Schmerzensgeld für Verkehrsunfall

Diskutieren Sie über allgemeine rechtliche Themen.
Antworten
Benutzeravatar
JUSLINE
Beiträge: 5940
Registriert: 21.03.2007, 15:43

Schmerzensgeld für Verkehrsunfall

Beitrag von JUSLINE » 08.11.2005, 15:43

Wie würdet ihr folgenden Fall beurteilen: Ich bin mit dem Motorrad gefahren, und ein Autofahrer nahm mir die Vorfahrt. Dass er schuld ist, steht mittlerweile fest, die Versicherung hat auch bereits die Summe für das Motorrad überwiesen. Nun geht es jedoch um die Höhe des Schmerzensgeldes.



Ich habe mir dabei den linken großen Zeh gebrochen, außerdem eine leichte Prellung und ein aufgeschürftes Knie, nicht weiter schlimm. Ich musste 7 Wochen lang einen Geisha-Schuh tragen. Jetzt wird mir dann die Versicherung ein Angebot machen. Gibts Erfahrungswerte, was dafür eine angemessene Summe ist? Ich hab gelesen, dass am OLG Innsbruck die Tagessätze für leichte Schmerzen bei 100, für mittlere bei 200 und für starke bei 300 liegen. Kann ich da für die ganzen 7 Wochen Schmerzensgeld erwarten? das wären ja ca. 5000 €... kommt mir doch viel vor.



Also was meint ihr dazu, und hibts irgendwelche Tipps, wie ich am besten vorgehen sollte? Ich werd glaub ich auch eine Nachuntersuchung beim Hausarzt machen, kann nicht schaden...



Danke schonmal im Vorraus,

mfg Icy



ps und wenn was nicht klar ist einfach fragen...




MEMIL
Beiträge: 1117
Registriert: 16.04.2007, 16:57

RE: Schmerzensgeld für Verkehrsunfall

Beitrag von MEMIL » 12.11.2005, 21:14

Lieber Icy!

Leider bist du in Österreich und nicht im Amerika. Dort würdest du 200 Euro (oder Dollar) pro Minute verlangen und bekommen. Hier kriegst du kaum Geld dafür. Die Judikatur die du zitiert hast, bezieht sich auf einen konkreten Fall. Die Frage ist nicht so sehr wie dir Weh tut, sondern was hast du durch die Verletzung finanziell verloren. Bist du ein Künstler, der mit den Zehen zeichnet, dann hast mehr Verlust erlitten müssen. Bist du aber ein Biker, der oft auf Urlaub bist, dann hast du nur der Schmerzen erlitten und keinen finanziellen Schaden. Die Wahrheit liegt für dich vielleicht in der Mitte, aber amerikanische Illusionen sind in Österreich nicht aktuell. Am best du beauftragst einen privaten Sachverständiger, der deine Ansprüche bewerten kann und dann kannst du besser verhandeln.

Das ist eine gute Investition. Jedes Gericht hat eine Liste der dafür zuständige Ärzte.

MFG,

MEMIL


Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 129 Gäste