Stalking, oder was anderes?

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funfair
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Stalking, oder was anderes?

Beitrag von funfair » 22.05.2012, 09:31

Hallo!
Ich habe ein Problem:
Seit meiner Scheidung sind mein Ex und mein Erzeuger (leiblicher Vater) beste Freunde.
Dadurch wurde auch der Kontakt immer weniger und ist letztendlich gar nicht mehr vorhanden.
Hatte mich aber vorher immer gut mit ihm verstanden.
Alles was in meinem Elternhaus geschieht, erfahre ich durch meine Großmutter, die nebenan wohnt.
Nun ist es so, dass ich auf facebook in ein paar Flohmarkt-Seiten angemeldet bin, da ich nicht mehr gebrauchte Dinge verkaufen will.
Dazu musste ich erst ein Fotoalbum anlegen, dass für die Öffentlichkeit sichtbar ist.
Irgendwie hat es mein Erzeuger aber geschafft auf meine Seite (die ansonsten nicht einmal auffindbar ist- Privatsphäre-Einstellungen) zu kommen und sich da die Fotos anzusehen.
Immer wenn ich ein neues Foto hinzufüge, kann ich mir nun von meiner Oma wieder sagen lassen ich solle das doch löschen, weil ein Foto auf seinem Grundstück aufgenommen wurde. Es handelt sich dabei aber um mein Eigentum.
Aber es geht nicht nur um das eine Bild, sondern allgemein um die Tatsache, dass er mir auf FB hinterher spioniert.
Im Vorjahr hat er es sogar geschafft ein Posting auf meiner Startseite zu lesen, trotz Privatsphäre-Einstellungen.
Wie gesagt, mein Profil ist NICHT öffentlich auffindbar.

Nun aber zu meiner Frage:
Kann man das schon als Stalking bzw. beharrliche Verfolgung bezeichnen, wenn er ständig nach Infos über mich sucht?
Er fährt ja auch des Öfteren durch unsere Straße durch oder hat hier irgendwo seine Spitzel stehen, da er teilweise auch weiß, wer bei meiner Wohnung ein- und ausgeht.
Und vor allem: WAS kann ich dagegen machen??

Danke und LG



Hank
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Beitrag von Hank » 26.05.2012, 04:42

Also zunächst ist es immer ein Unterschied, ob die Sachen im Familienkreis erfolgen oder mit mehr oder weniger fremden Personen. Im Familienkreis ist der Maßstab nicht so streng, dh. man muss sich schon einiges ungesühnt bieten lassen, auch Fotos vom Ex-Haus auf FB.

Hängt aber davon ab, inwieweit die Lebensführung durch die Schnüffeleien und Nachstellungen beeinträchtigt wird. Wenn es objektiv unzumutbar wird, kann man sich mit einer Anzeige bei der Polizei schon zur Wehr setzen versuchen.

Abgesehen davon ist FB sowieso ein digitaler Stammtisch, wo jeder über jeden herzieht und jedes Gerücht geglaubt wird, fast nichts geheim bleibt - Internet ist eben auch nur ganz normales Leben, also eine Art Zermürbungskrieg.

Am besten, man hält sich so gut es geht von Leuten fern, die einem nicht gut tun.

funfair
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Beitrag von funfair » 27.05.2012, 19:11

Das mit dem Fernhalten macht er mit seinem Verhalten ja schon brav alleine...

Aber muss ich es mir wirklich gefallen lassen?
Ich mein, die Sache mit dem Foto ist ja noch harmlos.
Er hat es sich aber auch schon mal erlaubt ein Plakat über mich auszudrucken und dieses in der Öffentlichkeit aufzuhängen.
Und auch sonst werden über mich Geschichten erfunden und in der Welt verbreitet (ich hätte mal nackt in einem Auto in der Nähe seines Hauses geschlafen und wurde angezeigt usw...)

Es läuft ja schon seit ein paar Jahren so dahin, aber irgendwann reichts.
Meiner Meinung nach würde das ja auch eher zu Rufschädigung tendieren, oder täusche ich mich da?

selina
Beiträge: 86
Registriert: 30.08.2011, 21:33

Beitrag von selina » 28.05.2012, 21:15

Manchmal ist es nervenschonender sich eine Hornhaut wachsen zu lassen, als jede persönliche Verletzung gerichtlich auszutragen.

Meiner Ansicht nach sind die von Ihnen geschilderten Ereignisse noch zu schwach um von Stalking zu sprechen.

funfair
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Beitrag von funfair » 29.05.2012, 15:53

Und was ist mit Rufschädigung oder übler Nachrede?

Immerhin schaue ich jetzt schon jahrelang zu und will jetzt aber mal dagegen handeln...
Bisher habe ich noch nichts gemacht, weil ich gehofft habe, dass es wieder aufhört.
Aber leider wird es nicht besser, und ich will mir das nicht mehr gefallen lassen.

selina
Beiträge: 86
Registriert: 30.08.2011, 21:33

Beitrag von selina » 31.05.2012, 22:34

Vergleichen Sie ihre Situation mit einer alten Mühle.

Das Mühlrad dreht sich, solange es durch Wasser gespeist wird. Wenn kein Wasser mehr fließt kommt auch das Mühlrad zum Stillstand.

Ihr Umfeld ist das Mühlrad, das hinlänglich über die Familienproblematik Bescheid weiß, und nach neuem Wasser (=Sensationen) dürstet.
Wenn nun kein Stoff (=Wasser) mehr geliefert wird gerät dieses Mühlrad zum Stillstand.

Überdenken Sie diese Sätze gut, bevor Sie Klagen einbringen und dem Mühlrad weiterhin Wasser liefern.

funfair
Beiträge: 62
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Beitrag von funfair » 01.06.2012, 14:07

Wenn nun kein Stoff (=Wasser) mehr geliefert wird gerät dieses Mühlrad zum Stillstand.
Hmmm, das Problem ist ja, dass da nicht wirklich was 'geliefert' wird...
Es werden ja Geschichten erfunden und herumerzählt, sodass ich wieder die Böse bin...

Dass eine Klage nichts bringen würde, ist mir bewusst.

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