Vorteil oder Betrug mit der Kundenkarte?

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Hans Toepfer
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Vorteil oder Betrug mit der Kundenkarte?

Beitrag von Hans Toepfer » 09.01.2012, 23:21

Hallo an alle - bin neu im Forum.

Meine Fragen/Diskussionsanregungen haben alle mit dem Thema "Betrug" und "Kundenkarten" zu tun. Nehmen wir mal an, es geht um die weit verbreitete Billa-Vorteilscard.

1) Darf man unwahre Angaben bei der Anmeldung zur Kundenkarte machen? Anm: Billa meinte bei einem früheren Gerichtsverfahren, bei dem es um unerlaubte Werbung ging (Angebote, die nur VorteislkartenbesitzerInnen vorbehalten sind), dass sich ja jeder anmelden kann und die Daten nicht auf Richtigkeit überprüft werden.

2) Darf ich die Kundenkarten von anderen verwenden?
Anm: Billa-KassierInnen stellen manchmal ihre eigenen Karten zur Verfügung. Jedoch verliert Billa dann den Vorteil, den sie sich durch die Karten erwarten: die Erforschung des Kaufverhaltens der Kunden.

Betrug ist meines Wissens mit dem erschlichenen finanziellen/wirtschaftlichen Vorteil verbunden. Irgendwie hat man doch öfters einen Vorteil durch die Benutzung der Karte. Jedoch meint Billa, dass sowieso jeder diesen Vorteil nutzen kann. Jemand, der nicht zum gläsernen Konsument werden will, sollte aber nicht immer die gleiche Karte benützen. Wenn ich mit meinem Bruder oder Arbeitskollegen einmal die Karte tausche, kann man sicher nix dagegen sagen. Aber was ist, wenn ich regelmäßig mit beliebigen Kunden in der Warteschlange an der Kasse Karten tausche?

Was meint das interessierte Forum, das ich grüße?
Hansy



selina
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Beitrag von selina » 10.01.2012, 23:20

Wo sehen Sie einen Betrug, wenn jemand mit der Vorteilskarte eines Anderen einkauft. Man hat die Karte ja hoffentlich nicht getohlen, sondern vom Besitzer volllwissentlich erhalten, und im Zweifelsfall halt für denjenigen einen Einkauf getätigt.

Dass der Mensch durch die Verwendung der Vorteilskarten einen Schritt weiter zum 'gläsernen Menschen' mutiert ist schon richtig. Aber andersrum muss man sich diese Karten ja nicht zulegen.

Soweit mir bekannt ist gibt es derzeit NOCH keinen Datenabgleich zwischen den einzelnen Händlern.
Also weiß Billa nicht wieviel Geld jemand monatlich zu Merkur, Adler, Libro und sonstwohin trägt.
Eher durchsichtig wird der Konsument wenn er alle Einkäufe mit der Bankomat- oder Kreditkarte tätigt - zumindest für die Bank. Aber dort weiß man nur die Summe der Einkäufe, nicht die einzelnen Produkte die gekauft wurden.

Hans Toepfer
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Beitrag von Hans Toepfer » 11.01.2012, 15:08

@ selina,
vielen Dank für die Antwort.

"Wo sehen Sie einen Betrug, wenn jemand mit der Vorteilskarte eines Anderen einkauft?"

Ich meine ja möglicherweise Betrug. Eine juristisch semigebildete Bekannte hat mich darauf hingewiesen dass man sich das mal genauer anschauen sollte. Die Karte ist ja personalisiert (der Name des Inhabers steht drauf) und wird einem an die angegebene Adresse zugeschickt; d.h. es ist gedacht, dass genau diese Person die Karte benützt. Etwas krasser Vergleich: ich kann ja auch nicht mit dem Reisepass von jemand anderem reisen. Oder ich sollte nicht mit einem Bibliotheksausweis von jemand anderem Bücher entlehnen... Sicher das sind alles Ausweise mit einem bestimmten Zweck (Feststellung der Identität,...). Was ist der Zweck der "Vorteilskarte"? Einen finanziellen Vorteil zu haben (deshalb der Konnex zu Betrug) und zwar der Inhaber der Karte. Sonst könnte Billa doch allen Kunden (und Kundinnen - ich lass im Sinne der Lesbarkeit das Gendern weg. Gemeint sind immer beide Geschlechter.) diese Vorteile zugestehen - ohne Karte.
Da aber Billa sagt, sie kontrollieren eh nicht die Korrektheit der Daten, kann man daraus schließen, dass es ihnen egal ist. Doch Billa macht das doch nur, um Namen/Haushalt mit Kaufverhalten zu verknüpfen. Der Österreicher ist so ehrlich, dass er zu 99% seine eigene Karte mit realem Namen verwendet.

Das ist ohnehin das, was ich erhoffe, hier im Forum bestätigt zu bekommen: Phantasienamen, Karten von Freunden/Fremden kann man verwenden ohne rechtliche Konsequenzen befürchten zu müssen (zumindest bei Billa-Karten).

"Dass der Mensch durch die Verwendung der Vorteilskarten einen Schritt weiter zum 'gläsernen Menschen' mutiert ist schon richtig. Aber andersrum muss man sich diese Karten ja nicht zulegen. "

Ja, klar. Wenn man einerseits die Vorteile nützen will und nebenbei immer wieder mit anderen Karten tauscht, zeigt man ein verwirrendes Kaufverhalten und dadurch wird die Erhebung unnütz, weil es nicht das reale Kaufverhalten abbildet. In dem Fall kann man sich ruhig eine Karte zulegen.

"Soweit mir bekannt ist gibt es derzeit NOCH keinen Datenabgleich zwischen den einzelnen Händlern. "

Ja. gebe ich Ihnen recht. Denke, wenn das passieren würde, wäre es klar illegal, weil es gegen das Datenschutzgesetz verstoßen würde (Personenbezogene elektronische Datenverknüpfung benötigt das OK von der Datenschutzbehörde).

Zum Schluss noch ein Gedanke: habe gehört, dass Schweden das Ziel hat, bald vollkommen bargeldlos zu werden - nur noch mit Kredit/Bank-Karte. Was bedeutet das für den Datenschutz und "gläsernen Konsumenten"? (rhetorische Frage).

schanzenpeter
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Beitrag von schanzenpeter » 13.01.2012, 05:26

Hallo Töpfer, ich sehe das nicht als Betrug. Woher nehemen Sie die Gewissheit, dass es Billa um den gläsernen Menschen geht? Ich besitze seit langem eine Kundenkarte, habe jedoch noch niemals eine gezielte Werbung von Billa erhalten. Ich dagegen meine, Billa geht es lediglich darum, möglichst viele Kunden zu animieren, bei Billa zu kaufen. Die Kundenkarte soll diese Bindung herstellen. Daher ist es Billa egal, wer wieviele Karten besitzt und mit welchem sie/er die Karte tauscht - hauptsache ist, sie/er kauft-kauft-kauft. Die Karte eröffnet keinen Vorteil, da ja jeder diesen "Vorteil" genießen kann. Hat einer keine Karte, wird so getan, als hätte er eine (die Kassiererin verwendet ihre). Wie gesagt, wichtig ist, dass man bei Billa kauft - das kann doch nicht als Betrug gewertet werden?
Hätte ich ein Geschäft, würde ich Kundenkarten ausgeben: hunderte - tausende- millionen und die vielen millionen Kunden wären keine Betrüger, wenn sie karten tauschen. Sie würden mich alle reich machen. Gläserner Mensch? was hätte ich davon?

Hans Toepfer
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Beitrag von Hans Toepfer » 13.01.2012, 11:17

Hallo schanzenpeter,

danke für Ihre Antwort.

Ich glaube, Sie haben mich missverstanden; ich habe nicht gemeint, dass Billa irgendwas Betrügerisches macht! Mein Diskussionsbeitrag ist die Frage, ob man sich als Kunde in den Bereich des Betruges begibt, wenn man andere als die eigene Kundenkarte benützt.

"...habe jedoch noch niemals eine gezielte Werbung von Billa erhalten" Da muss ich Ihnen widersprechen: Sie bekommen immer wieder zum Einkaufsbon einen Gutschein mit einem Werbeangebot und Sie erhalten einen Newsletter. Wie "gezielt" das ist kann ich nicht beurteilen, aber Kunden ohne Karte erhalten das nicht. Das ist aber alles vollkommen legitim von Billa.

Bedenken Sie, die beste Werbung ist die, die man nicht als Werbung erkennt. Das passier allen,natürlich außer Ihnen und mir :wink:

Und das mit dem "gläsernen Konsumenten" sollten Sie auch nochmals durchdenken. Wenn man eine Billa-Kundenkarte haben will, soll/muss man einige Angaben machen: Name. Adresse, Geb.Datum, Geschlecht, Anzahl Personen im Haushalt, e-mail-adresse, handynummer, Geburtsdaten der Kinder, Unterschrift&Datum. Natürlich muss man nix korrekt ausfüllen (jedoch stellt sich da wieder die Frage mit einer frei erfundenen Unterschrift ...? ) Aber wieso will Billa, das wissen, wenn es nur darum geht, mich mit Angeboten zu locken/binden? Das könnte man ja auch, ohne meinen Namen und die restlichen Daten zu erheben. Was denken Sie? Aber auch da ist nichts betrügerisches von Billa dabei.

Wenn ich gut über Sie informiert bin, dann werde ich Ihnen zum richtigen Zeitpunkt Singlebörsen empfehlen, Traumurlaube schmackhaft machen, Angebote für Eheringe zukommen lassen, Scheidungsanwälte empfehlen ... davon würde ich schon profitieren.

Die Frage ist doch nur, ob man das Datenerheben unterlaufen kann, ohne mit dem Recht in Konflikt zu kommen. Ich denke, das ist für mich hier ausreichend beantwortet worden.

schanzenpeter
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Beitrag von schanzenpeter » 13.01.2012, 20:13

hallo, ich habe mich wieder schlecht ausgedrückt. es hätte heißen müssen, das kann doch nicht als Betrug des Kunden gewertet werden ( das Verwenden der Karte der Kassiererin). Das mit den zielgerichteten Angeboten wäre mir nur recht. Ich muss mich mühsam um Urlaubsmöglichkeiten am roten Meer bemühen, dem "gläserene Mensch" kommen sie zugeflogen. Wenn ich Windeln kaufe, hätte ich gerne die Sonderangebote von Babynahrung im Postfach. Sonst versäume ich sie nämlich. Vielleicht ist das aber naiv von mir. L.G. v. Schanzenpeter

Hank
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Beitrag von Hank » 15.01.2012, 05:56

Man unterwirft sich als Kunde jedenfalls den Allgemeinen Geschäftsbedingungen des jeweiligen Supermarkts, und im Falle eines Schadens durch nachweislichen Missbrauch kann man belangt, beklagt, angezeigt werden, je nach Umfang des Delikts im ganz konkreten Einzelfall.

Weil wer unseriös oder gar kriminell ist, ist es nicht nur bei Billa und wer nicht systematisch vorgeht, überdribbelt sich gleich einmal selber und verrät sich durch widersprüchliche Indizien, z.B im Rahmen eines Einkaufes bei Billa.

Hans Toepfer
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Beitrag von Hans Toepfer » 15.01.2012, 18:55

@hank dampf-in-allen-threads

Vielen Dank, Hank
für Ihren Beitrag.

„Man unterwirft sich als Kunde jedenfalls den Allgemeinen Geschäftsbedingungen des jeweiligen Supermarkts….“
Da muss ich ihnen widersprechen: auch bei AGBs gelten die guten Sitten und Gesetze. Also nicht alles, was da drinnen steht ist deshalb automatisch gültig (vgl. Dr. Heinrich Faust). Sonst könnte man ja mit einer AGB alles legitimieren.
Abgesehen davon habe ich bisher noch keinerlei AGB betreffend die Billa-Karten gefunden.

Dass man geklagt werden kann, wenn man jemand wissentlich schädigt ist eine Binsenweisheit. Doch hier geht es nicht um eine Schädigung, weil Billa hier ja nur vergünstigte Angebote an den Mann/die Frau bringen will. Von Datenanalyse wird im Zusammenhand mit den Karten nichts erwähnt. Und es gibt die oben erwähnte Ausführung von Billa vor Gericht, dass ja JEDER so eine Karte haben kann und (sinngemäß) man falsche Angaben bei der Anmeldung machen kann, da diese Daten ohnehin nicht auf Richtigkeit kontrolliert werden. Ich habe eben auf der Billa-homepage bei den FAQs gelesen, dass man auch eine zweite (Anm: und vielleicht dritte?) Karte beantragen kann. Also wo ist da der Schaden??

Dass ich so misstrauisch bin und vermute, dass Billa das Kaufverhalten analysiert und darauf das Marketing abstimmt – dafür kann ja Billa nichts. Das ist laut Billa nicht der Zweck der Karten.

„Weil wer unseriös oder gar kriminell ist, ist es nicht nur bei Billa..“

Wenn ich Sie richtig verstehe, dann meinen Sie: einmal kriminell – immer kriminell? Das ist für mich Ausdruck des seit geraumer Zeit allgemein praktizierten Generalverdachtes, welchen ich als sehr problematisch sehe. Sie schreiben ja auch weiter: „und wer nicht systematisch vorgeht, überdribbelt sich gleich einmal selber und verrät sich durch widersprüchliche Indizien, z.B im Rahmen eines Einkaufes bei Billa.“. Sie sprechen ein heißes Thema an: ich mache mich verdächtig, wenn ich etwas anders mache als die breite Masse: folglich habe ich etwas zu verstecken. Es gibt ja leider Leute, die meinen: wenn sie nichts verbrochen haben, brauchen sie auch nichts zu verheimlichen. Nur leider denken diese Leute nicht einmal einen einzigen Schritt weiter. Es gibt viele Gründe, nicht alles öffentlich einsehbar zu machen; z.B.: Rechtsanwälte verheimlichen normalerweise auch keine Straftaten trotzdem sollen die Klientengespräche vertraulich bleiben – jeder versteht das. Bei „Otto-Nomalverbraucher“ nennt man das Privatsphäre. Nicht sehr modern. Leider denken immer mehr, Privatsphäre sei nicht wichtig. Halte ich für ganz falsch. Es ist enorm blauäugig, zu denken, dass Daten nicht auch mal gegen einen selber verwendet werden können - auch wenn kein „Verbrechen“ vorliegt.

Es gibt totalitäre Regime, wo die „Aufständischen“ zwar die volle Sympathie der „zivilisierten“ Welt besitzen und doch hängt es davon ab, wie viel Informationen das Regime über diese Leute hat, ob der Rebell oder Oppositionelle Festnahme, Folter oder gar Ermordung erleiden muss. Da muss man noch lange nichts verbrochen haben – nur anders denken. Ich weiß, es ist ein krasses Beispiel, aber dafür anschaulich. Wenn jemand nicht versteht, dass Daten auch missbräuchlich gegen einen selber verwendet werden können, dann finde ich das naiv.

Was macht uns so sicher, dass mit unseren Daten nur zu unserem Vorteil umgegangen wird??? Ich bezweifele das; sogar auf allen Ebenen. Die Geschichte hat uns Schlimmes gelehrt und die Sensibilität für das Thema ist nicht unbedingt gestiegen.

Bitte keine Antworten in die Richtung „Dann soll man sich eben keine Kundenkarte besorgen.“ Nein, wieso soll ich mehr zahlen als notwendig?
Und bitte auch nicht „Das ist halt so, da wird sich nix ändern.“ Das stimmt nämlich nicht – wir gestalten unsere Welt selber. Unsere Passivität nützt nur denen, die von uns profitieren wollen.

Entschuldige mich bei allen für die Länge des Beitrages, aber Sie haben eine Antwort verdient, hank.

selina
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Beitrag von selina » 15.01.2012, 20:39

Ihr Beitrag stimmt mich sehr nachdenklich.
Zumal ich vor über 30 Jahren George Orwell's "1984" gelesen habe; und damals auch dachte, soweit kommts nie...
... wir nähern uns aber mit Riesenschritten.

Vielleicht erleben wir es beide noch, dass einem Konsumenten der Führerschein abgenommen wird weil er ständig viel Alkohol einkauft.
Oder dass bei Einzelnen der Krankenkassenbeitrag angehoben wird, weil übermäßig Fleisch, Wurst und Butter eingekauft wird.

Heute lachen wir alle über diese Vision, aber reden wir in 20 Jahren weiter ...

Hans Toepfer
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Beitrag von Hans Toepfer » 16.01.2012, 01:37

hallo selina,

danke für Ihren Beitrag.

So weit ist Ihr Szenario nicht hergeholt - eigentlich haben wir "1984" schon weit übertroffen. Es gibt Überlegungen, Menschen präventiv einzusperren, noch bevor sie etwas verbrochen haben. Da kommen wir (es ist ja ein Jus-Forum) ganz schnell zum Thema grundsätzliche Menschenrechte usw. ...

facebook hat einen geschätzten Wert von 50- bis 100 Milliarden US-Dollar. Da fragt man sich, was ist denn so viel wert? Die Daten und die Verknüpfung, Auswertung und Analyse derselben. Da kann man schon einiges damit anstellen.

Ein wenig Paranoia schadet nicht - man darf sich halt nicht die Laune dadurch verderben lassen. Meine Strategie ist eben zu überlegen, wie man das System ein wenig unterlaufen kann. :wink:

selina
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Beitrag von selina » 18.01.2012, 23:01

Lustig,


die Kundenkarte der Kassiererin gebrauchen???

Hans Toepfer
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Beitrag von Hans Toepfer » 18.01.2012, 23:56

Ja, macht Spaß, habe heute damit angefangen, jemandem vor mir an der Kassa, der keine Karte hatte, meine zu borgen. Dann gleich nochmals für mich verwendet. Die Kassierin hat g´schaut aber nix g´sagt.
Preisgünstige Vergnügungen :o

So wie hier ins Forum zu schreiben.

selina
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Beitrag von selina » 20.01.2012, 00:07

Hama was falsch verstanden???

Nicht die eigene Karte verborgen!
Auf die Karte der Kassiererin einkaufen habe ich gemeint.

Hans Toepfer
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Beitrag von Hans Toepfer » 21.01.2012, 00:14

Haben wir schon verstanden.

Die KassierInnen sollen ja von der Firma aus ihre Karten ab und an herborgen, zum "Anfixen" sozusagen. Aber man kann nicht immer mit der Karte der KassierIn rechnen.

Ich finde es lustiger, etwas zu machen, was nicht der Strategie von Billa entspricht.

Hank
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Beitrag von Hank » 21.01.2012, 03:52

Daten haben und Daten auswerten sind zwei verschiedene Welten. Viele Daten werden gesammelt, weil es heutzutage eben leicht geht und fast keinen Platz braucht, man denke nur an seinen eigenen Computer, was da alles zu finden wäre, z.B. von der Freundin oder Gattin...

In England gibt es z.B. keine Meldepflicht wie in Österreich oder Deutschland, da können Sie hin- und hersiedeln wie Sie wollen. Nur so konnte im III. Reich die jüdische Bevölkerung gefunden werden...

Zum Thema Privatsphäre: Als vor dem ersten Weltkrieg die erste Telegraphenleitung von Deutschland nach England gelegt wurde, rief Kaiser Wilhelm II. als erster persönlich zur Feier des Tages im Britischen Außenministerium an, am anderen Ende war man allerdings völlig entsetzt, sprach von Grenzverletzung - wie kommt der deutsche Kaiser nach England rein, gar durch eine Invasion?

Heute kann man sich das nicht mehr vorstellen, aber früher ist man als Fremder sofort aufgefallen, selbst in einer Großstadt gab es Stadtmauern. Heutzutage fällt man eben nur mehr durch seine Daten auf, und da kann man selber viel Vorbeugendes dagegen tun. Alter Juristenspruch: Wer sich gemein macht, hat mit Gemeinheiten zu rechnen...

Konkretes Beispiel aus USA: Kunde stürzt im Supermarkt, Geschäft bietet eine gewisse Zahlung an, ohne dass feststeht, wie hoch der Gesundheitsschaden ist. Über die Kundenkarte kann nachgewiesen werden, dass der Kunde viel Alkohol kauft - soll sich der Kunde zufrieden geben oder streiten, vor allem wenn man die oft aberwitzigen Schadenersatzsummen bzw. Anwaltskosten vor Augen hat?

Die Kundenkarte bekommt nämlich vor allem mit Bankomat- und Kreditkarte seine volle Wirkung, deswegen werden die Angaben für Kundenkarte nicht weiter überprüft, Misstrauische sollen also am besten alles bar bezahlen, oder?

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