Anzeige wegen Betrugs

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Schulmaus
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Anzeige wegen Betrugs

Beitrag von Schulmaus » 24.02.2011, 20:47

Hab gestern ein SChreiben von der Polizei in meinem Postkasten vorgefunden Ladung des Beschuldigten in einem Ermittlungsverfahren. War heute bei meinem Anwalt, der hat bei der Polizei angerufen, die sagte, das wäre von einer Anwältin, deren Dienste ich in Anspruch genommen hätte. Jetzt wird es - meiner Meinung nach - etwas eigenartig.
Ich war bei dieser Anwältin, weil sie mich vertreten sollte. Mein Exmann schuldete mir über 1000 EUR an Alimenten Also schrieb Sie ihm einen Brief, die Kosten für die Besprechung und den Brief stellte sie ihm in Rechnung - waren ca. 400 EUR.Mein Ex hat mich daraufhin allerdings erbost angerufen und gesagt, wenn ich das nicht zurücknehme verkauft er noch Dinge, die ich damals noch im gemeinsamen Haushalt gelagert hatte, bzw. ich bekomme das alleinige Sorgerecht nicht....Also habe ich zu der Anwältin gesagt, ich zahle die Kosten, von 400 EUR die sie in Rechnung gestellt hat. Das ging dann aber nicht gleich so, also habe ich um Ratenzahlung gebeten. Bei meinem notorischen Geldmangel war das schwer, also kam es zur Exekution. Laut meiner Bezugsauszahlenden Stelle hat sie alles gekriegt, die Exekution wurde mit 3.2 eingestellt. Ich krieg mein Geld von der Landesregierung also nehme ich an, alles wird seine Richtigkeit haben. Jedenfalls hat sie behauptet, zumindest hat das die Dame von der Polizei zum Anwalt gesagt, dass sie das Geld nie bekommt, weil sie bei den Ränken der Exekutionen an 6. Stelle steht.... :shock:
Mir fehlen die Worte, ich werde gepfändet, das heißt, sie hat das Geld bekommen und ich krieg eine Anzeige. Mein Anwalt hat gemeint, die Staatsanwaltschaft in Wr. Neustadt ist zwar ein bissl komisch, aber es wird sicher positiv für mich ausgehen, da bis jetzt unbescholten....Und ich hab ja nicht in böser Absicht gehandelt, denn sie meinte, ich hätte gewusst, als ich zu ihr ging, dass ich sie nicht bezahlen könnte, und wäre trotzdem zu ihr gegangen. Was meinen die andren hier.... Hab ich Chancen dass das Verfahren eingestellt wird.... Ich mein, es ist eh erst mal eine Einvernahme bei der Polizei geplant, da nehm ich natürlich meinen Anwalt mit - aber wird es weiter gehen zu Gericht, oder sieht es gut aus mit vorzeitiger Einstellung? Bin zwar jetzt schon ein bissl beruhigt wegen meinem Anwalt, aber trotzdem, ein Beigeschmack bleibt - und leider bin ich der Typ der eh immer lieber ein bisserl negativer denkt..... Hab voll Angst dass es doch zu einer Verurteilung kommt und ich vielleicht inhaftiert werde... Wer schaut dann auf meine Tochter (11 Jahre)... Und die zweite Angst ist natürlich mein Arbeitsplatz - ich bin im öffentlichen Dienst tätig. Gut, das hätte ich mir früher überlegen sollen, aber ich habe wirklich gedacht, wenn sie das Geld durch die Pfändung hat, ist alles erledigt.... Ich hoffe, ich werde hier jetzt nicht mit Steinen beworfen .... ABer ich bin wirklich sehr verzweifelt und weiß einfach nicht mehr weiter. obwohl mein Anwalt gemeint hat, das wäre nicht so schlimm..... Es ist eine Anzeige wegen Betrugs bei der Staatsanwaltschaft..... :(



Hank
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Beitrag von Hank » 24.02.2011, 23:31

Grundsätzlich: Jeder hat das Recht eine Anzeige zu machen, wenn er meint. Die Hälfte aller Anzeigen in Österreich (ca. 300.000 pro Jahr) werden ohne Ermittlungsverfahren eingestellt.

Ihren Schilderungen ist kein strafrechtlich relevantes Verhalten zu entnehmen - den Anwälten ist es finanziell auch schon besser gegangen... Jedenfalls hätte die Anwältin alle Möglichkeiten gehabt, sich über Ihre finanzielle Situation ein Bild zu machen.

Sie selber wissen am besten wie Sie mit Geldangelegenheiten umgehen - wenn jemand jetzt z.B. systematisch Zahlungen verschleppt und über seine finanziellen Verhältnisse lebt und täuscht, dann könnte eine Betrugsanzeige - z.B. betrügerische Krida - Chancen auf eine Verurteilung vor dem Strafrichter haben.

Ansonsten bei chronischen finanziellen Problemen gibt es die Schuldnerberatung, die einen Privatausgleich oder einen Privatkonkurs vermitteln können, aber das wissen Sie eh' sicher.

Wegen der Alimente hätte sicher ein Gang zum zuständigen Familiengericht gereicht, da Ihr Mann ja bereits per Rechtstitel zur Zahlung verpflichtet ist.

Außerdem geht es ja um Ihre Tochter und die kann sich sogar selber an den Kinderbeistand wenden, der in solchen Situationen behilflich ist.

Und wenn Ihr Ex auch in finanziellen Schwierigkeiten steckt, haben Sie es mit ihm gleich schwer, wie die anderen Gläuber - z.B. diese Anwältin - mit Ihnen, oder?

Alles Gute, Hank 8) 8) 8)

Schulmaus
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Beitrag von Schulmaus » 25.02.2011, 14:05

Ja, ich weiß, dass ich etwas machen muss, bin ja deshalb schon bei der Schuldnerberatung gewesen, und arbeite mit der alles aus. Privatkonkurs ist nicht so einfach, da ich mein Haus nicht verlieren möchte, nur, wenn ich eifrig spare, und mich an die vereinbarten Zahlungen halte, würde sich mit meinem Gehalt zwar alles in Zukunft knapp, aber dennoch ausgehen.
Es hat nämlich bis jetzt auch geklappt, seit Jänner sind alle Exekutionen aufgeschoben, weil ich eben die Ratenvereinbarungen einhalte.
Und wie gesagt, mit allem hätte ich gerechnet, nur nicht mit dieser Anzeige, da das Geld ja gepfändet wurde und alles erledigt ist.

Hat jemand Erfahrung mit solchen Dingen? Wie stehen die Chancen? Ich bin ja damals wirklich nicht mit der Absicht zu ihr gegangen, ich brauche Hilfe aber zahlen will ich nicht.....
Wie stehen meine Chancen? Wie gesagt, ich hab mächtig bammel vor einer Gerichtsverhandlung und einer Verurteilung - was wäre das Strafausmaß im schlimmsten Fall - ich bin ja bis jetzt unbescholten....
Ich hab echt so "schiss" dass ich an gar nichts anderes mehr denken kann, obwohl mich mein Anwalt eh sehr beruhigt hat - aber leider habe ich den Hang zum doppelt schwarz sehen....

Vielleicht kann mir jemand noch positive Gedanken übermitteln....

rechtmussrechtbleiben
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Beitrag von rechtmussrechtbleiben » 26.02.2011, 12:02

Hallo Schulmaus

Nun, ich bin kein "Rechtskundiger" aber ich denke, dass da im RIS ein § zu finden ist, der da sagt dass es strafrechtlich relevant ist wenn jemand eine andere Person wissentlich und willentlich einer Straftat beschuldigt die diejenige Person nicht begangen hat!
Sollte da jemand ihm zustehendes Geld erhalten haben aber trotzdem so eine Betrugsanzeige erstatten kann das schon geprüft werden.

Zur Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt will ich keine Stellungnahme abgeben. Welche Probleme ich mit diesen Leuten habe kann in meinen anderen Nachrichten nachgelesen werden.

Schulmaus
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Beitrag von Schulmaus » 26.02.2011, 15:18

Hallo rechtmussrechtbleiben!

Ja, ihr Geld hat sie bekommen, die Anwältin, aber halt durch Lohnexektion - weiß aber nicht ob das auch gilt, eine reuige Zahlung ist das ja nicht - und die Ratenvereinbarung konnte ich halt leider auch nicht einhalten. Auf der anderen Seite, wenn ich genug Geld gehabt hätte, hätte ich sie ja nicht einen Brief schreiben lassen, dass mein Ex endlich seine Alimente zahlen soll.... Und was mich so stört ist, dass die Exkution mit 3.2. abgeschlossen, eingestellt wurde. Hab jetzt nochmal bei meiner bezugsauszahlenden STelle angerufen, die haben mir bestätigt, dass sie das Geld persönlich bekommen hat und somit mit der letzten Zahlung alles eingestellt wurde.... Und jetzt DAS. Was wird mit einer solchen Handlung bezweckt? Macht zeigen, hat sie sich geärgert gefühlt.... Ich grüble schon die ganze Zeit.... Auch darüber, ob ich ohne Haftstrafe davonkomme, da ich ja bis jetzt unbescholten war... und, ob nach dieser Ermittlung durch die Polizei und Weiterleitung an den Staatsanwalt, das Verfahren möglicherweise eingestellt wird...
Eine ÜBerlegung von mir war auch, ob ich Kontakt mit ihr aufnehmen soll, aber die wird die Anzeige wohl doch nicht zurück nehmen...
Was ratet ihr mir?

Hank
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Registriert: 26.08.2010, 15:39

Beitrag von Hank » 28.02.2011, 00:14

Strafanzeigen kann man nicht zurücknehmen, außer Ehrenbeleidigung oder Üble Nachrede.
Man müsste sich im Übrigen Ihren Fall mit allen Unterlagen genau ansehen damit man etwas sagen kann.

Hank 8) 8) 8)

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