Erbschaft

Diskutieren Sie Fragen der Vermögensregelung, der Kindererziehung oder der Scheidungsfolgen.
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Loma
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Erbschaft

Beitrag von Loma » 07.01.2019, 23:37

Hallo wer kann mir dazu etwas sagen, folgende Annahme: Ehepaar, die Frau erbt aus ihrer Familie, also von ihrem Bruder ein Haus (unsicher ob während der Ehe oder bereits davor). Der Ehemann der Frau verstirbt Jahre später. Als die Ehefrau stirbt vererbt sie das Haus weiter an Personen die sie im Testament nennt ( sie hat weder Kinder noch sonstige Familienangehörige). 28 Jahre nach der Erbschaft später meldet sich plötzlich eine Person, die meint sie sei das Kind vom Ehegatten. Das heißt dass der Ehegatte fremdgegangen ist und mit einer anderen Frau während der Ehe ein Kind gezeugt hat, von dem weder er noch sonst jemand wusste. Nun die Frage: hätte dieses Kind Anspruch auf einen Anteil des Hauses, welches immer nur der Ehegattin gehört hat und nicht dem Ehegatten.



Heron
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Re: Erbschaft

Beitrag von Heron » 09.01.2019, 00:25

Ein irrtümlich übergangenes unbekanntes Kind des Erblassers kann sein Erbrecht mittels Erbschaftsklage gegen die Erben geltend machen. Die absolute Frist für die Klage beträgt 30 Jahre ab dem Todesfall. Sind Liegenschaften im Nachlass, kann die Erbschaftsklage auch im Grundbuch angemerkt werden. Kann das Nachlassvermögen (zB weil verkauft bzw. verbraucht) nicht dem Erbschaftskläger zurückgestellt werden, so richtet sich der Anspruch des Klägers auf Geld. Laut Ihrer Schilderung stand die Liegenschaft durchgehend bis zum Tod der Ehegattin in deren Alleineigentum. Beim Umstand, dass der Ehemann vor der Ehegattin verstorben ist, kann die Liegenschaft nicht Teil seines Nachlasses gewesen sein. Der Erbschaftskläger kann daher primär aus seinem behaupteten Erbrecht keinen Anspruch an der Liegenschaft geltend machen.

Sollten bereits konkrete Forderungen (zB per Klage oder Anwaltsbrief) erhoben worden sein, sollten Sie den Fall detailliert rechtlich prüfen lassen.

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