Servus miteinand,
ich habe folgendes Problem und stehe in einer Gewissensentscheidung:
Der Vermieter und ich als Mieter haben einen Mietvertrag, der als Mietzins laut Vertrag 800€ (warm) nennt. Der Vermieter bekommt jedoch 1100€ von mir. Er bekommt 800€ überwiesen und 300€ in bar.
Auf meine mehrmalige Nachfrage, ob die 300€ auch ordentlich versteuert werden, bekam ich seit 6Jahren immer die gleiche Antwort: Ja, wird ordentlich versteuert.
Nun haben wir aufgrund einer nicht ordentlichen Betriebsabrechnung (keine Belege zum Prüfen der angeblichen plötzlich hohen Kosten für Öl) einen Streit.
Er habe die Rechnung angeblich verloren! Diese "hohen" Kosten führen dazu, dass meine Rückerstattung jährlich immer weniger geworden ist obwohl gleicher bzw niedriger Verbrauch wie sonst.
Nun aber das eigentliche Problem, dass er in der Diskussion um die 300€ nun erstmalig offen zugegeben hat, dass die 300€ Schwarzgeld sind. Mit der Frage:"Welche 300€ meinst du?" war klar, dass er mich 6 Jahre lang angelogen hat!
Sonst hiess es immer: "Ja, ist alles rechtens!"
Mein Dilemma ist, dass ich nun weiss das es Schwarzgeld ist und ich ja laut Vertrag nur 800€ hätte zahlen müssen!
Meine Frage an die Experten:
1. Mache ich mich strafbar von der Kenntnis des Schwarzgelds?
2. Könnte ich rückwirkend die 300€ (12x300€x6=21.6000€) rechtlich zurück verlangen?
3. Als Beweis, dass ich die 300€ bar bezahle, gibt es monatlich ein Foto mit der sichtbaren Geldsumme sowie ein "Danke" vom Vermieter per Whatsapp.
Aufgrund des Streits und der nicht ordentlichen Abrechnung und der Kenntnis des Schwarzgelds möchte ich hier ausziehen. Ich möchte jedoch auch nicht den Steuerbetrug einfach so akzeptieren und weiter unterstützen. Und aufgrund des Lügens suche ich einen Weg, wie ich zumindest an einen Teil meines "zuviel" gezahltes Geld wieder zurückbekomme.
Vielen Dank vorab für eine Info.
Vermieter nimmt Schwarzgeld
Re: Vermieter nimmt Schwarzgeld
Laut § 121a Abs.2 lit.b BAO (Bundesabgabenordnung) sind Schenkungen zwischen Nicht-Angehörigen bis zu einem gemeinen Wert von 15.000 Euro innerhalb von 5 Jahren von der Anzeigepflicht befreit. Wenn innerhalb dieser Zeit "Ja, ist alles rechtens!" gesagt wurde, muss er nicht gelogen haben, weil es noch nicht zu versteuern war. Es ist nicht auszuschließen, dass seine damalige Aussage "Ja, wird ordentlich versteuert." auf die Zukunft bezogen war. Kommt er dem danach nicht nach, könnte man ihn damit konfrontieren, warum er dahingehend säumig war. Ist die Erklärung nicht plausibel und weigert er eine Selbstanzeige, könntest Du beim Finanzamt eine Schenkungsmeldung erstatten bzw. könnte es zu einer Finanzstrafe nach § 49a Abs.1 FinStrG (Finanzstrafgesetz) kommen.
Zuletzt geändert von alles2 am 11.04.2025, 19:14, insgesamt 1-mal geändert.
Derweil nur stiller Mitleser, da ich gerade von Anwälten schikaniert wurde. Keine Anfragen mehr nach deren Namen und ob Ihr deren Kanzlei auf Google negativ bewerten sollt. Gerne melde ich mich per PN auf Eure Beiträge. Vorher bitte die Forensuche nutzen!
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Re: Vermieter nimmt Schwarzgeld
Hallo,
vielen Dank für die Nachricht.
Nur wie soll ich jetzt konkret vorgehen? Bekomme ich auch eine Strafe wenn ich das Finanzamt informiere? Das habe ich noch nicht ganz verstanden...
Ich gehe davon aus, dass er das mit dem Schwarzgeld macht, um selbst keine Steuern auf Mieteinkünfte bezahlen zu müssen. Meine damalige Partnerin, die bei Vertragsunterzeichnung damals dabei war, erinnerte sich ebenfalls, dass die "Aussage" vom Vermieter so gesagt wurde.
Die 300€ wurden nicht gemeldet, da der Vermieter mir selbst sagte, dass sein Steuerberater ihn schon öfter darauf angesprochen haben muss, warum er so "günstig" vermietet. Der Steuerberater hat also auch nur die 800€ laut Vertrag als Mietzins.
Für eine weitere Info bedanke ich mich recht herzlich.
vielen Dank für die Nachricht.
Nur wie soll ich jetzt konkret vorgehen? Bekomme ich auch eine Strafe wenn ich das Finanzamt informiere? Das habe ich noch nicht ganz verstanden...
Ich gehe davon aus, dass er das mit dem Schwarzgeld macht, um selbst keine Steuern auf Mieteinkünfte bezahlen zu müssen. Meine damalige Partnerin, die bei Vertragsunterzeichnung damals dabei war, erinnerte sich ebenfalls, dass die "Aussage" vom Vermieter so gesagt wurde.
Die 300€ wurden nicht gemeldet, da der Vermieter mir selbst sagte, dass sein Steuerberater ihn schon öfter darauf angesprochen haben muss, warum er so "günstig" vermietet. Der Steuerberater hat also auch nur die 800€ laut Vertrag als Mietzins.
Für eine weitere Info bedanke ich mich recht herzlich.
Re: Vermieter nimmt Schwarzgeld
Dazu die beiden Paragraphen ganz durchlesen, wo die Fragen mit § 121a Abs.3 BAO (Stichwort Geschenkgeber) und § 49a Abs.2 FinStrG (Stichwort Straffreiheit gem. § 29 Abs.3 FinStrG) beantwortet sein dürften.
Derweil nur stiller Mitleser, da ich gerade von Anwälten schikaniert wurde. Keine Anfragen mehr nach deren Namen und ob Ihr deren Kanzlei auf Google negativ bewerten sollt. Gerne melde ich mich per PN auf Eure Beiträge. Vorher bitte die Forensuche nutzen!
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Re: Vermieter nimmt Schwarzgeld
Entschuldigung, aber da werde ich als juristischer Laie nicht schlau draus!
Die Fragen bleiben die gleichen:
1. Was würde passieren, wenn ich die 300€ fortan nicht mehr bezahle? Da es die ja offiziell lt Vertrag nicht gibt?
2. Kann ich den Vermieter rechtlich belangen um einen Teil des Schwarzgelds zurück zu bekommen?
3. Wenn ich dem FA gegenübertreten würde, müsste ich dann mit rechtlichen Konsequenzen rechnen?
Ich denke, dass Forum ist dazu da, dass Laien Fragen an Experten stellen, um Antworten zu bekommen, die der Laie auch versteht...oder bin ich da falsch?
Danke
Die Fragen bleiben die gleichen:
1. Was würde passieren, wenn ich die 300€ fortan nicht mehr bezahle? Da es die ja offiziell lt Vertrag nicht gibt?
2. Kann ich den Vermieter rechtlich belangen um einen Teil des Schwarzgelds zurück zu bekommen?
3. Wenn ich dem FA gegenübertreten würde, müsste ich dann mit rechtlichen Konsequenzen rechnen?
Ich denke, dass Forum ist dazu da, dass Laien Fragen an Experten stellen, um Antworten zu bekommen, die der Laie auch versteht...oder bin ich da falsch?
Danke
Re: Vermieter nimmt Schwarzgeld
Mir ist nicht erinnerlich, wonach Du die erste Frage hier bereits platziert hast. Grundsatzdiskussionen bringen hier nichts. Das Forum ist unverbindlich und man darf nicht immer erwarten, dass sich tatsächlich Experten melden. Jeder, der sich irgendwie einbringen kann, darf sich melden. Auch wenn Du eine kostenlose Rechtsberatung oder anwaltliche Erstauskunft darf man sich zunächst einmal nur allgemeine Informationen erwarten. Geht es schon ins Detail, heißt es oft einmal, dass man ohne irgendwelche Unterlagen nichts Näheres sagen kann, und das dann kosten. Wie kennen nur Deine Darstellung! Wie es der Vermieter mit den 300 Euro sieht, ist uns unbekannt. Und genau davon kann es abhängen, wie man weiter vorgehen könne bzw. ob das Geld zurückgeklagt werden kann. Ferner stellt sich die Frage, warum überhaupt so eine Splitting von Überweisung und Barzahlung vorgenommen wurde. Je mehr Infos bekannt ist, desto besser kann man damit arbeiten. Ich persönlich tue mich schwer, mich festzulegen, ob Du bei einer Selbstanzeige straffrei davonkommen würdest. Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass Dir nichts blühen sollte, würde es Dir nicht helfen, sollte es zumindest das Finanzam - aus welchen (aufkommenden) Gründen auch immer - anders sehen. Daher wurde Dir vorerst nur die rechtliche Grundlage geliefert und es liegt an Dir, ob und wo Du Dich da wiederfindest.
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- wohnrechtsanwalt
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Re: Vermieter nimmt Schwarzgeld
wieso kommt man auf die Idee, dass der Mieter dem Vermieter das Geld schenken wollte? War das nicht als zusätzliches Entgelt für die Überlassung der unverbrauchbaren Sache „Wohnung“ von beiden Vertragsteilen angesehen, und daher Mietzins? Auch die Aussage, der Mieter habe den Vermieter gefragt, ob der Betrag „eh“ versteuert werde, spricht nach wirtschaftlicher Betrachtungsweise wohl eher gegen eine Schenkung.
Re: Vermieter nimmt Schwarzgeld
"Dass der Mieter dem Vermieter das Geld schenken wollte", wurde von niemand behauptet. Schließlich wissen wir nicht, was wirklich dahinter steckt. Es wirkt nur so, als könnte es der Vermieter als Schenkung (für diverse und fortwährende Gefälligkeiten) anführen, sollte er sich mal erklären müssen.
In der Lebensrealität kommt es durchaus immer wieder vor, dass Händler und Vermieter an der Steuer vorbei kassieren. Angenommen eine Wohnung wird um 1100 Euro Miete angeboten und es gäbe mehrere Interessenten. Dann kann es schon mal vorkommen, dass derjenige den Zuschlag bekommt, der bereit ist, vertraglich eine noch nicht ganz so verräterische Miethöhe festzuhalten und den Rest unter den Tisch zu überlassen. Der Mieter hat die Wohnung und der Vermieter verdient sich etwas dazu.
Oder ein klassisches Beispiel letzte Woche mit dem Swimmingpool-Vertreter: Angebot 40.000 Euro, weniger geht nicht, weil ihm der Chef sonst den Hals umdrehen würde. Jetzt das große Aber seitens des Vertreters: Wir machen vertraglich 30.000 Euro und 5.000 Euro bekommt er auf die Hand gedrückt, ohne dass wer davon erfährt. Den Häuslbauer schaue ich mir an, der da nicht überlegt.
Das ist aber nur ein Beispiel von vielen, wobei diese Masche auch bei weitaus geringeren Beträgen abgezogen wird.
Damit möchte ich nur sagen, dass sich nicht alles rational erklären lässt und man auch mal querdenken darf, wenn man auf der Suche nach einer Antwort ist.
In der Lebensrealität kommt es durchaus immer wieder vor, dass Händler und Vermieter an der Steuer vorbei kassieren. Angenommen eine Wohnung wird um 1100 Euro Miete angeboten und es gäbe mehrere Interessenten. Dann kann es schon mal vorkommen, dass derjenige den Zuschlag bekommt, der bereit ist, vertraglich eine noch nicht ganz so verräterische Miethöhe festzuhalten und den Rest unter den Tisch zu überlassen. Der Mieter hat die Wohnung und der Vermieter verdient sich etwas dazu.
Oder ein klassisches Beispiel letzte Woche mit dem Swimmingpool-Vertreter: Angebot 40.000 Euro, weniger geht nicht, weil ihm der Chef sonst den Hals umdrehen würde. Jetzt das große Aber seitens des Vertreters: Wir machen vertraglich 30.000 Euro und 5.000 Euro bekommt er auf die Hand gedrückt, ohne dass wer davon erfährt. Den Häuslbauer schaue ich mir an, der da nicht überlegt.
Das ist aber nur ein Beispiel von vielen, wobei diese Masche auch bei weitaus geringeren Beträgen abgezogen wird.
Damit möchte ich nur sagen, dass sich nicht alles rational erklären lässt und man auch mal querdenken darf, wenn man auf der Suche nach einer Antwort ist.
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