Haftung VoIP Zugangsdatenmissbrauch

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Horazon
Beiträge: 2
Registriert: 20.03.2014, 18:32

Haftung VoIP Zugangsdatenmissbrauch

Beitrag von Horazon » 20.03.2014, 18:44

Hallo,

ich habe aktuell folgendes Problem:

Ich habe kürzlich eine VoIP Telefonnummer bei einem Anbieter beantragt.
Kurz darauf bekam ich die Zugangsdaten(für ausgehende Telefonate (Username/Passwort) und den Public-RSA Key (für eingehende Telefonate) unverschlüsselt per Mail zugeschickt.

Nun informiert mich heute der Anbieter das über meinen Account innerhalb 24h knapp 300,- an internationalen Gesprächen verbucht wurde und sie jetzt die internationalen Gespräche gesperrt haben.

Der Anbieter hat gleich gesagt ich soll das prüfen, denn sie übernehmen keine Haftung.

Nur ganz kann und möchte ich den Anbieter nicht so leicht die Schuld abputzen lassen, denn folgendes spricht da dagegen:

1. Meine Telefonanlage ist hinter einer Firewall, nur der Server des Anbieters kann darauf zugreifen, sonst ist alles geblockt.

2. Es wurde laut Mailverkehr nicht meine Anlage gehackt, sondern es wurden ganz einfach zusätzlich zu meiner Verbindung, 1-2 weitere Verbindungen (sauber, beim ersten Versuch, also hatten sie das Passwort) hergestellt und darüber telefoniert.

3. Der Betreiber meinte daraufhin, es könnte meine Mailbox kompromitiert sein (15stelliges Passwort aus Groß-, Kleinschreibung, Sonderzeichen und Ziffern).

4. Ich kann im Admininterface das Passwort selbst NICHT ändern, somit bin ich gezwungen das unsicher übermittelte zu benutzen.


Der Anbieter selbst entzieht sich laut AGB jeglicher Verantwortung:
"XXX ist nicht dafür verantwortlich, wenn es jemandem gelingt, auf rechtswidrige Art und Weise an Daten des Kunden heranzukommen und sie weiter zu verwenden, sodass die Geltendmachung von Schäden des Kunden oder Dritter gegenüber XXX aus einem derartigen Zusammenhang einvernehmlich ausgeschlossen wird. "


Meine Frage daher: Muss ich das nun alleine zahlen und kann nichts machen (Beweislast?)?

Was kann ich machen (Anzeige, Einspruch,..)?
Der Zugriff erfolgte übrigens aus Israel laut IP.
Die Logfiles erhalte ich erst.

Sorry für den langen Text, wollte keine Fakten auslassen.
Über jede konstruktive Zeile freu ich mich!

Danke
lg
Jürgen



Manannan
Beiträge: 1447
Registriert: 28.09.2012, 11:08

Beitrag von Manannan » 16.04.2014, 18:17

Diese Haftungsfreistellungsklausel ist mE nur dann wirksam, wenn der Anbieter nach dem Stand der Technik von sich aus alles unternommen hat, um solche rechtswidrigen Zugriffe zu verhindern.
Ich würde Ihnen empfehlen sich damit an den Konsumentenschutz zu wenden. Möglich, dass schon mehrere Kunden sich mit derartigen Problemen an den VKI gewandt haben.

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