Forum Recht

hallo,
bei uns ist gerade die große frage: wer zahlt die trockengeräte für den keller? (6 parteienhaus, ich bin die, die sich um reparaturen etc kümmert)

wir hatten heuer 2 kellerüberflutungen bei gewitter. alles nass, beim 2. mal stand das wasser 10 cm hoch und ist wieder versickert

ich habe das dem gebäudeversicherungs-maklerbüro gemeldet, die schrieben zurück, schäden in böden sind versichert (trocknung etc) - daraufhin ließ ich 2 trockner aufstellen.
beim 2. gewitter war es so krass dass ich den makler fragte ob ich noch 2 geräte aufstellen kann (keller ist riesig) - der sagte, ich soll mal machen, ein sachverständiger kommt später weil so viel los ist.
als die SV dann kam, sagte sie aha, soso, kanalrückstau, sie schaut mal ob das versichert ist.
jetzt kam die info: nein, das zahlt die versicherung nicht.

wir reden von ca 1200.- trocknermiete plus eine riesen (!) stromrechnung.

muss der makler dafür geradestehen? der hätte ja sagen müssen, moment, stopp, muss erst geprüft werden, oder?

in der polizze steht übrigens tatsächlich nichts von kanalrückstau, nur sturmschaden. ich bin gerade in verhandlung mit etlichen baufirmen wegen einbau einer klappe.
danke für jede info!

Aus der juristischen Rumpelkammer folgender Vergleich: Ein gerichtlich bestellter Sachverständiger, der in einem Zivilprozess schuldhaft ein unrichtiges Gutachten abgibt, haftet den Prozessparteien für die Folgen dieses Versehens nach § 1299 ABGB.

Ein Versicherungsmakler ist auch ein Sachverständiger bzw. Erfüllungsgehilfe der Versicherung und haftet mM analog für unrichtige Informationen an den Versicherungskunden.

Die Frage wird halt sein, ob man es beweisen kann, weil bei einem Telefongespräch steht Aussage gegen Aussage.

Kanalrückstau hat mit den Kommunalbetrieben zu tun, d.h. die Ableitungen müssten mehr Leistung bringen


lg Hank

ob man es beweisen kann, weil bei einem Telefongespräch steht Aussage gegen Aussage.

das ist kein problem - es gibt 2 mails, eines wo der makler sagt, schäden in boden und wänden sind gedeckt (also zb trocknen, ausmalen), und ein zweites nach dem 2. schaden, wo er sagt, fordern sie ruhig noch 2 geräte an, die sachverst. kommt nachher mal!!
klingt nach: der makler haftet?!
lg!

und die stadt graz sagt zum thema

Kanalrückstau hat mit den Kommunalbetrieben zu tun, d.h. die Ableitungen müssten mehr Leistung bringen

:

der kanaldurchmesser ist NATÜRLICH groß genug.
dass in den letzten 5 jahren dort 3 riesen neue wohnhausblocks gebaut wurden, haben sie offenbar vergessen... da wo vorher ein altes fabriksgebäude stand, sind jetzt hunderte neue wohnungen, die unserem kanal beigeschlossen sind... und der kanal ist derselbe.

mein herr entfeuchter sagt, wo immer neue wohnungen gebaut werden, scheint es plötzlich kanalprobleme für die "alteingesessenen" zu geben.

hat nicht viel sinn, gegen die stadt vorzugehen, nehm ich an, außer man hat zuviel geld/zeit/nerven!

Sagen wir es vorsichtig - der Makler kann belangt werden, die Versicherung wird bei dieser Beweislage mehr oder weniger gerne mit sich reden lassen, Gericht ist immer die ultima ratio und gegen die Versicherungsjuristen würde es ansonsten eine zahche Partie werden vor Gericht.

Klar ist aber auch, das Ihr als Mieter so oder so etwas hättet tun müssen gegen das Hochwasser und das hätte auch etwas gekostet, also vorsichtig verhandeln und auf Kulanz und Entgegenkommen hinarbeiten.

Die Stadt klagen ist insofern unergiebig, weil "Stadt sind wir alle" - die Kassen der Städte und Gemeinden sind allgemein klamm, also muss man abwägen:

Halbwegs leistbares Wohnen für (fast) alle oder ständige Kanalarbeiten und explodierende Betriebskosten. Hoffen, dass nichts Schlimmeres als ein Gewitter passiert oder enorme Versicherungsprämien.