Persönliche Daten bei Spamfirma

Hier werden Fragen des Domain-Rechts, des Urheberrechts, des E-Commerce-Rechts, usw. diskutiert.
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Robu
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Persönliche Daten bei Spamfirma

Beitrag von Robu » 16.08.2011, 20:33

Guten Abend.


Als erfahrener Internetnutzer gehe ich sehr sorgfältig mit meinen persönlichen Daten um. So habe ich beispielsweise mehrere E-Mailadressen für diverse Zwecke (Foren, Homepages, Kaufhäuser,...)

So benutze ich auch eine dieser E-Mailadressen nur für sehr offizielle und seriöse Seiten und Behörden.

Verständlicher Weise war ich natürlich sehr überrascht, als ich nicht nur Spam auf jene E-Mailadresse bekam, sondern auch noch mit meinem vollen Namen angesprochen wurde.

Auf Anfragen/Beschwerden kamen nur weitere Spammails mit unterschiedlichen Angeboten und Unternehmen.


Mir ist nun klar, dass irgend ein Unternehmen die Datenschutzrichtlinien missachtet und meine Daten weitergegeben hat.

Meine Frage ist nun ob ich irgendwelche Rechte gegenüber dem Spamer anwenden kann.
Z.B. eine Auskunft darüber, woher dieser meine Kontaktdaten bezogen hat, um den Herausgeber rechtlich belangen zu können.
Oder die Löschung meiner Daten.



MG
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Kontaktdaten:

Beitrag von MG » 16.08.2011, 22:47

Theoretisch ja, praktisch eher nein, weil typische Spammer unangreifbar sind, da sie sich irgendwo im rechtsfreien Raum offiziell nieder gelassen haben.

Hank
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Beitrag von Hank » 17.08.2011, 00:13

Nicht jedes unverlangte e-mail ist zugleich "Spam". Bei vielen Internetvorgängen erklärt man sich oft ausdrücklich bzw. über die AGB/Datenschutzrichtlinien bereit, in Zukunft "informiert" zu werden.

Spamverdächtige Mail grundsätzlich nicht öffnen ist eine Möglichkeit, Spam zu vermeiden - und nicht selber Verursacher von solchem zu sein!

Oder was glauben Sie, wie Ihre vielfältigen e-mails vom Empfänger bewertet werden?

Daten im Netz kann man nicht löschen, sondern nur verbergen, d.h. sie sind nicht mehr aus der Welt zu kriegen.

Rechtlich vorgehen kann nur der allerletzte Schritt sein, oder glauben Sie, die Gerichte haben nichts Besseres zu tun?

Hank 8) 8) 8) 8)

Robu
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Beitrag von Robu » 17.08.2011, 17:45

Erstmal vielen Dank für die Antworten.


Dass es AGBs gibt, die "Informieren" ausdrücklich erlauben ist mir natürlich bewusst. In solchen Fällen gebe ich keinen Namen preis und verwende auch nur irgendeine "Wegwerf Emailadresse"


Öffnen tu ich Spammails nur, wenn der entsprechende Webmail-Provider keine Anhänge und Empfangsbestätigungen unterstützt.

Zurückschreiben tu ich eigentlich auch nie, da man damit nur die Validität der Emailadresse bestätigt. In diesem Fall war mir aber klar dass die Informationen aus einer "zuverlässigen" Quelle stammten, der Schaden also schon angerichtet war.


Dass die Gerichte genug zu tun haben ist mir auch klar, aber "nichts besseres" klingt doch etwas komisch. Schließlich ist es deren Aufgabe.
Außerdem macht es auch einen Unterschied ob meine Daten aus irgendeinem öffentlichen Forenprofil ausgelesen werden, oder vielleicht direkt aus dem Finanzamt stammen.

Hank
Beiträge: 1454
Registriert: 26.08.2010, 15:39

Beitrag von Hank » 18.08.2011, 20:39

Kleinanzeigen-Bestätigungen von Tageszeitungen werden auch als "Spam" klassifiziert (z.B. von gmx).

Die Gerichte werden nicht selten mit unbedeutenden Fällen zugeschüttet, weil die Kläger z.B. eine Rechtsschutzversicherung haben oder weil sich Politiker usw. ein gerichtliches Hick-Hack leisten können.

Die Aufgabe der Gerichte ist den Rechtsfrieden zu sichern bzw. herzustellen. Ich kenne z.B. eine Familienrichterin - da ist bei ihr daheim Ausnahmezustand, wenn sie Amtstag hat...

Das mit den persönlichen Daten ist weltweit ein Problem, siehe Einreise z.B. in die USA. Es ist Aufgabe der Gesetzgebung, wirksame Gesetze zu erzeugen, aber auch der Internet-User, eine entsprechende Kultur zu entwickeln wie man miteinander umgeht im Netz, z.B. mit Daten.

Sie sind scheinbar eh' ein ausgebuffter User - und ein anständiger Mensch sowieso. Schlimm wird es erst, wenn Sie so wie ich einmal 200 Spam-Mails pro Tag kriegen (Server geknackt) und dann die e-mail-Adresse mit allen Umständen wechseln müssen. An rechtliche Schritte hätte ich dabei aber nicht gedacht...

Das Internet steckt eben noch in den Kinderschuhen und der Mensch ist genetisch gesehen immer noch Jäger und Sammler, was will man da erwarten?

lg Hank 8) 8) 8) 8) 8)

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