Paranoia?

[igraphicz]

Hallo! Bin neu hier und momentan völlig verunsichert. Habe eine freundliche sonnige neurenovierte Wohnung an eine Familie mit zwei Kindern und zwei Hunden vermietet. Erst waren sie vollauf zufrieden und der Einzug konnte gar nicht schnell genug gehen. Dann aufeinmal kam es zu einem Stimmungswandel, es gab Streit, daß die Wohnung unzumutbar ist und die Kinder krank macht. Durch Zufall erfuhr ich, daß die Mutter zu einem Radiästhesisten oder so ähnlich gegangen ist, der ihr eine Ferndiagnose per Computer (sic!) erstellt hat, daß ihre Kinder völlig krank sind (u.a. hätten sie Parasiten in der Gehirnrinde) weitere Einzelheiten möchte ich hier ersparen... Natürlich bin ich auch Schuld daran, daß in unserer Nähe ein Handymast steht, der die Kinder verstrahlt etc. Jedenfalls ist das Verhältnis völlig gestört, konstruktive Gespräche sind unmöglich, und jetzt wurde nicht mal mehr die Miete überwiesen. Wie soll ich mich verhalten?



Grüße i.

[MEMIL]

Ich werde die Judikatur recherchieren und melde mich bald an...

MfG,

MEMIL

[MEMIL]

Einfach! Mietzins- und Kündigungsklage sofort einbringen. Am schlimmsten kann der Mieter Recht bekommen, dass das Mietobjekt tatsächlich exorziert werden muss. Diesen Beweis muss er aber bringen, nicht der Vermieter. Der Mietzins muss aber weiterhin bezahlt werden oder mindestens beim Gericht deponiert werden, weil es sich um Bringschuld handelt. Der Mieter kann nie auf Verdacht die Zahlung des Mietzinses einfach abstellen. Darüber hinaus müssen die Betriebskosten bezahlt werden. Eine einseitige Herabsetzung nach § 1.096 ABGB ist möglich, in dieser Situation bringt aber so eine Herabsetzung für den Mieter nicht viel, wenn auch hier muss er nachweisen dass die Benutzbarkeit des Mietobjektes eingeschränkt ist. Das ist bei Schimmel, bei kaputten Fenster, bei Wasserinfiltration einfach (ein paar Bilder reicht es dafür aus). Bei Strahlung von Masten, Geiste als Untermieter usw. ist aber die Sache viel komplizierter. Da hat der Vermieter, meiner Meinung nach, den längeren Atmen.

Es gibt schon einige wenige Entscheidung in Mastensachen und (in einem Fall den ich kenne) das Verfahren wurde vom Mieter gewonnen. Der Beweis jedoch wurde nur deswegen erbracht, weil er davon gestorben sein (wie ich gehört habe sogar auch seine Frau). Gewonner hat der Mieter aber schon am Graben. Fazit: stirb der Mieter nicht, muss er lang prozessieren und beweisen zu können, dass die Handymasten für ihn gesundheitschädlich sind.





MfG,

MEMIL

[igraphicz]

Danke für den Rat, MEMIL. Ich befürchte, hier kann man am Verhältnis nichts mehr reparieren. Und als Beweis, daß die Wohnung verstrahlt oderwasauchimmer ist, reicht mir kein hndgeschriebenes Blatt Papier ohne Stempel und Name eines Fachmannes. Das müßte schon was wissenschaftlich belegbares sein. Zumal auch andere Menschen im selben Haus leben, die keinerlei solche Störungen empfinden. Ich finds allerdings traurig, daß ein selbsternannter Pseudowissenschaftler so einen Einfluss nehmen kann. Ich mach mir nämlich auch Sorgen, daß sich herumspricht, dass man in dieser Wohnung nicht leben kann. Viele Menschen sind sehr empfänglich für diese Parawissenschaften. Traurig nur daß es manchml die selben sind, die neben den Kindern kettenrauchen und sie täglich mit Fastfood und Chips vollstopfen.



freundliche Grüße

i.

[MEMIL]

Da sind wir einer Meinung! Ich besichtige manchmal fremde Wohnungen und komme heraus vom Passivrauch und auch stinkiger Luft dermaßen angeschlagen, dass ich meinen Arbeitstag unterbrechen muss und schnell nach Hause muss um eine Desinfektionsdusche zu nehmen. Ich bin ein sehr toleranter Mensch und vertrage schon vieles, was aber in manchen Wohnungen passiert, ist schlicht und einfach kriminell. Wenn man bedacht, dass Kinder sich dagegen nicht wehren können, wird die Sache noch schlimmer. Das alles hat mit übernatürlichen Phänomenen nichts zu tun und wird überall ohne Gutachten registriert. Bleiröhre, bei billige Altbauten, stinkenden Klos an Gängen, die immer noch in Wien und Niederösterreich haufenweise vorhanden sind, sowie Keller die von Ratten stark überbevölkert sind, sind die echte Probleme.

SG,

MEMIL