Forum Recht

Hallo,

ich bitte euch um eine Einschätzung.
Meine Frau und ich stehen gerade vor einer einvernehmlichen Scheidung. Im Zuge der Scheidungsvereinbarung gibt es folgendes Thema.
Wir haben ein gemeinsames Haus wo beide zu 50% im Grundbuch stehen. Es gibt sonst keinen Ehevertrag.
Sie wird ausziehen und ich übernehme das Haus und auch den ausstehenden Kredit. Sie geht aus dem Kredit und dem Grundbuch raus.
Jedoch will sie in der Scheidungsvereinbarung vereinbaren, dass im Falle meines Ablebens, das Haus mit sofortigem Übergang an unseren einzigen Sohn als Alleinerbe übergeht.
Meine Frage dazu ist, was passiert, wenn ich noch einmal heirate und womöglich noch ein Kind haben werde mit einer neuen Partnerin.
Müsste die neue Partnerin und das Kind dann sofort ausziehen? Bzw. welche Konsequenzen sind da zu beachten?

Vielen Dank im Voraus.

Es wäre zu beachten, dass die neue Partnerin nach § 744 Abs.1 erster Fall ABGB ein gesetzliches Erbrecht von einem Drittel der Verlassenschaft hätte und ihr laut § 745 Abs.1 ABGB das gesetzliche Vorausvermächtnis zusteht, in dem Wohnobjekt weiter wohnen zu dürfen. Durch die gewillkürte Erbfolge würde dem zweiten Kind entsprechend § 759 ABGB die Hälfte der gesetzlichen Erbfolge gemäß § 731 Abs.1 ABGB zufallen. Demnach würde ihm ein Sechstel der gesamten Erbmasse gebühren. Dem testamentarischen Alleinerbe würde daher nur noch die Hälfte des Nachlasses überbleiben.