einvernehmliche scheidung?

[JUSLINE]

Nachdem sich mein Mann monatelang eigenartig verhalten hat und nächtelang aus war, mir aber nie sagen wollte wo und mit wem, hat er mich im August Fotos einer Frau finden lassen. Daraufhin habe ich ihn zur Rede gestellt und er meinte, dass er mir schon voriges Jahr zu verstehen geben wollte, dass er sich daheim nicht mehr wohlfühlt und unsere Beziehung bereits seit langem nicht mehr zufriedenstellend ist für ihn. Da dies nicht das erste Mal war, dass er mich betrogen hatte, schlug ich die Scheidung vor und er war damit einverstanden. Kurz darauf war er plötzlich wieder nett zu mir, sogar liebevoll. Zwischendurch war er aber immer wieder verletzend und gemein zu mir. Ich versuchte ihm klarzumachen, dass ich keine Scheidung wollte und mir lieber wäre, wir würden über unsere Probleme reden und eine gemeinsame Lösung finden. Seither ist er immer wechselhafter, völlig unberechenbar in seinen Stimmungsschwankungen. Inzwischen waren wir auch beim Bezirksrichter und haben uns über eine einvernehmliche Scheidung und die damit verbundene Aufteilungsvereinbarung informiert. Letztes Wochenende schien mein Mann plötzlich wieder an einer Beziehung mit mir interessiert, wir waren nett zueinander und ich schöpfte doch wieder Hoffnung. Gestern war er wieder wie ausgewechselt und suchte abends dann sichtlich Streit. Da wir uns schon über 20 Jahre kennen, weiß mein Mann ganz genau wie er mich dazu bringt, dass ich ärgerlich werde. Schließlich machte er mir haltlose Vorwürfe, dass ich heimlich Geld auf die Seite schaffe, während er seit einem Jahr kein Einkommen hat und nicht mehr weiß, wie er die Rechnungen für Wasser, Strom und Gas zahlen soll. Wir leben in einem Haus, das er von seinem Vater überschrieben bekam und er hat immer die Betriebskosten bezahlt, während ich für Essen, Putzmittel, Kleidung und sonstige Dinge für unsere beiden Kinder (15 und 19-studiert in OÖ) aufgekommen bin. Sogar während 9-monatiger Arbeitslosigkeit letztes Jahr habe ich es irgendwie geschafft uns über die Runden zu bringen, obwohl bis vor kurzem mein Mann sogar die Kinderbeihilfe bezog. Dass ich dies nun nach mehrmaliger Aufforderung seinerseits geändert habe, warf er mir ebenfalls als hinterhältige Aktion vor. Mein Mann wurde immer eigenartiger und ich wollte nur mehr meine Ruhe haben, deshalb trug ich mein Bettzeug in den Keller. Als ich dann noch etwas aus dem Schlafzimmer holte, war er wieder scheinbar nett und verlangte, dass ich im Ehebett schlafe. Zornig verließ ich das Zimmer und zog die Türe hinter mir zu, die er kurz darauf so oft aufriss, dass sie das Nachtkästchen in die Trennwand schlug und aus den oberen Angeln gerissen nun verklemmt geöffnet ist. Als ich den Lärm hörte, kam ich vom Erdgeschoß wieder hinauf. Da zog sich mein Mann an und meinte, er würde jetzt ins Spital fahren, weil ich ihm die Türe hinaufgeschlagen hätte. Meine Frage, wo ich ihn denn verletzt hätte, ignorierte er ebenso wie den Einwand meiner Tochter, dass ich im Erdgeschoß war, während er tobte. Letztendlich ging er nicht aus dem Haus, sondern wieder ins Bett und ich verbrachte die Nacht im Keller. Heute Vormittag rief er mich im Büro an und schien wieder völlig normal.

Nun weiß ich nicht, was ich machen soll. Falls ich kurzfristig eine Wohnung finde und ausziehe, kann er mir dann böswilliges Verlassen anhängen? Muss ich noch im Haus bleiben bis die Scheidung eingereicht oder ausgesprochen wurde?

Da es nicht so aussieht, als würden wir uns wirklich auf eine halbwegs faire Aufteilung der Vermögenswerte einige würde ich noch gerne wissen, ob trotzdem eine einvernehmliche Scheidung möglich wäre.

Ich bin ziemlich ratlos, nervlich am Ende und bitte um Hilfe in Form von Informationen.

Vielen Dank

[DorisMihokovic]

Am besten Sie wenden sich zwecks Beratung an eines der Frauenhaeuser in Ihrer Umgebung. Diese finden Sie auch im Internet, z.B. ueber www.google.at - Suche nach "Frauenhaus" innerhalb der oesterr. Seiten.



Dort wird man Sie in erster Linie beraten und falls erforderlich auch eine Wohnmoeglichkeit bieten bzw. vermitteln.

[JUSLINE]

Nach einigem Hin und Her haben mein Mann und ich keine Scheidung eingereicht, vor allem mir schien es, als ob mein Mann doch noch ehrliche Gefühle für mich empfindet und wir einen Neuanfang machen könnten. Die letzten Monate haben wir scheinbar wieder langsam zueinander gefunden, wenn auch keine echte Zärtlichkeit seinerseits vorhanden war. Ich habe begonnen, ihm wieder zu vertrauen und musste gestern abends feststellen, dass er mich offensichtlich wieder oder sogar weiterhin betrügt. Er ist in großen finanziellen Schwierigkeiten, seit mehr als einem Jahr arbeitslos und kritisiert nur, dass ich schon viele Abende in der Firma verbracht habe. Aber schließlich musste ich doch versuchen, dass Geld ins Haus kommt!

Heute habe ich auch noch herausgefunden, dass er sich in eine Partnerbörse im Internet eingetragen hat.

Nun meine Frage: Reichen diverse Ausdrucke aus seiner Mailbox mit entsprechenden Inseraten, Anmeldebestätigung, etc. als Beweis seiner Untreue aus? Unter welchen Umständen darf ich aus dem gemeinsamen Haus ausziehen, ohne dass er mir böswilliges Verlassen anlasten kann?

Er hat mich in den letzten Monaten wieder nur ausgenutzt, finanziell und menschlich und ich bin nun soweit, dass ich endlich die Wahrheit sehen kann. Meine Töchter (20 und 16) sind beide schon ausgezogen, vor allem die Jüngere leidet seit Monaten unter der gespannten Situation und hat auch entsprechende seelisch bedingte Gesundheitsprobleme.

Kann ich als Scheidungsgrund geltend machen, dass mich mein Mann nicht nur ständig betrügt, sondern auch seelisch und finanziell ausnutzt?

Vielen Dank für eine Antwort.