Betrugsfall Zwischenmieter

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Anjali
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Betrugsfall Zwischenmieter

Beitrag von Anjali » 17.01.2018, 10:45

Ich hoffe es kann mir jemand weiterhelfen...

Ich habe versucht es ruhen zu lassen, da ich aber immer wieder mal Albträume habe und ständig darüber nachdenken muss wie es sein kann, dass so jemand ohne Weiteres davon kommt, werde ich nun meine Situation schildern.
Ich hatte eine kleine Garconniere in Tirol zur Miete. Da ich von April bis Oktober nach meiner Ausbildung als Aupair im Ausland war und meine Wohnung danach noch haben wollte bzw. mir die Miete für dieses halbe Jahr nicht leisten konnte, fragte ich meine Vermieter ob es möglich wäre, für diese Monate einen Zwischenmieter in die Wohnung zu lassen. Um mir meinen Traum zu erfüllen, haben sie es mir erlaubt. Sie würden dann das Verbot zur Untervermietung im Mietvertrag für diesen Zeitraum aufheben.
Nach langer Suche habe ich jemanden gefunden der zur Zwischenmiete von April bis November die Wohnung mietet. Alles gut soweit. Er schien vertrauenswürdig und erzählte mir. dass er die Wohnung gerne haben wollte, da er im Sommer mountainbiken geht und er von überall arbeiten kann da er was am Computer macht (web-design? weiß es nicht mehr genau). Er erzählte mir auch, dass er mit seiner Freundin in Salzburg einen Hauptwohnsitz habe. Ich habe meine Küchenutensilien und alles was man zum kochen benötigt in der Wohnung gelassen. Auch habe ich gefragt, ob er Handtücher und Bettwäsche benötigt, was er dankend annahm. Ich habe einen Untermietvertrag aus dem Internet ausgedruckt auf dem beide unterschrieben haben. In diesem Vertrag steht ausdrücklich, dass eine weitere Untervermietung untersagt ist.
Er hat mir versichert, die Miete immer pünktlich zu zahlen.

So. Als ich dann in England war, erhielt ich im Juni eine E-mail von meiner Vermieterin, ob ich wüsste, dass in der Wohnung täglich fremde Leute ein und ausgehen. Es haben sich Nachbarn beschwert, da es oft laut war und die Balkontüre sei ständig offen, um den Leuten das ein und ausgehen zu ermöglichen.
Herr U. (der Zwischenmieter) hat die Wohnung schön fotografiert und auf die Internetplattform AirBnB gestellt, um Geld zu machen (60€ pro Nacht). Ich fand die Wohnung dann auch auf der Plattform und habe mindestens 50 Kundenrezensionen gelesen von Pärchen, Einzelpersonen und Familien. Ich war geschockt, traurig und wütend zugleich.. Da ich in England war, konnte ich nicht viel machen. Meine Mama war mir eine große Hilfe. Sie kannte einen Anwalt, der uns einen Brief verfasste, mit der Drohung einer Räumungsklage, wenn er nicht sofort die Wohnung räumt und die Schlüssel übergibt. (Auch das Datum der Schlüsselübergabe war im Brief vermerkt). Da wir vermuteten, dass er mir eine falsche Adresse gegeben hat, fanden wir seine wirkliche Wohnadresse heraus. Herr U. Wohnsitz war nicht weit entfernt von meiner Garconniere (ein paar Straßen weiter). Er hat mehrere Wohnungen in Innsbruck mit denen er das gleiche macht um Geld zu verdienen.
Auch die Miete hat er mir nie pünktlich überwiesen (einmal mit der Ausrede, dass er sich gerade ein neues Motorrad gekauft habe und im Moment kein Geld habe).
Den vom Anwalt verfassten Brief hat er als Einschreiben an die Adresse in Innsbruck bekommen. Mittels Sendungsverfolgung hatten wir die Bestätigung, dass er den Brief empfangen hat. Als Antwort habe ich bekommen, dass er frühestens Ende August rauskann aus der Wohnung und dass er mir nicht glaubt, dass der Brief von einem Anwalt ist und ich im erzählen kann was ich will. (Zu dem Zeitpunkt war es Mitte Juli)
Anfang August hat sich meine Mutter mit dem Schlüsseldienst in Verbindung gesetzt und sie haben ohne Vorankündigung das Schloss ausgetauscht. (Meine Mama musste sich freinehmen und mit dem Zug nach Innsbruck fahren) Zu diesem Zeitpunkt befanden sich 6 (!!) Personen in der 34qm großen Garconniere.
Ein paar Tage später habe ich eine Nachricht von Herrn U. bekommen, dass man das auch anders hätte lösen können. Es fand dann eine Schlüsselübergabe im August mit meinem Cousin statt.
Leider musste ich meine Rückkehr früher antreten, da ich die Mieten für September, Oktober und November zahlen musste und kein Geld hatte. Somit musste ich mein Konto belasten und bin ins Minus gekommen. Noch in England habe ich mir einen Job gesucht und bin dann Anfang Oktober zurückgeflogen.
Angekommen in der Wohnung musste ich feststellen, dass sehr viele Sachen beschädigt waren und viele meiner Sachen fehlten.
Etliche Küchengeräte fehlten (Mixer, Stabmixer, Messbecher, Küchenwaage verschwunden, Besteck, Salatbesteck, Schüsseln, Tassen, Teller, anderes Geschirr verschwunden oder kaputt, der Duschschlauch/Duschhalterung kaputt, keine Bettwäsche mehr, keine Handtücher mehr vorhanden, Müllkübel verschwunden, keine Töpfe und Pfannen mehr, kein Föhn mehr im Bad, der Heizregler kaputt, sodass die Heizung drei Monate lang auf höchster Stufe geheizt hat.)
Ende Dezember bin ich dann aus der Garconniere ausgezogen, habe eine hohe Stromrechnung bekommen und hohe Betriebskosten zu bezahlen. Im September/Oktober verfasste der Anwalt nochmals ein Schreiben mit einer Forderung von 2500€ für den Arbeits- und Zeitaufwand in Zusammenhang mit den ganzen Recherchen über Airbnb, die Kosten für den Schlüsseldienst, die Sachbeschädigungen, und die Miete die er nicht bezahlt hat. Wenn er dies nicht bezahlen würde, bzw. an einer einvernehmlichen Lösung nicht interessiert wäre, so müsste diese causa einer gerichtlichen Klärung zugeführt werden.
Leider kam keine wirkliche Reaktion von ihm außer, dass solche Sachen doch an seine ungarische Heimatadresse geschickt werden sollen.
Seit dem ist nichts mehr passiert weil ich nicht weiß was ich tun soll. Im Falle einer Klagsführung würde die Rechtsschutzversicherung die Kosten leider nicht übernehmen..

Vielleicht kann mir irgendjemand weiterhelfen...

Liebe Grüße

Anja



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