Abzocke mit iPhone Verkäufer

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bollodenosso
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Abzocke mit iPhone Verkäufer

Beitrag von bollodenosso » 29.01.2016, 21:37

Hallo Leute!


Ich habe am 11.01.2016 beim Online Flohmarkt "Shpock" mit einem Verkäufer einen Deal abgeschlossen, der darin Bestand, dass ich mein jetziges iPhone 5s +400€ gegen sein iPhone 6s tausche.
Als der Deal bestätigt war und ich dann auch eine Deutsche Telefonnummer und eine Whatsapp Nummer bekam, fragte ich den Verkäufer, wie wir das denn machen würden.
Der Verkäufer meinte, das iPhone würde gut aussehen und bei kleinen Anzeigen es so üblich sei, per Vorkasse zu bezahlen. Da ich ja nicht zum ersten Mal etwas nach Deutschland überwiesen habe und mir der Verkäufer vertrauenswürdig schien, schlug ich vor die 400€ gleich zu überweisen. "Sie haben ja meine Bankverbindung und meine Adresse" meinte der Verkäufer auf meine Frage ob ich ihm denn Vertrauen könne und schickte auf verlangen von mir Fotos vom Gerät.

Ich habe daraufhin der Person (angegebener Name war Dawid Klos) auf die angegebene Bankverbindung 400€ mit dem Verwendungszweck "Shpock vom 11.01.16" überwiesen. Diese Person hatte mir dann auch auf mein Verlangen die Adresse angegeben: Dawid Klos, Semmelweisstrasse 16, 66424 Homburg.

Auf die Frage, ob es denn ein Problem seinerseits gäbe, ihm das Gerät nachzusenden, meinte er "ja, kein Problem". Ich habe den Verkäufer an den folgenden Tagen (den 12. und 13. Jänner) angeschrieben, ob er denn das Geld erhalten habe, die er auch schleppend verneinte.
An dem Tag hatte ich dann doch Zweifel an meinem Kauf und habe den Verkäufer nach langen warten dann auch versucht anzurufen.

Da haben dann die Probleme auch angefangen. Die Handynummer die der Verkäufer mir angegeben hatte war ausgeschalten und die andere Whatsapp Nummer konnte man gar nicht anrufen. Also habe ich dem Verkäufer eine Nachricht mit "Ich gehe zur Polizei und zeige dich an wenn du dich nicht meldest" geschickt. Der Verkäufer hat dann auch zu meiner Verwunderung geantwortet und es geschafft mich zu beruhigen mit der Begründung, er habe gearbeitet. Auf Nachdruck von mir hatte er es dann auch versendet und auf noch größeren Druck mir eine Quittung der Sendung per Whatsapp zukommen lassen. Als ich dann seinen Namen in der Suchmaschine Google eingegeben habe und danach gesucht habe bin ich meiner Zweifel bestätigt worden, denn da suchten scheinbar mehrere Leute nach dieser Person. Zu diesen Zeitpunkt konnte ich nur noch die Sendung abwarten und darauf hoffen das vorzufinden, wofür ich schlussendlich auch bezahlt habe.

Dem Verkäufer habe ich eine Nachricht geschickt, die eindeutig klar stellt, was passiert, wenn ich da einen anderen Inhalt vorfinde als den von mir bezahlten. Er meinte wir sollten das Päckchen abwarten, was ja mit Hermes auf Transportweg war. Mir blieb ja nichts anderes übrig, ich hätte mich ja auch täuschen können. Ich konfrontierte den Verkäufer auch mit den Screenshot von Google, der zeigt, dass ein gewisser "Dawid Klos" aus Homburg gesucht wird. Er meinte es wäre merkwürdig, vor allem weil er ja nicht aus Homburg käme. Dann war auch Schluss mit dem Schriftverkehr, denn der Verkäufer hat sich seither nicht mehr gemeldet. Am 24.01.2016 kam dann auch bei meinen Schwiegereltern da Päckchen an.

Als ich das Päckchen öffnete konnte ich es nicht fassen, denn in dem Päckchen befand sich lediglich eine Dose mit Eiweißpulver. Kaum zu glauben!


Er hat mich vermutlich bei Whatsapp blockiert, denn meine Nachrichten kommen bei der Person nicht mehr an.

Meine Frage ist wie solche Personen einfach so durchkommen und keinerlei Rechtliche Folgen befürchten müssen? Was treibt diese Menschen andere um deren Geld zu bringen? Was kann ich gegen diesen Betrüger unternehmen? Und wer hat da noch mit dieser Person Probleme?

Ich bin über jeden Hinweis dankbar!



lexlegis
Beiträge: 1186
Registriert: 01.07.2013, 19:24

Beitrag von lexlegis » 01.02.2016, 01:12

Guten Tag!

Zeigen Sie den Fall schleunigst bei der Polizei an. Sie können nur darauf hoffen, dass der Täter so blöd war, seine richtige Identität zu verwenden und über die Telefonnummer oder Bankverbindung ausgeforscht wird. Es liegt Betrug nach § 146 StGB (eventuell sogar gewerbsmäßiger Betrug) vor. Kostenaufwand entsteht Ihnen dadurch keiner, dafür kommt der Staat auf.

MfG
lexlegis

Troublemaker
Beiträge: 34
Registriert: 06.06.2012, 13:06

Beitrag von Troublemaker » 18.02.2016, 00:11

Ich habe vor einiger Zeit eine ähnliche Geschichte auf eBay erlebt. Dabei ging es um ein Mobiltelefon, welches ich um 360,- Euro für meine Frau gekauft habe. Der Verkäufer aus Deutschland hatte vor dem Kauf noch meine Fragen beantwortet. Nachdem er das Geld erhalten hat, hat er seinen Account bei eBay gekündigt. Die Ware habe ich natürlich nie erhalten. Also erstattete ich bei der Polizei Anzeige. Da man davon ausgehen mußte, dass er bei eBay einen falschen Namen und Adresse angegeben hat, habe ich der Polizei auch die Bankdaten zur Verfügung gestellt. Denn das Konto, auf das ich das Geld überwiesen habe musste ja jemandem gehören. Man teilte mir mit, dass sich wahrscheinlich die Kriminalpolizei auch noch in den nächsten 4 Wochen bei mir melden würde.
Es passierte aber nichts über die nächsten 6 Wochen. Ich fragte beim Kommisariat nach und erhielt die Antwort, dass es noch dauern kann. Ich soll mich gedulden. Nach 6 Monaten sagte man mir dasselbe. Und nachdem ich nach über 12 Monaten die Auskunft bekam, dass die Kriminalpolizei das nicht weiter verfolgt hat, habe ich dann bei einer Gelegenheit einen Kriminalbeamten darauf angesprochen.
Dieser teilte mir mit, dass die Schadenshöhe mit 360,- Euro einfach zu gering ist und man befasse sich mit solchen Sachen nicht. Unter 500,- Euro werden solche Fälle nicht verfolgt.
Ich hoffe in diesem Fall wird es anders sein und wünsche Glück. Das Posting nur deshalb, um auf eine Mögliche Enttäuschung vorzubereiten. Theorie ist nicht gleich Praxis...

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