Ich schreibe hier für meine Mutter. Sie selbst ist schon total verzweifelt.
Die Situation:
Meine Mutter (47, Hausfrau, nicht arbeitsfähig aufgrund Arthritis) und mein Vater (51, derzeit Arbeitslos, früher sehr gut verdient) sind seit fast 21 Jahren verheiratet.
(2 Kinder mit 17 und 21)
Weder meine Mutter noch wir Kinder bekommen von ihm Geld. Wenn wir mal doch etwas brauchen, dann müssen wir tagelang darum betteln und dann hält er uns jeden Cent, den wir verwenden vor.
Aber nicht nur das. Er kritisiert alles, was wir tun. Nach aussen hin, kennen ihn alle als sehr hofflichen Menschen. Nur innerhalb der Familie ist er ein Tyrann. Das geht schon seit Jahren so.
Jetzt zieh ich (21) aus und lasse meine Mutter nur sehr ungerne mit ihm zurück. Sie selbst traut sich schon nichts mehr zu unternehmen. Wir wissen alle nicht mehr, was wir tun können. Scheidung wäre wohl das beste, aber meine Mutter hat Angst, dass sie dann auf der Straße sitzt. Sie besitzt keinen Cent.
Mein Vater hat mehr als genug davon angelegt und redet sich jetzt damit raus, dass er doch arbeitslos ist.
Weiß jemand Rat? Bin um jeden noch so kleinen Hinweis oder Rat dankbar. Wir sind echt verzweifelt.
Scheidung-Unterhalt
RE: Scheidung-Unterhalt
> Sie selbst traut sich schon nichts mehr zu unternehmen. Wir wissen alle nicht mehr, was wir tun können. Scheidung wäre wohl das beste, aber meine Mutter hat Angst, dass sie dann auf der Straße sitzt. Sie besitzt keinen Cent.
> Mein Vater hat mehr als genug davon angelegt und redet sich jetzt damit raus, dass er doch arbeitslos ist.
Wenn ein Alleinverdienerhaushalt, vormals, gut situiert, aufgrund von Arbeitslosigkeit, finanziell leidet, dann gehört das mE schon zu den sehr schlimmen Auswirkungen einer in den vergangenen Jahren gestiegenen Arbeitslosigkeit bzw. wirtschaftlichen Veränderungen, verbunden mit Jobabbau und andererseits auch Sozialabbau.
Manche Männer, so scheint mir aufgrund meiner persönlichen Kontakte und Erfahrungen (in einem größeren Kreise gemacht), verkraften eine solche Situation, vor allem wenn sie länger andauert, besonders schlecht, und dann führt das zu Spannungen in der Familie. Aber es haben nicht nur die Männer, sondern auch die haushaltsführenden, nichtverdienenden Ehefrauen sowie die Kinder, die früher einen besseren Lebensstandard gewohnt waren, zu leiden bzw. können Einschränkungen nur mehr oder weniger gut verkraften.
Aber da ist auch, und angesichts der gestiegenen Arbeitslosenzahlen sehr zu beachten, die gesamtgesellschaftliche Komponente: Die Einflussnahme des Einzelnen, auf arbeitslos-sein oder es nicht sein ist nur beschränkt - es kann fast jeden treffen, samt allen Konsequenzen. Nur scheint das das gesellschaftliche und groß-familiäre Umfeld nicht so zu verstehen, und es gibt die Neigung zu persönlichen Schuldzuschreibungen.
Armut bzw Verarmung schafft potentiell Konflikte in der Familie, Sie werden selbst wissen, um welche es konkret in Ihrer Familie geht. Kurzfristig und längerfristig gedacht. Was ist, wenn die Arbeitslosigkeit anhält? Wovon wird dann der Unterhalt bestritten werden? Müssen nicht Ersparnisse eher für dann aufgehoben werden? Bzw. kann ich mir vorstellen, dass im einzelnen die Personen der Situation nervlich nicht ganz gewachsen ist. Groß die Gefahr, dass die Familieneintracht zerbricht bzw. jahrelange negative Entwicklungen erfolgen (Alkohol, Gewalttätigkeit, psychische Implikationen verschiedener Art,..).
Das schreibe ich, weil ich mir zwar Gedanken über Ihre Frage gemacht habe, doch eigentlich keine Antwort, zumal keine juristische, weiß.
Sehr wichtig wäre mE jedenfalls, sich darüber klar zu werden, ob bereits alle möglichen sozialen Hilfsmittel/Beihilfen beansprucht wurden; ob es für die Zukunft noch eine Möglichkeit für ihre Mutter gibt einen eigenen Pensionsanspruch zu erwerben, -denn das kann die Zukunftsperspektive in jedem Fall verbessern. Ob und welche Möglichkeiten für Ihren Vater bestehen, wieder in eine Beschäftigung zu kommen, die bis jetzt nicht ausgeschöpft wurden; Es gibt verschiedene Orte und Möglichkeiten der Beratung, insbesondere auch für ihre Mutter, an die sie sich wenden kann hinsichtlich der ihr persönlich offenstehenden Optionen. Es gibt auch Familienberatungen, die anonym und kostenlos sind.
Solch eine Situation, wie sie sie schildern, benötigt mE eine längerdauernde Begleitung und Hilfe.
mfg, Akita
> Mein Vater hat mehr als genug davon angelegt und redet sich jetzt damit raus, dass er doch arbeitslos ist.
Wenn ein Alleinverdienerhaushalt, vormals, gut situiert, aufgrund von Arbeitslosigkeit, finanziell leidet, dann gehört das mE schon zu den sehr schlimmen Auswirkungen einer in den vergangenen Jahren gestiegenen Arbeitslosigkeit bzw. wirtschaftlichen Veränderungen, verbunden mit Jobabbau und andererseits auch Sozialabbau.
Manche Männer, so scheint mir aufgrund meiner persönlichen Kontakte und Erfahrungen (in einem größeren Kreise gemacht), verkraften eine solche Situation, vor allem wenn sie länger andauert, besonders schlecht, und dann führt das zu Spannungen in der Familie. Aber es haben nicht nur die Männer, sondern auch die haushaltsführenden, nichtverdienenden Ehefrauen sowie die Kinder, die früher einen besseren Lebensstandard gewohnt waren, zu leiden bzw. können Einschränkungen nur mehr oder weniger gut verkraften.
Aber da ist auch, und angesichts der gestiegenen Arbeitslosenzahlen sehr zu beachten, die gesamtgesellschaftliche Komponente: Die Einflussnahme des Einzelnen, auf arbeitslos-sein oder es nicht sein ist nur beschränkt - es kann fast jeden treffen, samt allen Konsequenzen. Nur scheint das das gesellschaftliche und groß-familiäre Umfeld nicht so zu verstehen, und es gibt die Neigung zu persönlichen Schuldzuschreibungen.
Armut bzw Verarmung schafft potentiell Konflikte in der Familie, Sie werden selbst wissen, um welche es konkret in Ihrer Familie geht. Kurzfristig und längerfristig gedacht. Was ist, wenn die Arbeitslosigkeit anhält? Wovon wird dann der Unterhalt bestritten werden? Müssen nicht Ersparnisse eher für dann aufgehoben werden? Bzw. kann ich mir vorstellen, dass im einzelnen die Personen der Situation nervlich nicht ganz gewachsen ist. Groß die Gefahr, dass die Familieneintracht zerbricht bzw. jahrelange negative Entwicklungen erfolgen (Alkohol, Gewalttätigkeit, psychische Implikationen verschiedener Art,..).
Das schreibe ich, weil ich mir zwar Gedanken über Ihre Frage gemacht habe, doch eigentlich keine Antwort, zumal keine juristische, weiß.
Sehr wichtig wäre mE jedenfalls, sich darüber klar zu werden, ob bereits alle möglichen sozialen Hilfsmittel/Beihilfen beansprucht wurden; ob es für die Zukunft noch eine Möglichkeit für ihre Mutter gibt einen eigenen Pensionsanspruch zu erwerben, -denn das kann die Zukunftsperspektive in jedem Fall verbessern. Ob und welche Möglichkeiten für Ihren Vater bestehen, wieder in eine Beschäftigung zu kommen, die bis jetzt nicht ausgeschöpft wurden; Es gibt verschiedene Orte und Möglichkeiten der Beratung, insbesondere auch für ihre Mutter, an die sie sich wenden kann hinsichtlich der ihr persönlich offenstehenden Optionen. Es gibt auch Familienberatungen, die anonym und kostenlos sind.
Solch eine Situation, wie sie sie schildern, benötigt mE eine längerdauernde Begleitung und Hilfe.
mfg, Akita
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