Fragen zu Abwerbegesetz

Hier werden Fragen zum Arbeitsverhältnis und zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses diskutiert.
Antworten
JJB
Beiträge: 3
Registriert: 24.08.2015, 15:38

Fragen zu Abwerbegesetz

Beitrag von JJB » 24.08.2015, 15:52

Guten Tag zusammen!

Folgender Sachverhalt:

Ein Kollege von mir, selbständig, vereinbarte mit einer größeren Firma, als Subunternehmer für diese Firma tätig zu sein.
Verträge gibt es keine, dies passierte bis jetzt immer mündlich und das Wort wurde auch gehalten, über Jahre hinweg.
Vor zwei Jahren, ein weiteres Vorhaben mit dieser Firma, ebenfalls wieder als Subunternehmer.

Vorraussetzungen wurden extra für das Vorhaben vor 2 Jahren erfüllt, sprich, ein weiterer Angestellter, Arbeitsgeräte in der Anschaffung von ca. 70.000 Euro.

Diese Arbeitsgeräte wurden extra angeschafft, um als Subunternehmer für diese Firma tätig zu sein.
Nun ist es so, dass der "neue" extra angestellte hinterrücks die Vorbereitungen getroffen hat, damit dieser ab 2016 selbständg zu sein und zu werden.

Soweit steht laut meinem Kollegen auch nichts im Wege, solle der Angestellte doch selbständig werden, wird schon sehen was er davon hat.
Am Freitag die Hiobs Botschaft, der "neue" Angestellte wird ab 2016 den kompletten Posten von meinem Kollegen bei der Firma als Subunternehmer übernehmen.

Das heißt jetzt kurz gesagt:
Mein Kollege verliert auf Grund seines Mitarbeiters den Platz als Subunternehmer.
Zudem wurden vor 2 Jahren extra Maschinen angeschaffen, welche absolut nicht anderswertig verwedet werden können, denn diese wurden einfach eigens und nur für diese Firma angeschaffen.
Können wirklich nicht anderswertig verwendet werden.
Somit hat mein Kollege nun voll die Arschkarte, er ist deprimiert und ihm ist mittlerweile alles egal und ich will ihm ein bisschen helfen.

Ich habe ein wenig im Netz recherschiert, bin aber nicht ganz schlau geworden.

Mein Kollege kann diesen Arbeiter fristlos und sofort kündigen?
Das steht mal fest oder?
Was kann er weiters noch machen?
Habe da etwas von Abwerbegesetz ect. gelesen.
Kann er da einhacken?

Wie gesagt, Verträge gibt es keine, es galt bis jetzt "Handschlagqualität"

Bitte um Hilfe bzw. um Rat für meinen Kollegen.

Vielen Dank!



schanzenpeter
Beiträge: 413
Registriert: 02.02.2011, 16:48

teure maschinen

Beitrag von schanzenpeter » 24.08.2015, 18:26

woher hat der Angestellte so teure Maschinen? wie kann es sein, dass er die Aufträge bekommt, obwohl Ihr Freund langjährig vertrauenswürdig war und zufriedenstellende Leistungen erbracht hat?

JJB
Beiträge: 3
Registriert: 24.08.2015, 15:38

Beitrag von JJB » 24.08.2015, 19:27

Hallo

Der Angestellte hat die Maschinen noch nicht, jedoch werden ihm diese alle finanziert, das ist schon fix.
Der Angestellteist auch nich so dreist und erzählt ihm auch noch alles genau.

Warum?
GENAU das ist das, was ihn so sehr beschäftigt :(
Jahrelang war er für die Firma da, hat immer sein Bestes gegeben.
Es geht ihm im Grunde jetzt eigentlich um die Sache, wo er nun zwei Jahre bei der Firma als Sub unterwegs ist.
5 weitere Jahre wurden ihm im März mündlich zugesagt!

Laut seinen Infos ist momentan nicht viel zum Verdienen, da ja die Raten für die Anschaffung noch laufen.
Ab 2016 wäre es zum Verdienen gewesen..
Er hat sich auch nie etwas zu schulden kommen lassen, nichts negatives, immer da gewesen und das nie unter 11 .. 12 Stunden am Tag.
Das ist das, was ihn so sehr verletzt hat.

Gut, er sagte auch, er kann dieses Jahr noch fertig machen, wobei er, ich eigentlich auch nicht wirklich einen Sinn sieht.
Denn wie gesagt, momentan muss er schauen, dass er eben um austeigt im Monat.

Kündigt er den Mitarbeiter, fallen die Lohnkosten weg.
Einen Teil der Maschinen kann er zurück geben, da hat er einen Leasingvertrag.
Auf einer Maschine bleibt er wohl mit 1650 Euro netto im Monat sitzen...

Was kann er tun?
Er kann auf alle Fälle den Mitarbeiter fristlos kündigen oder?

Auch muss er nicht mehr für die Firma als Subunternehmer tätig sein, da es 1. keinen schriftlichen Vertrag gibt, sondern nur mündliche und im Grunde genommen hat ja die große Firma als erstes "Vertragsbruch" begangen, sofern man das überhaupt so nennen kann..

Manannan
Beiträge: 1447
Registriert: 28.09.2012, 11:08

Beitrag von Manannan » 24.08.2015, 20:09

Dafür, dass Sie "nur" der Kollege sind, sind Sie über die internen Sachverhalte gut informiert.

Ein Abwerbegesetz gibt es in Österreich nicht und es ist grundsätzlich auch nicht verboten, Arbeitskräfte abzuwerben. Dennoch haben Sie - also Ihr Kollege - die Möglichkeit, Unterlassungsklage gegen diese Firma - also den Vertragspartner - einzubringen.

Für die Geltendmachung von Schadenersatzansprüchen aus dem Subunternehmervertrag wird, da hier nur mündliche Vereinbarungen getroffen wurden, von der Beweisführung her schwierig sein. Die "Firma" wird bezüglich der vor zwei Jahren angeschafften Geräte mit "unternehmerischen Risiko" argumentieren.
Hat Ihr Kollege dann wenigstens eine entsprechende Konkurrenzklausel in den Arbeitsvertrag mit dem neuen Angestellten aufgenommen? Wenn nicht, dann wird auch die Entlassung nicht in Frage kommen. Er kann ihm kündigen, unter Einhaltung der Kündigungsfristen. Aber wenn dieser neue Angestellte nun als Subunternehmer für diese Firma tätig wird, dann wird er mM ohnehin von selbst kündigen.

JJB
Beiträge: 3
Registriert: 24.08.2015, 15:38

Beitrag von JJB » 24.08.2015, 20:36

Hallo

Ich arbeite teilweise sehr eng mit ihm zusammen, wiederum als Subfirma für meinen Kollegen, Geschäftspartner, wie auch immer.
Daher weiß ich eventuell etwas mehr als sonst wer...

Beweißlage ist gesichert, gibt genug Zeugen, die aussagen würden, denn mein Kollege hat sich sehr gut in die Mannschaft der Firma eingegliedert.
Die sind übrigends alle entsetzt über das Verhalten und Hintergehung von dem Angestellten.
Diese haben ihm sogar abgeraten, dies nicht zu tun, da man sowas nicht einfach so macht.

Ich mache kein Geheimnis daraus, ich bin auch selbstständig und habe auch schon für diese Firma sporadisch mal ausgeholfen und kenne diese Leute auch alle sehr gut.
Eingefädelt hat das alles der Angestellte, er ist auf den Regionsleiter (welcher übrigends weiter weg sein Büro hat und selten zum Stützpunkt kommt) mit seiner Idee zugegangen.

Warum der Regionsleiter darauf, vor allem nach den vielen Jahren darauf eingestiegen ist, weiß ich nicht.
Dazu hat mein Kollege nichts gesagt, bzw. weiß er es auch nicht.
Wird schon ein spezieller Deal gewesen sein... vielleicht auch irgendwie nach geholfen..

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 18 Gäste