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Lichtverschmutzung durch Scheinwerfer auf Nachbargrundstück

Verfasst: 10.08.2017, 12:05
von voxdeiustum
Hallo,

ich habe vergeblich versucht ausführliche Informationen über rechtliche Möglichkeiten, welche störende Lichtimissionen eines Nachbargrundstück betreffen, zu finden.

Nun habe ich dieses Forum gefunden und bin guter Hoffnung.

März 2016: Ich bin ich in eine Eigentumswohnung eingezogen. Nachts war es immer dunkel.

Mai 2016: Es wurde beim gegenüberliegenden Studentenheim ein sehr heller LED Scheinwerfer montiert, welcher so schlecht eingestellt war, dass er bei mir das gesamte dritte Stockwerk ausgeleuchtet hat. Zusätzlich ist das Gebäude des Studentenheims durch eine Aluminiumkonstruktion verkleidet, welche das Licht zusätzlich stark reflektiert. Offenbar dauerte es zwei Monate bis der neue Scheinwerfer verfügbar war, wodurch er mir nach Installation sofort auffiel.

Nach erstmaliger Kontaktaufnahme per Mail mit der Hausverwaltung des Studentenheims erfuhr ich, dass es sich nicht um eine Neuinstallation handelte und nur ein defekter Scheinwerfer gegen einen neuen ersetzt wurde. Es wurde der Cafebesitzer, welcher direkt unter dem Scheinwerfer beim Studentenheim eingemietet ist gebeten, den Scheinwerfer neu einzustellen. Dieser ist nicht offiziell für die Elektroinstallationen des Studentenheims zuständig.

Der Scheinwerfer wurde nach nochmaliger Kontaktaufnahme per Mail mit der Hausverwaltung und persönlichem Gespräch mit dem Cafebesitzer noch ein paar weitere male justiert. Dieser hat mir auch mitgeteilt, dass der zuvor vorhandene 1500 Watt Halogenscheinwerfer gegen einen mit LEDs ausgetauscht wurde. Zusätzlich meinte er, dass es ihm ganz recht wäre, wenn dieser Scheinwerfer dort bleiben würde, wo er ist. Er beleuchtet den Eingang des Cafes, welcher sich auf der linken Seite des Straßeneingangsbereichs des Studentenheims befindet. Die Straße selbst ist meiner Meinung nach nur unzureichend beleuchtet. Dies würde für eine Montage auf der Gegenüberliegenden Mauer Sprechen. Im Laufe des Gesprächs fiel mir auch auf, dass er scheinbar in gutem Kontakt mit der Hausverwaltung steht.

Auf meinen Vorschlag hin, den Scheinwerfer auf der anderen Wand zu montieren bekam ich keine Antwort von der Hausverwaltung und der Cafebesitzer gab mir gegenüber abschätzige Kommentare ab, wie, dass man die Wand auf der ich den Scheinwerfer gerne hätte ja einfach aufstocken könne, damit das Licht nicht zu mir dringt. Im ersten Moment war ich sogar noch erfreut über den Vorschlag, bis ich realisierte, dass er sich über mich lustig machte.

Eine zusätzlich interessante und gar essenzielle Information ist, dass Halogen ein warmweißes gelbliches Licht und die LEDs des neuen Scheinwerfers ein Kaltweißes bläuliches Licht emittiert. Ich bilde mir ein einmal gelesen zu haben, dass die Montage derart leistungsfähiger LED Scheinwerfer nicht überall zulässig ist.

Meine wohnlichen Einschränkungen sind, dass mein Wohnzimmer, in welchem ich öfter schlafe, unangenehm erhellt ist. Andere Räume sind auch betroffen. Auch oder erst recht der direkte Blick zum Scheinwerfer am Balkon ist ärgerlich. Mir ist bewusst, dass ich in einer Stadt nicht erwarten kann, dass es überall dunkel ist. Ich denke aber, dass ich in diesem Fall übermäßig durch Lichtimissionen des Nachbarn gestört werde.

Vielen Dank im Voraus für eure Informationen!

Re: Lichtverschmutzung durch Scheinwerfer auf Nachbargrundstück

Verfasst: 10.08.2017, 14:49
von lexlegis
Es kommt auf die Intensität der Immission an. Eventuell ist es Ihnen zumutbar in den betroffenen Räumen lichtdämmende Jalousien anzubringen. Vielleicht ist aber auch ein Unterlassungsanspruch gestützt auf § 364 Abs 2 ABGB zu bejahen. Wenn keine Einigung erzielt werden kann, bleibt Ihnen wohl der Weg zum RA bzw. zum Gericht nicht erspart.