Forum Recht

Hallo Forum,
ich hoffe ihr könnt mich da jetzt aufklären...

Wir wollen uns ein kleines Eigenheim Kaufen das selbst über keinen Wasseranschluss verfügt. Der Brunnen wurde damals (vor über 30 Jahren) am Nachbargrundstück erreichtet und versorgt nun beide Häuser. Zwischen den Hausbesitzern wurde nie ein Vertag erstellt der dem jetzigem Verkäufer (mein Haus) berechtigt das Wasser zu nutzen.
So jetzt komme ich ins Spiel, ich kaufe nun das Haus und will das dass Wassernutzungsrecht ins Grundbuch eingetragen wird -- dies will der Nachbar aber nicht.
Es könnte ja sein das mir der Nachbar dann so einfach mal den Wasserhahn zudreht oder?

Der Verkäufer sagt, das er ein ersessenes Wasserrecht habe und dieses auf mich als Käufer übergeht -- stimmt das?

Wie soll man in so einem Fall vorgehen?

Gruß
Mike

Zunächst: Auch im wasserreichen Österreich ist Wasserrecht ein eigenes Spezialgebiet für Rechtsanwälte.

Man stelle sich daher erst einmal die wasserrechtliche Situation z.B. im Nahen Osten am Jordan (Golanhöhen, Westjordanland/Besetzte Gebiete) vor...

Nachbarn - ob ganze Staaten oder ein Privatperson - sind mehr als nur ein Detail am Rande, weil mit dem Erwerb einer Liegenschaft oft auch diverse Rechte und Pflichten übernommen werden, die nicht immer vorteilhaft sind

Da sollte man sich mit einem Anwalt auf ein Bier zusammensetzen, damit man alle Unterlagen vorher prüfen kann, z.B. die Urkundensammlung des Grundbuchs.

Wasserrechte sind sicher kein Gegenstand grundbücherlicher Eintragung, sondern müssen ziemlich sicher bei der Wasserrechtsbehörde ins Wasserbuch eingetragen werden.

Wasserrechte können (wie alle Rechte auch) erlöschen, z.B. aus Wassermangel, weil der Grundwasserspiegel z.B. zu sehr sinken würde oder es aus irgendeinen Grund keine Genehmigung von der Wasserrechtsbehörde gibt, soll ja vorkommen.

Ob man ein Wasserrecht ersitzen kann? Mmh, öffentliches Gewässer eher nicht, privates Gewässer ziemlich wahrscheinlich ja.