Fristsetzungsantrag nur von Anwalt möglich?

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lima033
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Fristsetzungsantrag nur von Anwalt möglich?

Beitrag von lima033 » 12.08.2014, 00:09

Hallo liebe Leser! Wegen Verfahrensverzögerung möchte ich einen Fristsetzungsantrag bei Gericht einbringen.

* Muss der Fristsetzungsantrag von einen Rechtsanwalt gestellt werden?

Wenn nein, kann mir vielleicht jemand mit Info zur Gestaltung des Antrages helfen? Vielen lieben Dank im Voraus!



MG
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Beitrag von MG » 13.08.2014, 11:31

Für diesen Antrag gilt das, was auch für das gesamte übrige Verfahren gilt. Besteht Anwaltszwang bzw. sind Sie durch einen Anwalt im Verfahren vertreten, dann muss der Antrag durch den RA eingebracht werden. Wenn nicht, dann können Sie den Antrag selbst einbringen.

Aus der Gesetzesbestimmung (Absatz1) können Sie ersehen, was sie in den Antrag schreiben müssen.

§ 91 GOG:
Der Antrag richtet sich an das ÜBERGEORDNETE Gericht, ist aber beim Gericht, das säumig ist, einzubringen:

(1) Ist ein Gericht mit der Vornahme einer Verfahrenshandlung, etwa der Anberaumung oder Durchführung einer Tagsatzung oder Verhandlung, der Einholung eines Sachverständigengutachtens oder der Ausfertigung einer Entscheidung, säumig, so kann eine Partei stets bei diesem Gericht den an den übergeordneten Gerichtshof gerichteten Antrag stellen, er möge dem Gericht für die Vornahme der Verfahrenshandlung eine angemessene Frist setzen; außer im Fall des Abs. 2 hat das Gericht diesen Antrag mit seiner Stellungnahme dem übergeordneten Gericht sofort vorzulegen.

(2) Führt das Gericht alle im Antrag genannten Verfahrenshandlungen binnen vier Wochen nach dessen Einlangen durch und verständigt es hievon die Partei, so gilt der Antrag als zurückgezogen, wenn nicht die Partei binnen vierzehn Tagen nach Zustellung der Verständigung erklärt, ihren Antrag aufrechtzuerhalten.

(3) Die Entscheidung über den Antrag nach Abs. 1 hat der übergeordnete Gerichtshof durch einen Senat von drei Berufsrichtern, von denen einer den Vorsitz zu führen hat, mit besonderer Beschleunigung zu fällen; liegt keine Säumnis des Gerichtes vor, so ist der Antrag abzuweisen. Die Entscheidung ist unanfechtbar

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