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Hallo



Ich bin 60 und mein Mann ist vor 2 Jahren ausgezogen. Wir sind nicht im Streit auseinandergegangen, aber ich habe die Scheidung aus einem für mich bestimmtem Grund verweigert. Stimmt es, dass wir noch füreinander verantwortlich sind? Ich habe bei seinem Auszug einen grösseren Geldbetrag erhalten, habe mich damit selbständig gemacht und habe dabei einen hohen finanziellen Verlust erlitten. Mit dem mir noch übrig gebliebenen Betrag kann ich zwar ein paar Monate überleben aber was ist dann? Außerdem weiss ich, dass ich nur die Mindestpension bekomme, wenn überhaupt, wenn nicht muss ich eine Arbeit finden aber mit 60 sieht es am Arbeitsmarkt düster aus. Was tun?



Danke im Vorraus

mit freundlichen Grüssen

Tontschi

Hallo Tontschi!

Deine Lage ist nicht angenehm aber auch nicht hoffnungslos. Solang ihr verheiratet seid, ist ihr Mann auch für den Haushalt und anderen familiären Pflichte mitverantwortlich, egal ob ihr zusammen lebt oder nicht. Anderes wäre, wenn du aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen wärst. Die Scheidung ist aber für dich besser als diese Situation (Niemandsland). Allein bist du auch steuerlich allein und hast mehr Freibeträge, mehr Anspruch auf Sozialhilfe und mehr Entscheidungsfreiheit. Deswegen empfehle ich dir die Scheidung zubilligen und dich mit dem Ex die finanziellen Probleme besprechen. Gesetzlich kann er verpflichtet werden dich eine Unterstützung zu bezahlen, weil die Ehe hat dir womöglich verhindert früher mehr Geld zu verdienen. Er hat vielleicht durch die Ehe (Männer sind gewiß beruflich tätig) mehr Möglichkeiten Geld zu verdienen und sich beruflich entwickeln. Er muss dir deswegen helfen (wenn er in der Lage ist).

Mit freundlichen Grüßen,

MEMIL