamen Sphäre des irgendwie scheinbar Unerkennbaren angehörend, sich gegenseitig irgendwie bedingt und bestimmt und bedenkt man ferner, dass das Subjekt das reaktionsfähigste und empfindsamste unter allen Seienden ist, so ergibt sich, dass das ganze System des Seienden über das Objekt und dessen Abbild vor dem Subjekt irgendwann in Erscheinung treten muss.

Das ist dann der Zeitpunkt der Erkenntnis, den man nicht versäumen sollte. Viele wichtige Entdeckungen und Erfindungen waren nicht selten dem Zufall zu verdanken.

Die meisten Leute, nicht nur in Österreich sind zwar manuell fleißig, aber geistig faul, deswegen diese ganze Bedrückung aufs Gemüt. Klar, in den vergangenen zehn Jahren haben sich ordentliche Denklücken ergeben.

Prozesse und Entwicklungen haben sich aufgetan, z.B. eben das Internet, ohne dass da viel mitgedacht wird und wurde und dann kommen die üblichen überraschungslosen Stellungnahmen - "Phrasendrescherei", heiße Luft aus geschwellter Brust, oder so ähnlich...

H.H.H. 8) 8) 8)



Kriwetz
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Beitrag von Kriwetz » 27.10.2010, 09:01

Ja, wobei der „Zufall“ halt auch so eine – scheinbar – ominöse „Sache“ ist und deswegen auch gerne als Wort für diverse Ausreden herangezogen wird.
Es gäbe ja eine alternative Ausdrucksweise dafür, nur scheint die dann keinem mehr sonderlich zu gefallen, darum hört man sie auch recht selten : -):
Es gibt in dieser (Objekt)“Welt“ jede Menge an eben „Objekten“, „Phänomenen“, „Ereignissen“, und was immer in „objekthafter“ Wortwahl ausgedrückt werden kann, und dem gegenüber die Tatsache, dass ich alle diese hinsichtlich ihres Grundes und ihrer Zusammenhänge entweder verstehen oder nicht verstehen kann.

Unter diesem Gesichtspunkt gibt es dann zwar „den Zufall“ nicht mehr, aber auf einmal ein ziemliches und praktisches „Problem“. lol
Und das in Gestalt eines anderen Wortes, das zwar auch jeder dauernd benutzt, aber ganz offensichtlich nicht wirklich was damit anfangen kann, nämlich: ich!

Damit würde sich auch die Objektivierung „das Subjekt“ erübrigen, weil eigentlich doch ich dieses „Subjekt“ bin.

Aber - eh´ schon wissen, damit führt diese Betrachtung genau wieder zu dem „Problem“ zurück, das in der Praxis gegeben und auf das angewandte Gewalt-Prinzip der Gesetzgebung zurück zu führen ist:
„Mensch“ versteht (s)ich nicht nur nicht, sondern befindet sich zudem im Dauerzustand „Angst“, was nebst anderen Unannehmlichkeiten zur Folge hat, dass auch die kommunikativen Mittel ver-sagen, um (s)ich und die „Welt“ letztlich auch verstehen lernen/erfahren zu können...

Ja ja, ein Trauerspiel in jeder Hinsicht und daran wird sich auch nichts ändern, solange dieses Prinzip weiter praktiziert wird.
Wenigstens das würde „man“ doch verstehen können, dachte ich einmal…
…aber wie sich gezeigt hat: denkste… :-)

LG G. K.

Hank
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Beitrag von Hank » 28.10.2010, 03:14

Was jetzt also: Zufall oder Schicksal? Ich bin mein Gehirn!

"Ich" ist nur ein anderes Wort für "Subjekt". Mystiker behaupten ja, dass die ganze Welt beseelt ist, dass alle Dinge verzauberte Menschen sind - da ist was dran, würde ich sagen.

Aber wir sind ja Skeptiker - als Subjekt ist man ja eben immer auch Objekt. Wir werden von anderen beobachtet, sogar überwacht. Denken wir oder werden wir gedacht?

Außerdem sind nicht nur alle Menschen verschieden, sondern alle Lebewesen überhaupt, jeder und alles befindet sich in einem momentan jeweils anderen geistigen und körperlichen Zustand. Das totale Chaos an und für sich.

Außerdem ist ja alles Wahrnehmbare immer vermischt mit allen möglichen anderen Sachen, das macht die Unterscheidung so schwer, außerdem manche Leute sind obendrein kurzsichtig, manche derisch, manche sind überhaupt blind und taub und deppert.

Wenn man sich überlegt was der Hund mit seiner Schnauze alles wittern, was der Adler alles sehen kann, wie schlau die Raben sind - die haben ganz sicher alle so etwas wie Bewußtsein. Bewußtsein haben heißt Angst haben. Alle Lebewesen haben Angst und sind sehr vorsichtig und schreckhaft bzw. leicht irritierbar, ein tagtäglich beobachtbares Phänomen.

Viele Sache schauen wiederum je nach Kombination völlig anders aus. Natrium und Chlor z.B. sind zwei hochgiftige Elemente, aber gemeinsam ergeben sie das so wichtige Salz.

Außerdem ist sowieso alles relativ.

Und dann erst, aber wirklich erst dann kommt es im Leben auf die Bildung, Sitten, religiösen und philosophischen Anschauungen sowie natürlich auf die herrschenden Gesetze drauf an.

H.H.H. 8) 8) 8)

Kriwetz
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Beitrag von Kriwetz » 28.10.2010, 18:24

Zitat:
Ich bin mein Gehirn!



Der Scherz ist gut, hat aber seit Beginn der entsprechenden Missionierung als Glaubensbekenntnis und damit Aufnahme in die Liste der „Religionen“ (mit dem „Recht“, auch Gesetze begründen zu können) sicher schon den gleich langen Bart wie der alte Mann, den die christlichen „Religionen“ parallel dazu allen noch immer als „Gott“ zu verkaufen versuchen. lol

Aber weil damit zwar der Kern der ganzen Misere heraus geschält vorliegt, die entsprechenden Erörterungsversuche im bloßen schriftlichen Diskurs erfahrungsgemäß aber stets in St. Nirgendwo enden und zudem dieser Rahmen hier nicht wirklich einen Ort der reinen Philosophie darstellt : -), will ich mal an diesem Punkt von der Diskussion ausklinken.

Ich habe ja nicht die Absicht, „Glaubensfragen“ ins Zentrum zu stellen (das ist die Privatangelegenheit jedes selber), sondern die „hard facts“, die sich auf der gesellschaftlichen Ebene und über die Gesetzgebung daraus ergeben.
Dass die dann wieder auf den Einzelnen in der bekannten Form (siehe tägliche Nachrichten) zurück wirken, gehört dann natürlich auch zu diesen. : -)

Werter H. H., es war aber sehr erbaulich, mit Ihnen diesen Disput hier geführt zu haben, der ja auch eher den Charakter eines Privatissimums hatte : -) (wie die Aufrufrate zeigt), aber vielleicht begegnet „man“ sich ja wieder einmal wo in der „Sache“.

LG G. K.

Hank
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Beitrag von Hank » 30.10.2010, 05:53

Die harten Fakten von denen Sie da sprechen trudeln hier täglich ins Forum ein. Natürlich täte ich mit Ihnen noch lieber diskutieren, wenn Sie etwas für Jus über hätten. Aber wenn alle Rechtsgelehrten so nachdenklich und kritisch wie Sie wären, dann täte schon Dampf in die diversen Sachen kommen.

Weiters zum Thema "Harte Fakten": Ab nächstes Jahr wird die Gratis-Auskunft für jedermann an den Bezirksgerichten beim sog. "Amtstag" drastisch eingeschränkt, nur Exekutionssachen und Familienangelegenheiten kann man vorbringen. Für alle anderen Fälle muss man dann wohl oder übel einen Rechtsanwalt aufsuchen - oder sich hier ans Forum wenden...

Die Gerichts-Foyers jedenfalls sind in ganz Österreich jeden Dienstag immer voll, wer nicht spätestens um 09.00 Uhr früh da ist, hat fast keine Chance mehr dranzukommen. Alle suchen Rat und Hilfe, viele sind beim Verzweifeln, die Stimmung ist entsprechend eher bedrückt, jeder hat seinen eigenen Fall und die Richter sind fix und fertig nach so einem 4-stündigen Beratungsmarathon...

Man sollte daher das Recht, Gesetze, Politik, Staat usw. sowieso nie mit dem Leben selber verwechseln.

Life is Live, nananana...! 8) 8) 8) 8)

Kriwetz
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Beitrag von Kriwetz » 30.10.2010, 09:43

: -) Werter H.H., die „harten Fakten“ sind überall präsent, sie haben jeweils nur andere „Gesichter“.
Und wenn ich mir jetzt alle vergegenwärtige, dann komme ich genauso ins Strudeln wie nun unsere Politiker, welchen ich welche Prioritäten zugestehen sollte, wenn von allen Seiten nur mehr ein einziges Be-Klagen über diese Situation und deren Auswirkungen zu vernehmen ist.
Jedes der unendlichen „Beispiele“, die dafür heraus gehoben werden könnten – von einem einzelnen Menschen, über lokale Gruppierungen und deren „Interessen“, bis hin zu den internationalen „Komplikationen“ – steht eh´ ständig wo in den Nachrichten, ist mit der seitherigen Denkweise aber für sich alleine nicht mehr so lösbar, dass dies nicht wieder zu Lasten der „Interessen“ aller erfolgen würde.

Die „klassische“ Eskalation, die, wenn kein Umdenken erfolgt, noch ganz andere „Unerfreulichkeiten“ zu Tage fördern wird.

In diesem Lichte kann ich jetzt aber auch dem, was Sie hier sagen…


Zitat
Natürlich täte ich mit Ihnen noch lieber diskutieren, wenn Sie etwas für Jus über hätten. Aber wenn alle Rechtsgelehrten so nachdenklich und kritisch wie Sie wären, dann täte schon Dampf in die diversen Sachen kommen.


…etwas gegenüberstellen. :-)
Wie kann ich für „Jus“ im herkömmlichen Sinne was über haben, wenn nicht nur ich, sondern jeder doch gleichzeitig in dem dahinter stehenden Prinzip die Ursache für jeden einzelnen aller dieser be-klagenswerten Fälle erkennen kann/könnte?

Ich kann natürlich auch die Richter verstehen, die sich ob der zunehmenden Belastung darüber be-klagen. Nur: ich könnte deren „Interesse“ dabei genauso wenig die höhere Priorität im Vergleich zu allen anderen zugestehen, wie denen anderer Menschen, die sich wieder über was anderes be-klagen. :-(
Ich könnte deren „Interessen“ also gar nicht dadurch dienen, indem ich mich für Jus besonders zu interessieren begänne, sondern könnte sie – sollten sie sich bei mir darüber be-klagen – auch nur auf die Ursache hinweisen. : -)

Mehr kann ich gar nicht tun. „Angeheizt“ habe ich auch schon, um den „Dampf“ dafür zur Verfügung zu stellen (und Sam hat auch noch seine Schäufchen nachgelegt) lol, „Gas geben“ müssen aber schon die selber, die noch immer auf der Stelle stehen (und nur „Bahnhof“ verstehen), wenn sie wollen, dass endlich Bewegung in diesen verfahrenen Karren kommt.
Den Lo(c)k-Führer spiele ich nicht auch noch… (grins)

Die „Hebel“, die dafür der Reihe nach lediglich zu bedienen wären, sind/wären auch ganz einfach:
Selber Denken bis zum „Ah ja, das ist ja so“ – Diskutieren darüber auf breiter und öffentlicher Basis und ohne „Tabus“ – Geschehenlassen der sich daraus von alleine ergebenden weiteren Ent-Wicklungen.

Die seitherige „Fahrtrichtung“ war ja umverkehrt : -) und zwar so:
Erstellen von Vorschriften, wohin und warum gefahren werden müsse – Diskutieren und jammern über die holprige Fahrt des/der Lok-Führer – Denken, warum der Zug ständig gegen die gleiche Wand fährt… :lol:

Das wäre die einfache „Theorie“. Deren Verwirklichung in der Praxis wird wohl weiterhin an bestimmten, aber leicht erkennbaren „Interessen“ scheitern… und wenn wir zwei beiden noch so viele „Beispiele“ hier be-klagen.

LG. G.K.

Hank
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Beitrag von Hank » 04.11.2010, 06:45

Lieber Herr G.K. - über das was Sie da so sagen besteht glaube ich mehr oder weniger weltweiter Expertenkonsens.

Klar, werden ständig solche Wieselwörter wie "Nachhaltigkeit" verwendet, ohne dass man da genau sagen könnte wie das im einzelnen ausschaut bzw. wie das erkennbar ist.

Viele harte Fakten sind eben leider abstrakt, also auch mit Verstand, Vernunft, sogar mit Herz und Gespür kaum wahrzunehmen, also meistens nur mit dem 7. Sinn zu erahnen.

Ich sag' da immer "Das Herz der Revolution muss die Revolution des Herzens sein".

Außerdem sag' ich immer "Es gibt keine antständigen Leute, es gibt nur Leute, die nicht gut genug überwacht sind" und deswegen ist die Gesetzgebung so wie alles in dieser Gesellschaft auch zweifelhaften Kräften zugänglich.

Aber ein Staat, der nur mit moralisch einwandfreien Menschen funktionieren kann, ist meiner Meinung kein Staat, sondern eine - Sekte.

Ich tät' sagen, seien wir also trotzdem wieder einmal optimistisch für die gegenwärtige Zukunft und seien wir umso intoleranter gegen die allgemeine Intoleranz, halten wir uns also für die Sternstunden des Lebens bereit.

Das Glück darf man sowieso nie herausfordern und die diversen Versuchsanordnungen in Politik und Gesellschaft soll man auch nicht so ohne weiteres stören - wir wollen ja nachweisbar wenigstens ein paar Deppen bzw. die Blödheit an sich dieser Welt überführen, oder?

Ich sage Ihnen, die Umweltschmutzung durch Erdöl, CO2 usw. ist nichts im Vergleich zur geistigen Umweltverschmutzung, z.B. durch Fernsehen, alle wiederholen den ganzen Schmarrn so lange bis alle sich daran gewöhnt haben und es glauben.

Auch mir geht dieser sog. "Ernst des Lebens" auf die Nerven, das ist doch überhaupt das schlimmste Vorurteil, das man schon als kleines Kind eingebleut bekommt.

Vielleicht ist das was wir heutzutage erleben, das was man als "Singularity" bezeichnet, also der Moment, an dem die Computer die Macht übernehmen.

Und wissen'S eh' wo in Österreich überall Aufhol- bzw. Nachholbedarf besteht - z.B. in puncto "Transparenz". Viele harte Fakten liegen deswegen eben nicht auf der Hand wie Sie das Herr G.K. so locker behaupten, sondern im "stillen Kämmerlein"...

Aber am Ende siegen die "Ideen" und nicht die "Interessen". Aber "Theorie" und "Praxis" sind auch wie Hund und Katz', die "Ursache" mit "Wirkung" verwechseln.

Nur die wahren Philosophen können immer über alles zugleich reden, unsereins muss sich halt immer ein Thema suchen und irgendwo anfangen, z.B. bei Jus und vielleicht kann man dann irgendwann wenigstens einen Weltaugenblick lang aufs GANZE losgehen.

Ja, ja - es fährt ein Zug nach (n)irgendwo...

gika
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Beitrag von gika » 04.11.2010, 07:30

lieber hank,

in welchem juristischen werk finde ich alles zu verlassenschaften? bei jusline habe ich umsonst gesurft - waren nur einzelne paragraphen zu finden, teils in mittelhochdeutsch oder so.

hätte nie gedacht, dass ein solches allerwelts-thema derartig widersprüchliche aussagen von rechtsanwälten auslösen könnte.

danke und beste grüße

gika

Kriwetz
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Beitrag von Kriwetz » 04.11.2010, 12:43

Zitat:
Lieber Herr G.K. - über das was Sie da so sagen besteht glaube ich mehr oder weniger weltweiter Expertenkonsens.


Ah, geschätzter Hank, das ist wieder ein feines Stichwort für mich, da kribbelt es gleich in den Fingern… : -)

Ja, sagen tun eh´ alle und ständig was über „Gott und die Welt“. Da braucht´s noch nicht einmal welche „Experten“ dazu.
Aaaaaber : spannend wird´s dann, wenn wer das, was er/sie gesagt hat, zu begründen anfangt. Ganz besonders, wenn es sich dabei um so genannte „Experten“ handelt. : -)

Man denke dabei beispielsweise an die vielen „Religionen“. Sagen tun so ziemlich alle +/- das Gleiche, aber wenn die entsprechenden „Experten“ (Schriftgelehrten) das zu begründen anfangen, werden auf einmal hunderttausend Sekten draus… die sich dann wechselseitig ständig nur mehr „die Meinung sagen“ oder die Waffen „sprechen“ lassen. lol

Oder: wenn ein Richter ein Urteil „spricht“, dann hört sich das noch nicht besonders aufregend an. Die Begründungen sind´s jeweils, die dauernd für „Aufregung“ sorgen. Die sind es, die nämlich falsch (wirklichkeitsfremd) sind!
Meine „Lieblinge“ in dieser Hinsicht sind ja solche Begründungen, die sich ihrerseits wieder auf psychiatrisch/psychologische Begründungen berufen. Friedrich, Haller+Co lassen grüßen…

Und so gesehen kann wohl jeder behaupten: hab´ ich eh´ gesagt…
Von meiner Seite kommt dann halt retour: ja schon, bloß falsch begründet… (grins)

Ergo werden Sie mir sicher nicht bös´ sein, wenn ich aus meiner Sicht heraus nicht den geringsten Expertenkonsens – egal, in welcher Disziplin - wo ausmachen kann, weder lokal und schon gar nicht weltweit. : -)
Freue mich auch schon wieder auf die nächste ORF-Expertendiskussion, die ich von meiner Warte aus immer als einen Wettstreit beobachte, wer am „schönsten“ was sagen kann… die Begründungen verpass´ ich leider meistens, weil ich dann fast immer auf´s Klo muss… lol


Zitat:
Ich sag' da immer "Das Herz der Revolution muss die Revolution des Herzens sein".

Ja, völlige Zustimme. Is´ halt nur schade, dass das Herz im Zustand der „Angst“ das nicht mehr „hört“, das ist dann nämlich „zu“ (gemacht worden).
Was eventunnel noch „ansprechbar“ bleibt, ist „der Verstand“. Dem „sagt“ obiges leider nur nichts, wie die Praxis ja zeigt, der versteht – nebst „Bahnhof“ : -) - nur: “Revolution“ = Schädel einhauen… :-(

Muss mir mal Gedanken darüber machen, ob vielleicht ein Zusammenhang zwischen „Angst“ und Gesetzgebung so aufgezeigt werden könnte, dass diesen möglicherweise sogar „der Verstand“ versteht und ihm dabei gleichzeitig wieder das Herz „aufgeht“ … (grübelgrübel : -))

LG G. K.

Hank
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Beitrag von Hank » 09.11.2010, 13:45

Klar, das babylonische Stimmengewirr - aber da sind schon auch die Medien, vor allem TV, mit ihrer Rosinenpickerei hautpverantwortlich, die picken sich die Sachen heraus nach dem Motto "je größer der Schas, desto lauter der Applaus".

Unsereins sollte dabei den außenstehenden gebildeten Dritten abgeben, der Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft bzw. Theorie und Praxis als Kluft zu überbrücken versucht.

Man darf ja auch nicht vergessen, der Mensch hat angeblich ca. 60.000 Gedanken pro Tag (manche natürlich weniger), vieles an Verwirrung würde sich mit den gegenwärtigen und zukünftigen Ergebnissen der Hirnforschung erklären lassen.

Und in Wirklichkeit ist sowieso immer alles ganz anders, dazu hier ein kleiner Buchtip wo diese Problematik relativ leicht lesbar auseinandergesetzt wird: "Wahrheit & Methode", der Philosophie-Klassiker (1969, 500 Seiten) von Hans-Georg Gadamer.

Es liegt eben daran, dass jeder Mensch anders ist und in dieser jeweiligen Andersheit sind wieder alle gleich.

Dass Herz und Hirn und Bauch und Verstand und Vernunft oft völlig isolierte Eigenleben führen ist ein vor allem ein Phänomen der westlichen Welt, das kommt davon, dass wir zu viel über "Werte" reden und die Bedeutung des Insgesamten völlig aus dem Auge und dem Sinn verloren haben.

Gesetzgebung und Angst haben sicher eine direkte Linie aufzuweisen - das kennt jeder, der einen gelben Zettel mit einer Geschäftszahl vom Gericht aus dem Postkastl holen muss.

Außerdem: Die Hälfte von dem was die Experten sagen ist natürlich Blödsinn, man weiß nur nicht welche Hälfte...

H.H.H. 8) 8) 8) 8)

Kriwetz
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Beitrag von Kriwetz » 11.11.2010, 22:14

Werter H.H., ich wusste eine Weile nicht mehr, wie ich auf Ihre letzte Antwort meinerseits noch was sagen sollte. Da wären so viele Einzelaspekte im Raum, die jeder für sich zwar ein interessantes Diskussionsthema ergäbe, damit aber auch vom eigentlichen „Problem“ immer weiter weg führen würde.

Aber weil ich vor wenigen Minuten in einem anderen Diskussionsforum auch dazu veranlasst war, die schon etwas zerfledderte :-) Diskussion wieder auf den eigentlichen Kern zurück zu führen, dachte ich, dass vielleicht Auszüge daraus auch hier dazu passen könnten, um auch in diesem Rahmen etwas „nachdenklicher“ zu werden... lol

Ich kopier´s einfach so rein:

Zitat:

[…]

„Ich hab´ zwar hier schon genug darüber gesagt, aber vielleicht ist der Unfug mit der „Schuld“ schon zu banal, als dass er von der „wissenschaftlich/religiösen“ Denke – die alles im uferlos Komplizierten oder gar „Außerirdischen“ vermutet – wahrgenommen und dann auch als das akzeptiert würde.

[…]

Auf das Allereinfachste komprimiert schaut die „Sache“ nämlich so aus:

Per Gesetz wird folgender Sachverhalt seit historischen Zeiten und heute noch immer allen Menschen mit Gewalt aufgezwungen:

Das Mensch-Sein ist/wäre für einen Menschen nicht von sich aus verstehbar, aber eine beliebige Gruppe („Partei“) wüsste genau, wie das zu bewerkstelligen wäre, und damit das auch gelingen würde, müssten alle anderen Menschen aber dazu gezwungen werden, nach deren Vor-Schriften vorzugehen, sich danach zu verhalten!?
Ob das dann jeweils „Religions-„ oder „Wissenschaftsgruppierungen“ waren/sind, ist dafür unerheblich, das PRINZIP ist das gleiche.
Und wenn aufgrund dieser Vorgangsweise trotzdem dieses „Versprechen“ bis heute nicht einzutreten beliebt(e), dann ist nicht die jeweilige Gruppe daran „Schuld“, sondern alle anderen Menschen, die sich nur nicht entsprechend der Vor-Schriften verhalten hätten und müssten/dürften dafür bestraft werden!?!?!?!?!?


So steht es (zwar nicht explizit, aber implizit) im „Gesetz“, das ist das Prinzip und darin begründet sich jede beliebige Schuldzuweisung. Mit sämtlichen bekannten Konsequenzen.

Und wer dieses Prinzip noch immer nicht bereit ist, in Frage zu stellen – mit welchen Ausreden auch immer – dem ist einfach nicht mehr zu helfen…

[…]

Den ganzen traurigen Rest über Ursache und Folgen darüber bitte sich aber auf http://www.gertkriwetz.wordpress.com/ und auf Sam´s Blog zu Gemüte zu führen. Hab´ nämlich keine Ahnung mehr, wie dieser Unfug noch einfacher dargestellt werden könnte/sollte/dürfte/müsste… :-)

Grüße

Gert

Zitat Ende

Unter diesem Aspekt sind/wären nämlich dann auch alle anderen Fragestellungen, wie eben zur seitherigen „akademischen Philosophie“ u.v.a.m. auch in einem ganz anderem „Lichte“ zu diskutieren. Der „Zeitgeist“ scheint dafür aber noch nicht reif genug zu sein, wie Ihnen aber sicher auch schon aufgefallen sein wird und wir zwei beiden werden daran wohl auch hier nichts zu ändern vermögen… : -)


LG. G. K.

Hank
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Beitrag von Hank » 14.11.2010, 15:26

Schauen Sie Herr G.K. - ich sag' immer diese ganze Denkerei und Diskutierei bewegt immer dann etwas, wenn es sich um praktisches Denken handelt das auf einen Zweck gerichtet ist.

Falls Sie es mitbekommen haben, bedanken sich die Leser und Benützer dieses Forum immer wieder für die diversen Antworten und Auskünfte - das sehe ich als Schnittstelle wo man all die schönen Worte anwenden kann in der Praxis.

Auch hier in diesem Forum haben wir es mit dem einzelnen Menschen zu tun, der sich nicht zwingen lassen will, der infrage stellt, der verstehen will und sich die Schuld nicht so ohne weiteres zuweisen lassen will, der sich nicht vollkommen den Zumutungen der Gesellschaft und Gruppe ausliefern will, der sich von diesem PRINZIP emanzipieren will - hier und jetzt und in diesem Forum - und seinen eigenen ganz persönlichen Fall beachtet wissen will. - Hier ist ein Mensch!! Und Sie schreiben Blogs, bravo.

Man kann also verdammt viel ändern - die ganze Zeit nämlich -, selbst wenn es sich nur um eine juristisch angehauchte Lösung geht.

Schwätzen & Anpacken, bitte. 8) 8) 8)

Samuel Blaser
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Beitrag von Samuel Blaser » 16.11.2010, 10:06

Dabei wird aber das Prinzip halt nur wieder bestärkt, ist letztlich also kontraproduktiv, auch wenn im Einzelfall einer sich wegen einer 'juristischen' Lösung seines Problems wieder wohler fühlen kann.
Das ist ja die Crux!
Das Prinzip Gesetzgebung ist ein Teufelskreis, der sich eben auch deswegen so hartnäckig hält, weil er SCHEINBAR 'positive' Aspekte hat.

Der 'kleine Mann' kann sich im Rechtsstaat auf seine Rechte berufen und dank dem, bekommt er eine Chance gegen Mächte, die er selbständig nicht bewältigen könnte... So die Propaganda der Gesetzgebung, Rechte etc.

Und solange die geglaubt wird, wird sich da auch nichts ändern.


Grüsse

Sam

Hank
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Beitrag von Hank » 17.11.2010, 03:37

Der Geist ist bekanntlich schneller als das Licht und mit einem Geistesblitz schafft der freie Geist aus heiterem Himmel eine AUSNAHME und durchbricht mit der Kraft des wirklichen Lebens die Kruste einer in Wiederholung erstarrten Gesetzes-Mechanik.

Der eine wartet bis die Welt sich wandelt, der andere packt sie kräftig an und handelt...

Grüße

Hank 8) 8) 8)

Samuel Blaser
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Beitrag von Samuel Blaser » 17.11.2010, 09:17

Naja, womöglich tun wir alle viel zu viel und es bleibt so keine Zeit, mal gründlich zu überlegen, in welchem System wir seit Generationen stecken.
Da ist ein 'Generalmodus' bei fast allen Menschen zu beobachten, der sich ins Gefüge auf eine unglaubliche Weise zu schicken gewillt ist. Wie eine Art Frequenz, die einem schon in der Schule eingetaktet wird und aus der kaum einer je ausbrechen kann. Die Bereitschaft zig Kompromisse einzugehen, um ein Wohlstandsleben führen zu können, das zwar immer mickriger wird in den unteren Schichten, ist erstaunlich. Man könnte das auch Fantasielosigkeit nennen. Und die Gesetze bahnen alles vor: Geschäftsplanung, Wohnen, Reisen, Umgang mit 'schwierigeren Menschen', Alter, Krankheitsfall, sogenannte 'Ferien', Erziehung und - am schwerwiegendsten - die Reflexion auf sich selbst, also 'das Weltbild' ein überlebensgezwungener Bioorganismus zu sein, der mittels Verstand sich ständig um seine Zukunft zu sorgen hat, und wenn was nicht mehr geht, kommt die Psychologie und flickt notdürftig wieder ein bisschen was im Individuum zusammen, damit es sich wieder in den Takt des Geldes, der vorgefertigten Unterhaltung einklinken kann.
Komisch nur, dass diese Gesellschaftsform, die derart zukunftsausgerichtet ist, offensichtlich eine Tendenz aufweist, die 'Zukunft' alles andere als stabil und sicher erscheinen lässt. Etwas geht da ganz und gar nicht auf.
Ich denke schon, dass immer mehr das realisieren, aber abgelenkt werden durch alltägliche Sorgen oder 'verletzte Rechte', so dass eine gründliche Infragestellung kaum möglich ist.

Klar ist 'handeln' gut, wenn direkt wem geholfen werden kann, und sich das so anfühlt, dass nicht bloss eine Helferideologie gefüttert wird. M.E. besteht der Mangel aber gerade nicht im emsigen Tun, sondern im gründlichen Denken und auch im ganz gründliche Nachspüren, was ich eigentlich mit 'meinem Leben' möchte, wofür es da sein könnte. Es ist nämlich mit Sicherheit nicht dazu da, dass der heutige Tag irgendwie den morgigen sicherstellen soll, und das jeden Tag in dem Stil bis man eines Tages nicht mehr kann und der letzte da ist. Dann könnte es eben zu spät sein, nachzudenken was 'das Leben' hier alles sein könnte.

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