Mobbing durch Chef

[JUSLINE]

Hallo!

Ich stehe seit einigen Wochen vor einem sehr schwierigen Problem das mich psychisch fertig macht und benötige dringend Hilfe. Ich arbeite bei einem praktischen Arzt der mich über einen längeren Zeitraum immer wieder sexuell belästigt hat. Es war meistens auf der verbalen Ebene bis wir ein Mal schrecklich gestritten haben und ich ihm gesagt habe er solle es endlich unterlassen. Seit dem hat er sich wirklich daran gehalten aber so das er mich zum mobben anfing. Ich bin 2 Wochen lang mit einem schweren Lungeninfekt in die Arbeit gegangen und er drohte mir mit Entlassung wenn ich nicht aufhören würde zu Husten und hat mich desöfteren vor den Patienten deswegen fertig gemacht.



Da er Arzt ist habe ich ihn gebeten mir Medikamente zu verschreiben worauf er gemeint hat ich solle doch aufhören zu simulieren. Er meinte auch das ein Krankenstand für mich ausgeschlossen ist da er keinen Ersatz für mich hat, ich solle mal irgendwann eine seiner Bekannten einschulen damit sie mich im Falle der Fälle ersätzen könnte. Ich bin mit Fieber in die Arbeit gegangen bis ich vor ein Paar Tagen mit einem schwerer Pneumonie (Lungenentzündung) ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Ich bin nicht im Stande in die Arbeit zu gehen und er terrorisiert mich telefonisch das er mir wenn ich dann mal da bin das Leben zur Hölle machen wird für solche (wie er das genannt hat) "Faxen".



Um ehrlich zu sein will ich einfach nicht mehr hingehen und will fragen ob es einfach so geht? Er meint er könne mich dafür auf Schadenersatz verklagen da die Ordination im Laufe meines Krankenstandes zu ist.



Hätte ich in dem Fall das ich wirklich nicht mehr hingehe (ich liebe meine Arbeit aber die Situation macht mich psychisch fertig) überhaupt Anspruch auf Abfertigung? Wo könnte ich mich genauer beraten lassen und hat er überhaupt ein Recht sich mir gegenüber so zu verhalten?

Welche Rechte habe ich in dieser Situation?



Ich bedanke mich im voraus,



A.

[MEMIL]

Mitleid ist das Letzte das du hier brauchen kannst, aber vorweg, tut es mir Leid für dich und ich meine du solltest die Nerven nicht weg schmeißen, sondern handeln.

Nun, zu den Tatsachen: Ob du Abfertigung kriegst oder nicht, ist nur relevant wenn du dich noch im alten System befindest, wo die Abfertigung an direkt ich bezahlt wird oder hast du keinen Anspruch und du kriegst nichts. In neuem System (ab 01.01.2004, wenn meinen Kollegen mich nicht korrigieren) wird deine Abfertigung direkt in einen Fonds einbezahlt und ist für dich nicht verloren, auch wenn du das Arbeitsverhältnis selbst kündigst.

Grundsätzlich finde ich für dich besser wenn du eine neue Arbeitsstelle, bei ungekündigtem Arbeitsverhältnis, suchst und, mit oder ohne Abfertigung, den Job wechselst. Du kannst mittlerweile freundlich zu deinem Arbeitgeber sein und irgendwann – wenn du schon was in Aussicht hast – ihm mitteilen, dass du die Absicht hast den Job aus persönlichen Gründen zu verlassen. Du kannst ihm helfen eine Ersatzkraft dafür vorzubereiten und du kannst ein „neues Leben“ woanders beginnen.

Aus deiner Darstellung her, hat dein Arbeitgeber kein Recht und auch keinen Anspruch gegen dich. Eine Streit vor dem Gericht (wenn nicht absolut notwendig ist) kostet jedoch nur Energie und Substanz. Deswegen empfehle ich dir (in diesem Fall) die Konfrontation zu vermeiden. Recht hast aber du und nicht er. Angst brauchst du auch keine haben und den ärztlichen Befund, der belegen kann, dass du tatsächlich krank warst, solltest du bewahren.

MFG

memil@gmx.net