PAYPAL - Käufer Betrog mich - Anzeige - Was nun ?

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Raphael_Szalony
Beiträge: 1
Registriert: 10.06.2015, 04:01

PAYPAL - Käufer Betrog mich - Anzeige - Was nun ?

Beitrag von Raphael_Szalony » 10.06.2015, 04:17

Schönen guten Abend erstmal !

Habe am 7.8 in dem Forum: Elitepvpers.com für das Online Computerspiel "World of Warcraft" Gold zum Verkauf angeboten. Soweit so gut hat sich ein Käufer gemeldet mit Skype Addy. Nun haben wir alles weitere in Skype beschrieben und uns auch schnell auf einen Betrag geeinigt. Es ging um 215€

Dieser wollte er mit Paypal bezahlen, also gab ich ihm meine E-Mail Adresse die er brauchte um zu bezahlen. Als das Geld auf meinem Konto war, übergabe ich ihm Online in dem Spiel das Gold. Anschließend überweißte ich mir die 215€ auf mein Bankkonto. Als ich am nächsten Tag aufwachte sah ich das mein Paypal konto aufeinmal mit -- 215€ im Minus war. Der Käufer gab an das ein Fremdzugriff auf sein Konto stattfand und so wurde das Geld wieder auf sein Konto zurückgebucht. Nach kurzer Rücksprache mit einem Freund aus dem Internet wurde bekannt das genau das selbe Paypal Konto vor einem Jahr schon mit so einem betrügerischen Vorgehen auffallend war. Der Freund ging damit vor Gericht und bekamt natürlich recht. Natürlich brachte der Kontakt mit dem Kundenservice von Paypal genau garnichts und ich ging dann am 9.6 zur Polizei und erstattet eine Anzeige mit Screenshots von : Chatverläufen , Skype Profil , Profil auf elitepvpers ,.

Nun ist meine Frage ich habe im Internet gelesen das Paypal versucht das Minus auf meinem Paypal Konto auszugleichen mit Bankeinzug, diesen kann ich ja einfach stornieren lassen bzw blocken lassen von meiner Bank. Danach werden die laut Internet ein Inkassounternehmen beauftragen mit Mahnbriefen etc versuchen das Geld zurückzuholen. Nach einiger Zeit schicken sie Vergleichsangebote und danach kommt garnichts mehr , die schließung des Paypal kontos ist das schlimmste was passiert , da Paypal ja nicht vor Gericht zieht da die angeblich Angst wegen ihren AGB´s etc haben.

Kennt sich damit wer aus oder hat schon mal von einem ähnlichem Fall gehört ?
Liege ich im Recht nicht zu zahlen ? Beweise das der Betrug statt fand gibt es genug und die Polizei wird dies auch aufklären. Nur Paypal sieht das nicht ein und ich meine wie kann es sein das dieses Konto 1 Jahr aktiv ist ohne gespeert zu werden oder sonst was das ist doch grob fahrlässig. Also kann ich ohne bedenken die Mahnung etc ignorieren ?.


Bin echt um jede Hilfe und Antwort dankbar hoffe hab das ausführlich beschrieben das es für jeden klar ist.

Schönen Gruß.



lexlegis
Beiträge: 1186
Registriert: 01.07.2013, 19:24

Beitrag von lexlegis » 10.06.2015, 12:31

Zwischen PayPal und Ihnen liegt nun eine Art Darlehensvertrag vor. In diesen haben Sie jedoch nicht eingewilligt, er kam unbeabsichtigt zu Stande. Aufgrund dieses Willensmangels kann der Vertrag angefochten werden, er ist ungültig. Dennoch haben Sie kein Recht die 215 Euro einzubehalten, da mit Wegfall des Vertrages der Anspruch gegen PayPal ebenso wegfällt. Die Forderung gegen Sie in der Höhe von 215 Euro besteht nun also zu Recht (§ 1435 ABGB). Sie haben lediglich gegen den Betrüger einen Anspruch auf Schadenersatz und Zahlung des Kaufpreises.

Der Anspruch von PayPal gegen Sie besteht zu Recht. Auch wenn das Ganze ein Versehen oder betrügerische Absicht des anderen war, dürfen Sie die 215 euro nicht so einfach einbehalten. Ich würde Ihnen raten die 215 Euro auf das Paypal Konto zu überweisen und das Minus zu beheben. Nicht Paypal ist Ihr Anspruchsgegner sondern der Betrüger. Schlechte AGB hin oder her, dies ändert nichts am Anspruch auf die 215 Euro. Es ist Ihr Schaden, der durch den Betrug entstanden ist, den können Sie nicht auf PayPal abwälzen.

BatLB
Beiträge: 68
Registriert: 01.06.2013, 22:28

Beitrag von BatLB » 10.06.2015, 13:47

Kann mich lexlegis nur anschließen.

In diesem Fall müssen sie das Geld vom Käufer einklagen. Dies geht auf dem zivilrechtlichen Weg den sie eh schon beschritten haben - Anzeige, Forderung der Geldsumme. Am besten einen Anwalt konsultieren.

Das Geld müssen sie PayPal rücküberweisen, immerhin hat nicht PayPal sie bestohlen.

Für die Zukunft: Nur bares ist wahres! Das kann keiner mehr rückbuchen.

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