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Genossenschaftswohnung - Invest wertlos

Verfasst: 14.01.2021, 11:39
von bergfan
Folgende Frage einer Bekannten:

Sie wohnt in einer Genossenschaftswohnung.

Die Genossenschaft kann beim Auszug verlangen, dass alles ausgeräumt wird (Küche, Verbau, etc.) und nur noch weisse Wände übrig bleiben.

Es hängt vom Nachfolgemieter ab ob er die Sachen übernehmen will oder lieber eine leere Wohnung möchte.
Auf der anderen Seite erlaubt sie Investablösen (bzw. Kaufverträge) zwischen dem Nachfolgemieter und der Person die auszieht.

Angenommen die Bekannte hat die Wohnung angemietet und dem Vormieter die Investkosten ersetzt (Rechnung, etc. alles vorhanden). Nun kommt der Nachfolger und besteht darauf, dass alles entfernt wird. Ist das OK?

Ich würde dann zumindest annehmen, dass die Genossenschaft ein paar Interessenten schicken müsste, damit zumindest nicht nach einer einzigen Besichtigung mehrere tausend Euro Verlust entstehen nur weil der einzige Interessent eine leere Wohnung will.

Ist das rechtlich so möglich?

Re: Genossenschaftswohnung - Invest wertlos

Verfasst: 14.01.2021, 14:24
von alles2
Der neue Mieter kann das geltend machen, was in seinem Mietvertrag steht. Hat der Vermieter Aufwendungen von irgendwelchen vormaligen Mietern abgegolten, sind diese als Bestandteil der Wohnung zu betrachten. Welche es in erster Linie sein können, findet sich in § 10 (3) MRG. Wenn der Vormieter (Deine Bekannte) gewisses Inventar vom früheren Mieter übernommen hat, liegt es in ihrem Verantwortungsbereich. Folglich muss sie sich um den Ausbau der Küche kümmern, wenn im Mietvertrag nichts Richtung Küchenzeile zu entnehmen ist und der neue Mieter eine eigene einbauen möchte. Die Genossenschaft ist nicht dazu verpflichtet, dass die Wohnung an jemand vermietet wird, der das ganze Inventar Deiner Bekannten übernimmt.

Re: Genossenschaftswohnung - Invest wertlos

Verfasst: 12.04.2021, 17:13
von bergfan
Danke für deine Antwort.

Trotzdem ist die Vorgangsweise mancher Genossenschaft zumindest als "interessant" zu betrachten.

Da behauptet eine Genossenschaft über Monate, dass sich niemand auf der Warteliste interessiert oder antwortet und schickt einen einzigen Alibikunden ;)

Die Mieterin findet interessanterweise 20 Leute die schon lange auf der Warteliste stehende Personen/Familien die nie verständigt wurden und alle zusammen die Wohnung nehmen würden!

Als Antwort erhält man dann, dass man weiter selbst Leute sucht die eventuell die Wohnung wollen. Und die Zeit ist knapp.

Es geht letztendlich nicht um viel Geld. Aber auf mich als Steuerzahler macht das gar keinen guten Eindruck. Genossenschaften erhalten ja öffentliche Gelder und können gleichzeitig bis zum geht nicht mehr intransparent sein und keine Auskunft geben.