Forum Recht

Hallo und danke für die Aufnahme

Ich bin gerade etwas verzweifelt. Ich bin vor einem Jahr nach meiner Trennung in ein kleines Mietshaus gezogen. Das Haus wird mittels Schwedenofen beheizt.
Vor einigen Wochen wunderte ich mich, warum der Rauchfangkehrer - trotz Benachrichtigung im Postkasten- nicht kam, und rief an. Er war ganz verwundert dass von diesem Haus jemand anruft, kam aber einen Tag später vorbei. Er erzählte mir gleich, dass das Haus schon seit ewiger Zeit abgemeldet ist, und der Vermieter ihm versicherte dass hier im Winter niemand lebt.
Er schrieb mir auch eine Schadensmeldung, aus der hervorgeht dass der Kamin Lebensgefährlich ist, er den Vorschreibungen nicht entspricht und man somit in diesem Haus NICHT heizen darf.

Jetzt habe ich natürlich schon einen Winter geheizt und kann somit ja froh sein, dass ich überhaupt noch lebe. Dem Vermieter ist das recht herzlich wurscht, und sagt dass er ihn sicher nicht herrichten lässe bz w auch in keinem neuen Investiert. Ich soll mir doch bitte elektrische Heizkörper zulegen, das würde er dann bezahlen.

Nur dass ich mit elektro sicher nicht heizen werde, vor allem weil das ja auch nie so ausgemacht / vereinbart war.

Der nächste Winter kommt Dh ich muss mir jetzt was neues suchen, und gebe somit wieder tausende an Euros aus. Euros die ich nicht habe, aber halt irgendwie auftreiben muss.

Jetzt meine Frage an Euch - ich habe wirklich absolut nichts mit Gesetzen, Recht etc.. am Hut Kann ich da nicht IRGENDWAS machen? Ist das nicht Betrug? Er hat davon gewusst, und ganz vorsätzlich mich angelogen... Vor allem weil das ja auch wirklich gefährlich ist!

Ich würde mich wirklich wahnsinnig über Hilfe freuen.

Danke!

Eine Anzeige bei der Polizei wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit nach § 89 StGB wäre einmal eine Option. Ob der Tatbestand tatsächlich erfüllt wurde, entscheidet der Richter. Meines Erachtens liegt Vorsatz auf der Seite des Vermieters vor, zumal davon ausgegangen werden kann, dass er gewusst hat, dass das Heizen mit diesem alten Kamin gesundheitsgefährdend ist, der Rauchfangkehrer den Vermieter hierüber in Kenntnis gesetzt hat und vom Vermieter versichert wurde, dass niemand im Winter im Mietobjekt wohnen würde. Das Unterlassen der Aufklärung des Mieters über die gesundheitsgefährdenden Aspekte des Kamins beim Heizen im Winter, ist mE tatbildlich im Sinne der §§ 2, 89 StGB. Darüber hinaus kann für die Wintermonate, in denen sich das Mietobjekt nicht wie vereinbart gebrauchen lässt (keine Heizung), eine Mietminderung beantragt werden. Die derzeitige Höhe der Miete, die monatlich entrichtet wird, setzt einen brauchbaren Zustand des Mietobjekts voraus, dazu zählt auch eine funktionsfähige Heizung. Fällt die Heizung aus, muss auch die Höhe der Miete angeglichen werden.