Ausbeutung, Lohndumping, Burnout

Hier werden Fragen zum Arbeitsverhältnis und zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses diskutiert.
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KatDrachenberg
Beiträge: 1
Registriert: 26.01.2019, 10:47

Ausbeutung, Lohndumping, Burnout

Beitrag von KatDrachenberg » 26.01.2019, 10:57

Hallo.

Seit ungefähr 1,5 Jahren arbeite ich als Kellnerin in einer Bar. Ich arbeite teilweise 12 Stunden, Tag für Tag. Täglich wird verlangt NACH Sperrstunde noch das gesamte Lokal zu reinigen. Gäste-WCs inklusive Waschbecken, Boden usw, den kompletten Boden des Betriebes, Arbeitsflächen und und und. Getätigt wird dies immer alleine und wird in keinster Weise verrechnet. Weiters erhielt keiner der Angestellten je einen Dienstzettel oder Lohnzettel. Ausgezahlt wird prinzipiell bar und nicht vor 15.
Die nächste sehr alarmierende Sache ist, dass ich auf knapp über 900,- Gehalt komme trotz einiger Berufsjahre, 30 Stunden mindestens pro Woche, Position als Barchefin usw. Meine Überstunden sind in einem Bereich, der jenseits von Gut und Böse ist... Jeder Versuch mit ihm zu reden scheitert kläglich!

Ich bin mittlerweile mit schwerem Burnout im Krankenstand und weiß gerade nicht mehr weiter

Ich hoffe, ihr könnt mir hier mehr aufzeigen als bloß den Gang zur Arbeiterkammer. Ich würde gerne wissen, welche Rechte er verletzt und was mit tatsächlich zustehen würde.

Danke!



Xtremekajak
Beiträge: 21
Registriert: 27.08.2018, 16:03

Re: Ausbeutung, Lohndumping, Burnout

Beitrag von Xtremekajak » 28.01.2019, 09:59

Gleich vorweg: Der Gang zur Arbeiterkammer sollte selbstverständlich sein wenn so mit Ihnen umgegangen wird. Sie haben Rechte und die Kammer hilft Ihnen dabei diese durchzusetzen.
In einem Forum so einen schwierigen Fall ausführlich zu besprechen ist unmöglich.

Ihr Dienstgeber verletzt den Kollektivvertrag, hält sich nicht an Arbeitszeit- und Arbeitsruhegesetz. Wahrscheinlich noch einiges mehr.

Nehmen Sie Ihre Stundenaufzeichnungen und gehen Sie zur Arbeiterkammer, die stellt Ihnen einen Anwalt und Sie können gerichtlich gegen Ihren (hoffentlich Ex) Arbeitgeber vorgehen.

MfG

FHoll
Beiträge: 235
Registriert: 05.03.2018, 12:21

Re: Ausbeutung, Lohndumping, Burnout

Beitrag von FHoll » 28.01.2019, 16:34

Sie sollten sich vor allem auch darüber im klaren sein, dass "warten" Ihnen nicht hilft, im Gegenteil. Lohnnachforderungen gehen meines Wissens maximal 6 Monate, das kann aber vertraglich noch gekürzt sein.
Es gibt auch stille Vereinbarungen - das heißt, wenn Sie seit 1,5 Jahren in der Praxis anders vorgehen, als im Dienstvertrag vereinbart, können Sie zum Teil nicht mehr die Vereinbarung des Dienstvertrages einfordern. Beispielsweise, wenn im Dienstvertrag steht, Sie müssten 2 Wochen zuvor Ihren Dienstplan bekommen, tatsächlich erfahren Sie aber erst morgens, ob Sie arbeiten.

Wenn Sie Angst haben, nach einer Kündigung "ohne allem" dazustehen: Die AK tut normalerweise nichts, wenn Sie sie nicht darum bitten. Sie können also unbesorgt ein Beratungsgespräch in Anspruch nehmen und hinterher immer noch entscheiden, was Sie tun wollen.

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