Forum Recht

hallo,

ich bin mit meinem latein schon ziemlich am ende. mein lebensgefährte und ich sind im august 2009 in eine mietwohnung in einem altbau eingezogen.
leider haben wir schnell mitgekriegt, dass genau unter uns ein paar mit 2jährigen zwillingen wohnt. gegen den kinderlärm haben wir nichts. aber das problem ist, dass die mutter nicht ganz "sauber" ist. es kommt untertags - egal ob werktags oder am WE - immer wieder vor, dass sie die kinder in einem ton anbrüllt, dass wir das gefühl haben, sie steht bei uns im wohnzimmer. auch schreit sie gern mit ihrem "mann", allerdings nicht ganz so laut, aber man kriegt es trotzdem mit.
da sie die kinder so anbrüllt bzw. teilweise eine wortwahl benutzt hat, die meines erachtens inakzeptabel ist, hab ich damals auch das jugendamt informiert - die scheinen auch da gewesen zu sein.
im oktober, als die fenster noch gekippt waren, ist mir an einem samstag mal der geduldsfaden gerissen - die beiden haben die kinder stundenlang angeschrien und ich bin runter. im endeffekt bin ich angebrüllt worden mit den worten "verpiss dich" -
er ist dann später raufgekommen um sich zu entschuldigen und zu erzählen, wie schwer das leben mit zwillingen denn sei und wir doch bitte verständnis dafür haben sollten.

lange rede kurzer sinn: die wortwahl der mutter scheint nicht mehr so schlimm zu sein, sie brüllt aber nach vor und bei uns dröhnen und wackeln gelegentlich auch die wände, wenn sie unten weiss gott was macht (hängt zeitlich auch mit den brüllorgien zusammen).

was kann man dagegen tun? das problem ist, sie brüllt ja nicht permanent, sondern mehrmals über den tag verteilt. ich kann ja schwer die polizei rufen, die kommen und die unter uns tun dann so, als wär nie was gewesen.
meine angst ist halt auch, dass man in der wärmeren jahreszeit, wenn die fenster wieder gekippt sind, keinen frieden mehr findet - ich bin permanent genervt von den brüllereien.

danke & lg

1. Fordern Sie die Nachbarin schriftlich auf, störendes verhalten zu unterlassen, da Sie sonst Vermieter verständigen müssten und allenfalls Anzeigen wegen Ruhestörung/ungebührlicher Lärmerregung einbringen müssten.

2. Wenn das nichts hilft: Fordern Sie den Vermieter auf, für Abhilfe zu sorgen. Wenn das nichts hilft:

3. Beweise sammeln... Lassen Sie ein Tonaufzeichnungsgerät laufen (z.B. über Computer o.ä., oder eine Videokamera mit eingeblendetem Datum/Uhrzeit. Man kann die auch zum Teil in einen longplay-modus stellen, damit sind oft mehrere Stunden Aufzeichnung möglich. Wenn Sie dann die Beweise haben, können Sie eine konkrete Anzeige machen und/oder nochmals den Vermieter auffordern, aktiv zu werden. Tut er das nicht können Sie darüber nachdenken, Mietreduzierungen anzukündigen bzw. auch tatsächlich durchzuführen.

4. In letzter Konsequenz wären uU auch gerichtliche Schritte (Unterlassungsklage) möglich, diesbezüglich müssen Sie aber unbedingt vorab juristischen Rat einholen.


Alles Gute,

mfG
RA Michael Gruner
www.vertragsbegleiter.at

so, aktueller stand:
wir haben 2 eingeschriebene briefe an die hausverwaltung geschickt mit der aufforderung für ruhe zu sorgen.
ich würde sagen, es war dann immer ein paar tage ruhiger.

von einer mietminderung wurde mir bei einer rechtsberatung am bezirksgericht abgeraten, weil ich sonst die räumungsklage am hals hab.
leider hatten wir noch keine rechtsversicherung, die hab ich erst vor einem monat abgeschlossen.

was mich allerdings etwas beunruhigt: die wände haben hier immer gewackelt, wenns da unten wieder rund gegangen ist (sanierter altbau).
jetzt wackelt unsere küche bzw. das wohnzimmer immer öfter und auch stärker und man spürt richtige erschütterungen, wenn unter uns mit türen und sonstigem (?) geschmissen wird.

muss ich mir sorgen machen, dass das haus bald zusammenbricht?
bzw. wer überprüft, ob ein baumangel vorliegt?
mir kommts so vor, als würde ich in einem erdbebengebiet wohnen.

vielen dank!