Forum Recht

Guten Morgen

Ich habe eine Frage. Wir leben in einer Reihenhausanlage in Oberösterreich. Unser Grund grenzt an einem dicht bepflanzten Lärmschutzwall (Der Wall ist Gemeinschaftsgrund). Die Dammpflege wird von einer durch die Hausverwaltung bestellten Firma gemacht. Diese weigerte sich zuletzt aber, die auf unseren Grund herüberwachsenden Sträucher und Äste zurückzuschneiden mit dem Argument, dafür sind wir alleine zuständig. 80% das Walles grenzen an öffentliche Gemeindefläche, nur unsere 20% sind auf "unseren" Grund (wie sagt man so schön, gehört der ganzen Gemeinschaft, wir haben aber alleiniges Nutzungsrecht)
Hab ich eine Chance, diesen Grünschnitt einzufordern oder muss ich mich wirklich selber um die Pflanzen kümmern, welche auf Gemeinschaftsgrund stehen? Muss noch dazusagen, dass die Pflege sehr mühsam und nicht ungefährlich ist, da der Wall zuerst mit einer bis zu 2 Meter hohen Natursteinwand beginnt.

Ich hoffe sehr auf ihre Hilfe

Danke
Günter

Schwierige Frage, an sich ist es eher so, dass man als Nachbar berechtigt ist, den Überwuchs und die hineinreichenden Wurzel eigenmächtig zu entfernen.

Der Eigentümer des bestockten Grundstückes darf das jedenfalls nicht verbieten, aber ist nicht verpflichtet den Umschnitt selbst durchzuführen.

Außerdem gibt's in Österreich keine Pflicht, die Bäume in einem Sicherheitsabstand vom Nachbarzaun zu pflanzen. Wenn es ein waldartiger Bewuchs ist kann das Forstgesetz infrage kommen und Naturschutzfragen und Umweltverträglichkeit.

Ein Argument der Gemeinde wird wahrscheinlich sein, dass der Lärmschutzwall vornehmlich im Interesse der Siedler ist und die Gemeindekassen sowieso klamm sind und überhaupst - die Finanzierungszusage von Gemeinde, Land und Bund war an die Mitwirkung der Anrainer geknüpft.

Ich tät' sagen, hier hat die Gemeinde-Politik das große Wort. Eine echte Oberösterreichische Lösung regelt sich bei ein paar Bier und frischem Most, oder?

lg Hank