Verein -> Selbstverpflichtungserklärung bindend + Kleiderordnung?

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Das_Pseudonym
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Verein -> Selbstverpflichtungserklärung bindend + Kleiderordnung?

Beitrag von Das_Pseudonym » 19.05.2018, 10:52

Hi
Wie sieht es aus wenn in den Vereinsstuten eine Selbstverpflichtungserklärung drinnen ist gewisse sachen zu unterlassen. Fiktiv das trinken von Alkohol. Ist es also Rechtlich bindend das wir Leute ausschließen können von einer Verunstaltung die Alkohol Konsumieren oder dies gemacht haben?

Wie sieht es aus mit einer Kleiderordnung ist diese rechtlich bindend? Zb. zur Unfallverhütung sind Schuhe mit einen Absatz von <2cm² Verboten und oder höher als 2cm. Also wenn jemand solche trägt kann man diese Person einfach ausschließen? :D

Auch wenn die Homepage komplett in Englisch ist und in den Vereinsstuten in Deutsch und die Vertragssprache deutsch ist muss man die Kleiderordnung und Statuten übersetzen? Man liesst ja wenn sich eine Homepage an Ausländer richtet das man auch Ausländisches Recht beachten muss?! :shock:
Danke!



Hank
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Re: Verein -> Selbstverpflichtungserklärung bindend + Kleiderordnung?

Beitrag von Hank » 20.05.2018, 06:18

Wir haben verfassungsrechtlich garantierte Vereins- und Versammlungsfreiheit, Privatautonomie, Vertragsfreiheit - alles was keinem Gesetz entgegensteht kann Gegenstand eines Vertrages sein, also auch Kleiderordnungen und sonstige Hausordnungen.

In Österreich gilt Österreichisches Recht, außer man macht etwas anderes aus und dieses nicht unserer Rechtsordnung zuwiderläuft.

Klar, wenn man mit solchen Vereinbarungen bewusst provozieren und Leute vor den Kopf stoßen will, ist man für die Folgen verantwortlich, z.B. Schlägereien am Eintritt, weil die Regeln als nicht plausibel im jeweiligen sozialen Umfeld erachtet werden.

Das_Pseudonym
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Re: Verein -> Selbstverpflichtungserklärung bindend + Kleiderordnung?

Beitrag von Das_Pseudonym » 20.05.2018, 10:18

Zb. für einen "Berg Sport Verein" (ohne Markennamen nenn zu wollen :wink: ) wäre nicht abwäge zu definieren was angemessenes Schuhwerk ist weil wenn sich jemand deswegen verletzt könnte die Person ja behaupten das nirgends steht das man nicht mit Stöckelschuhe den Berg hinauf laufen kann. :roll:
Geplant ist das jegliche öffentlich zur schau gestellten Religiösen Symbole verboten sein sollen.
Ich beziehe mich auf "EuGH erlaubt Kopftuchverbot am Arbeitsplatz". Wir sind ja keine Religiöse Vereinigung geschweige denn ein Kirchen Verein. :roll: Siehst du damit rechtliche Probleme?

FHoll
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Re: Verein -> Selbstverpflichtungserklärung bindend + Kleiderordnung?

Beitrag von FHoll » 22.05.2018, 09:20

Die FIFA verbietet Spielern schon seit 10 Jahren sämtliche religiösen Symbole. Direkt kann sie das nicht, muss also über die Vereine gehen - sprich FIFA schreibt den Vereinen vor, dass diese den Spielern vorschreiben müssen, keine religiösen Symbole zu tragen. Heißt jetzt nicht zwingend, dass sie das auch dürfen, aber ist zumindest ein Indikator ;)

Allerdings würde ich es anders formulieren. Nicht religiöse Symbole an sich sollten verboten sein, sondern die zur Schau stellung der eigenen religiösen Überzeugung, sowohl in Worten als auch in Symbolen. Fußballer haben ja ohnehin eine Kleiderordnung, gibts die bei eurem Verein an sich nicht, also legere Alltagskleidung, kanns schnell Definitionsprobleme geben. zB. mit Bandshirts aus Metal und Rock mit allerlei Symbolen (Thors Hammer, Pentagramme, Petruskreuz), welche zwar religiösen Ursprungs sind und teils von religiösen Organisationen verwendet werden, aber vom Träger ganz anders gemeint sind.
Viele Beispiele findet man auch in der Esoterik. Neben Buddha-Statuen, welche seltener am Körper getragen werden, zB. das buddhistische Symbol "Om" oder das taoistische Symbol "YinYang", gerne als Modeschmuck auch das Auge des Ra.
Klar, was Sie eigentlich verbieten wollen sind Kreuz, Halbmond, Judenstern; nicht ein Manowar-Shirt. Würde in Ihren Reihen jedoch jemand eine heidnische Religion praktizieren, so sollte es auch diesem nicht erlaubt sein, zB. eine Romuva-Eiche zu tragen.

Umgekehrt können auch aktuelle religiöse Symbole in anderem Kontext verwendet werden. Der Sichelmond etwa als Teil einer Landesflagge auf einem Fußballtrikot. Meine Mutter trägt Kopftuch wenns windig ist, etc.

Wenns nicht mehr um das Symbol an sich geht, sondern um die Weltanschauung dahinter, erübrigt sich vieles, was ansonsten zur Streitfrage wird.

Das_Pseudonym
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Re: Verein -> Selbstverpflichtungserklärung bindend + Kleiderordnung?

Beitrag von Das_Pseudonym » 22.05.2018, 13:54

:D super idee!
Lange rede kurzer sinn genau das möchte Ich so machen und ein guter einfall von dir.
Einfach gesagt Ich möchte keine Symbole jegliche art haben. :D Klar sowas ist ein wenig kompliziert umzusetzen. :D

EDIT: Ja und eine Landesflagge bei uns wird sowieso komplett Verboten! Ich möchte eben so sachen verhindern das Leute unseren Verein als Platform für deren Religiösen oder Politischen Ansichten missbrauchen.

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