Recht, elend

Diskutieren Sie über allgemeine rechtliche Themen.
Kriwetz
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Beitrag von Kriwetz » 12.10.2010, 23:45

Zitat:
Was meinen Sie - soll der Mensch (nur) "informiert" werden oder soll er auch "aufgeklärt" werden im Sinne der noch längst nicht abgeschlossenen europäischen Aufklärung seit Voltaire. Rousseau, Diderot, Montesquieu, Goethe, Schiller, Herder, Schlegel, Schellung usw. usf.?


Lieber H. H., ich „meine“ nicht – ich stelle nur und völlig unaufgeregt :-) leicht erkennbare Fakten dar und zur Diskussion, die seither auch von der Liste angeblicher „Aufklärer“ nicht mit in diese Betracht(ung) gezogen wurden.
„Der Mensch“ (welcher der ca. 6 Mrd.? : -)) kann nicht durch die seitherige Art der „Information“ und „Aufklärung“ davon abgehen bzw. abgebracht werden, sich weiterhin so (deppert) aufzuführen, wie es nicht nur die täglichen Nachrichten vermitteln. Das Wort „Intelligenz“ ist in diesem Zusammenhang wohl völlig fehl am Platz… und das von „oben“ bis „unten“… lol
Und das geht wiederum so lange nicht, solange „Mensch“ nicht endlich einmal und nach Jahrhunderten wieder zu (s)ich gekommen ist.
Was da vor sich geht, und seit zehn Jahren in beeindruckender Beschleunigung, kann wohl nicht an irgend welchen „Genen“, dem Vollmond oder sonstigen Ausreden liegen, sondern an einer augenscheinlichen Bewusstseinstrübung, wie sie längst hinsichtlich sämtlicher Folgen im Zusammenhang mit Gewaltausübung auch den „Wissenschaften“ bekannt ist, nur im Zusammenhang mit der so genannten „Staatsgewalt“ dezent vernachlässigt wird…



Zitat:
Wissen Sie aber schon, dass die Gesetzgebung in England bzw. den Commonwealth Ländern, in den USA und in Europa ziemlich völlig verschieden ablaufen?

In England gibt's traditionell wenig gesatztes Recht, Verfassung haben sie auch so gut wie keine, kanadische, indische, australische Erkenntnisse können eine Rolle spielen.



Das ist bekannt, das ist aber nur das Ende der Fahnenstange. Es geht aber darum, worin die jeweilige Gesetzgebung „verankert“ ist. :-)


Zitat:
In Amerika gilt die Verfassung direkt - da könnten Sie viel von dem was Sie so maßlos aufregt Herr G.K. sofort einklagen, z. B. weil Sie sich in Ihrem Selbstbestimmungsrecht beeinträchtigt sehen.


Wie schon gesagt, schreibe ich darüber völlig unaufgeregt… :-) ich wundere mich ja auch nicht wirklich mehr darüber, dass, nur weil ich auf diese Zusammenhänge aufmerksam mache, mir gleichzeitig der Vorwurf dafür gemacht wird (implizit oder explizit), dass diese so sind… lol


Zitat:
Im "alten Europa" ist die Verfassung nicht direkt anwendbar, da braucht es immer ein passendes Gesetz und wenn die Politik z.B. in Österreich nicht will, dann gibt es eben bestimmtes Gesetz ganz einfach nicht, da kann in der Verfassung noch so viel Freiheit und Selbstbestimmung drinnen stehen.


Selbstverständlich ist die Verfassung direkt anwendbar. Allerdings nur für die „Politiker“. U. z. dafür, damit sie in weiterer Folge auch die entsprechenden „Begründungen“ (richtiger: Ausreden) dafür heran ziehen können, warum welches Gesetz nur so und nicht anders hatte erstellt/formuliert werden können.
Ob das dann „Verfassung“ oder in anderen Ländern sonst wie genannt wird, ist dafür völlig irrelevant. Wesentlich ist überall, dass es eine solche, alle weiteren Gesetze begründende „Verankerung“ gibt, die folgendes implizit oder explizit aussagt:
Wir („Partei“), die nun neue Gesetze erlassen, haben zwar keine Ahnung, was „Mensch“ sein würde, holen uns aber aus dem entsprechenden Angebot an Behauptungen darüber das heraus, was uns am besten in den Kram passt und begründen in weiterer Folge damit auch, warum wir diese und jene Verhaltenszwänge ( = Gesetze) so und nicht anders formulieren!?!?!?!?

Vordergründig betrachtet eine impertinente Frechheit, im Verstehen des über –zig Generationen abgelaufenen „Hintergrundes“ allerdings nicht mehr als der Ausdruck für das methodisch bewirkte und massiv eingeschränkten Bewusstsein der/solcher „Menschen“.

Wie gesagt: ich kann auch nix dafür, dass das so ist, ich sag´s nur… „intelligent“ kann es allerdings nicht bezeichnet werden, das auch heute und vor allem in Ländern wie Ö., BRD., CH. und ähnlich historisch prädestinierten noch weiter so argumentieren und betreiben zu wollen… lol


Zitat:
Also machen Sie bitte einen Unterschied zwischen Verfassung und Gesetzgebung, auch wenn die Verfassung auch in Österreich nicht vom Volk bestimmt wurde (bei der Geschichte allerdings kein Wunder...)


Hab´ nie was anderes gemacht… ist Ihnen vielleicht nur nicht gleich aufgefallen. :-)


Zitat:
Herr Kriwetz, wir leben in Österreich, da müsste man die Dinge schon ganz klar ansprechen können. Politik darf man aber nicht mit Demokratie verwechseln. Man kann sagen, die österreichische Politik wehrt sich mit Händen und Füßen gegen Demokratie.


Und wenn Sie jetzt noch einen Vorschlag haben, wie das alles noch klarer angesprochen werden sollte, werfe ich sofort das Handtuch…
Und: nicht nur die Politiker wehren sich dagegen mit Händen und Füßen, wie aus nun mehr als zehnjähriger Erfahrung der Diskussion auch „unten“ offensichtlich geworden ist. : -)


Zitat
Herr Kriwetz erfinden Sie bitte bis zum nächsten Mal 1. den neuen Menschen und 2. das neue Denken


Was ich über mich denke, verstanden zu haben, und welche Vermutungen andere „Menschen“ über sich hegen, ist nicht mein Thema. Daher werde ich darüber auch nichts „erfinden“ und den Fokus der Diskussion darauf ablenken (lassen). : -)
Das – bzw. mein - Thema ist einzig, den alleinigen Grund dafür aufzuzeigen, warum einerseits und ganz offensichtlich die allermeisten „Menschen“ in der Gegend herum rennen, ohne zu verstehen, wieso, und andererseits ständig nur Sch… bauen und das auch noch als „Fortschritt“ bezeichnen!?!?
Das aber nicht deswegen, obwohl sie sich an den „Gesetzen“ orientieren und danach verhalten, sondern weil sie (wir alle) dazu gezwungen werden… für meinen Teil kann ich wenigstens in Anspruch nehmen, mich diesem Zwang nicht zu beugen.

Das neue Denken (den Ursachenbezug) dafür braucht auch keiner zu erfinden sondern nur zu finden, wo er nun doch auf der Hand liegt. Er kann aber natürlich weiterhin „verdrängt“ werden, wenn wer meint, das zu wollen. Wie ich u. a. auch dem Pröll Pepperl schon gesagt habe, trage ich das nämlich nicht in der Absicht vor, wen davon „überzeugen“ zu wollen.
Jeder, wie er meint oder „glaubt“… später zu jammern oder sonst wem wieder die Schuld daran geben zu wollen, is´ dann halt wieder amal a bissi zu spät…

LG. G. K.



Hank
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Beitrag von Hank » 15.10.2010, 22:47

Mir müssen Sie das nicht mehr sagen Herr G.K., ich bin schon bekehrt. Auffällig ist, dass auch Sie so ein einsamer Rufer in der Wüste sind. Siehe dieses (Geister-)Forum hier.

Die meisten Leute sagen eh' schon lange gar nichts mehr. Die schweigende Mehrheit bzw. Masse. Die Schweige-Spirale nach unten...

Ich wette, in Österreich gibt lediglich so ein-, zweihundert Leserbriefeschreiber und Forum-Poster - immer die gleichen.

"Ach, schon wieder dieser Kriwetz, ach, schon wieder dieser Hinterseher..." - so wie es eben immer die gleichen Politiker und sonstigen Promis sind seit 30, 40 Jahren...

Ich sehe es als Beitrag zur Demokratisierung, hier in diesem Forum z.B. mit Ihnen zu diskutieren und bei Bedarf auf niederschwelligem Niveau nützliche Rechtstipps anzubieten, damit der verwaltete Mensch in einer verwalteten Welt nicht völlig im Alltag verzagt. Internet sei Dank!

Wenn wir so weitermachen Herr G.K. schaffen wir es vielleicht noch zu so etwas wie Waldorf & Statler, wissen'S eh' diese zwei Sumser aus der Muppet-Show...

:) :) :)

Kriwetz
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Beitrag von Kriwetz » 16.10.2010, 10:15

: -) Ja genau… und dass Sie den „Faden“ eh´ schon längst selber gefunden haben, schimmert mir zwischen den Buchstaben auch durch.

Wissen´s, so „einsam“ fühl´ ich mich dabei auch gar nicht, vielmehr stehen wir dabei noch vor einem anderen Phänomen, das nahezu nicht vermieden werden kann.

Einerseits ginge es um eine glasklare Faktenlage und längst zumindest jeweils isoliert und vielfach schon betrachtete Zusammenhänge, die „offiziell“ nur noch nie so verknüpft wurden, dass sie ein Gesamtbild ergeben hätten.
Das ist eigentlich auch das einzige, was „neu“ an dem ist und was unser beider Diskussion vom allgemeinen und öffentlichen Palaver unterscheidet. Gewissermaßen die Umkehrung des Denkens: sich zuerst ein „Bild“ vom Ganzen gemacht zu haben und daraus dann alle möglichen Fragen „aufzuklären“. Umgekehrt geht´s eh´ nicht, worin ja auch das grandiose Scheitern der neuzeitlichen Ersatzreligion, der so genannten „Wissenschaft“ begründet ist. Jedenfalls was die Erklärungsversuche betrifft.
Die diversen „Erfindungen“ auf allen möglichen Gebieten täuschen ja nur vor, dass „dahinter“ auch eine Erklärung für irgendwas ge-funden worden wäre. : -)

Andererseits scheitert jeder Versuch, diese eigentlich klare Faktenlage in einem nur schriftlichen Austausch konstruktiv und konsequent „neu“ aufzuarbeiten nicht nur an der Fülle möglicher Themen, sondern auch daran, dass sich (fast) jeder beim Lesen gleichzeitig ein „Bild“, eine Vorstellung von der Person macht, die das schreibt.
Das geht gewissermaßen „automatisch“ dabei mit.

Nun kann diese Vorstellung zwar nie stimmen, hat aber zur Folge, dass rein sachlich gemeinte Aussagen gleichzeitig „emotional“ aufgefasst werden. Das aber so, dass wer die eigene, beim Lesen auftretende Emotion so interpretiert, als ob der Schreiber diese beim Tippen genau so in den Text hinein legen wollte… also „absichtlich“ sozusagen. lol
Der Grund für diesen nahezu unvermeidlichen „Reflex“ ließe sich jetzt auch wieder sehr leicht „aufklären“, würde aber zu weit führen… eh´ schon wissen Schuldgefühle+Co. : -)
Dieses weitere Faktum ist aber deswegen erwähnenswert, weil es das Diskussionshindernis schlechthin darstellt.

Denn wenn wer – und das ist nun auch eine langjährige Erfahrungstatsache – einmal durch die eigene Emotionalisierung vom reinen Sachaspekt „abgelenkt“ ist, dreht sich alles weitere nicht mehr um die Fakten, sondern nur mehr um mögliche „böse Absichten“, die wer damit verfolgen würde.
Ab dann ist finito mit sachlich und man kann sich getrost (bzw. resigniert : -)) in die Loge von Waldorf und Statler zurück ziehen… :lol:

Sam, den ich auch nicht persönlich kenne, kann ebenfalls ein Lied davon singen… Grüezi in die Schwyz :-)

Aber wenn sich wer einmal von allen diesen „Befürchtungen“ lösen konnte und sich erst mal das Ganze selber überlegt hat, dann wird daraus auch eine unerschöpfliche und spannende Sache, die nicht mehr nur auf ein Thema begrenzt ist.
Wer weiß, vielleicht „passiert“ das ja auch einmal einem „Gesetzgeber“ und der beginnt seinen KollegInnen deren augenscheinliche Langeweile damit endlich zu vertreiben... : -)

LG aus Utopia G. K.

Hank
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Beitrag von Hank » 18.10.2010, 01:27

Selbsterkenntnis ist eine Lebensaufgabe - Also: Mensch, werde wesentlich und erkenne Dich selbst! He Leute, diese Welt ist auf Höflichkeit und schlechtem Gewissen gebaut, daher Vorsicht!

Aber der Mensch kommt eben fast nie aus Vernunft zur Vernunft, wahrscheinlich weil man eben immer zugleich Objekt und Subjekt ist.

Phantasie beispielsweise ist eine hervorragende Möglichkeit, die Welt wie sie nun einmal ist zu bewältigen und sogar den einen oder anderen Glücksmoment abzutrotzen.

Und nicht unsere Angelegenheiten sind die Welt, sondern die Welt ist unsere Angelegenheit, oder? Wir betreten sie!

Langweiler gibt's auf dieser Welt sowieso schon mehr als genug. Aber wir müssen ja die Welt nicht erlösen und wir müssen auch nicht im Matscho-Matsch versinken.

Es geht um "Herrschaftsfreie Kommunikation" wie es Habermas in seinem Hauptwerk beschreibt, das ganz normale Gespräch also wo die Wörter in ihrer eigentlichen Bedeutung gebraucht werden und nicht als Phrasen - "Konversation" hätte man wahrscheinlich früher einmal dazu gesagt...

Der Mensch lebt nicht nur von Brot allein und ein freiheitlicher Staat lebt nicht nur von reibungslosem Funktionieren, sondern auch von schöpferischer Anarchie.

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Kriwetz
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Beitrag von Kriwetz » 18.10.2010, 08:20

Zitat:
Es geht um "Herrschaftsfreie Kommunikation" wie es Habermas in seinem Hauptwerk beschreibt, das ganz normale Gespräch also wo die Wörter in ihrer eigentlichen Bedeutung gebraucht werden und nicht als Phrasen - "Konversation" hätte man wahrscheinlich früher einmal dazu gesagt...


Richtig, aber leider bleibt das in der Praxis so lange ein frommer Wunsch, solange diese Welt von „der Schuld“ beherrscht wird. Nämlich der, bereits im Prinzip jeder Gesetzgebung und in surrealen Annahmen begründeten „Schuld“.
Und wie sich die bis in die Kommunikationsunfähigkeit jedes einzelnen Menschen fortpflanzt, richtiger: wie diese jedem Menschen von Kindheit an „eingepflanzt“ wird und sich im Denken, Sprechen und Handeln manifestiert, siehe eh´ schon wissen auf welchen Blogs… :lol:

Und dass das nicht mehr nur bloße „Theorie“ ist, wurde heute Nacht wieder einmal und dankenswerter Weise : -) im Rahmen der Diskussionsreihe „Im Zentrum“ des ORF eindrucksvoll von den „Experten“ in dieser Hinsicht bestätigt. : -)

Aber wenn das alles nicht so traurig wäre, dann wäre wohl ein anderer bekannter Aspekt die kuriose Krönung daran:
Da gibt es ja auch eine bekannte Interessengemeinschaft, die alle nasenlang das schöne Lied in den Raum singt: …und erlöse uns von unserer „Schuld“…. Zu Weihnachten und zu Ostern nochmal besonders schön. : -)
Das endlich und gefälligst selber zu tun, diese Strophe hab´ ich dabei leider noch nicht gehört… sind derzeit wahrscheinlich mit anderen „Problemen“ beschäftigt. lol

Und da hab´ ich mir vor zehn Jahren noch gedacht, dass „man“ sich darüber freuen würde, dass diese Zusammenhänge in Österreich „aufgeklärt“ werden konnten.
Irrtum, sprach der Igel und stieg wieder von der Klobürste… : -)

LG G. K.

Hank
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Beitrag von Hank » 18.10.2010, 21:03

Herr G.K. - wir sind hier in einem öffentlichen Blog - es ist absolut verantwortungslos so eine resignierende Haltung den doch zahlreichen Lesern zuzumuten. Eine Herbstdepression ist absolut unangebracht.

Schauen Sie sich die gute alte Ute Bock an, glauben Sie die hat Zeit Trübsal zu blasen? Die Alte packt mit ihren 68 oder so voll an und kommuniziert nach allen Richtungen und in vielen Sprachen. Die hätte bestimmt genug Fälle für dieses Forum hier. Einen Asylfall gab es auf jusline.at so viel ich mitbekommen habe noch keinen.

Die Welt als solche wird wahrscheinlich nie besser, aber der Einzelne kann sich aber absolut verbessern und vervollkommnen.

H.H.H. 8) 8) 8)

Kriwetz
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Beitrag von Kriwetz » 19.10.2010, 01:16

Zitat:
- es ist absolut verantwortungslos,…


…nach welchem Prinzip die Gesetze erstellt werden. Würde ich sagen…
Dass ich das nicht nur sage, sondern auch ganzheitlich begründe und an Beispielen veranschauliche – wo und in welcher Form auch immer -, ist deswegen nicht verantwortungslos und schon gar nicht resignierend, weil ich außer mir selber dafür keinem gegenüber „ver-antwort-lich“ bin. Wer emotional mit dieser Ant-Wort nicht zurechtkommt, wird von mir auch nicht genötigt, sich darüber weiter mit mir auseinandersetzen zu müssen.
Mein Beitrag bezog sich auch nicht auf den Asylfall, sondern auf die Kommunikationsunfähigkeit der Diskutanten darüber und deren Ursache.

Aber wie dem auch sei: mehr als ich nun auch hier als Information zur Verfügung gestellt habe, habe ich ohnedies nicht anzubieten. Jedes weitere „Beispiel“ (jeder „Problemfall“) würde in der „Theorie“ immer nur auf das Gleiche (die gleiche Ursache) hinaus laufen, deswegen aber an dieser sonderbaren Praxis nichts ändern.
Wenn Ute Bock+Co die besseren Argumente haben, ist mir das auch recht.
Ich habe nicht die Absicht, mich in den gleichen „akademischen“ Disput drängen zu lassen, der alle diese „Fälle“ zwar aufgreift, aber letztlich immer nur der Selbstdarstellung und nicht dem/den Betroffenen dient.

Der Einzelne kann sich auch nicht selber „verbessern“ oder „vervollkommnen“, er/sie ist immer davon abhängig, mit welcher Information er/sie dafür und wie versorgt wird.

In diesem Sinne will ich nun auch diese „Akademie“ hier nicht weiter stören und verabschiede mich mit dem typisch Österreichischen Gruß:
Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut…

G. G. K.

Hank
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Beitrag von Hank » 21.10.2010, 04:38

Da Sie nicht wissenschaftlich an die Themen herangehen wollen, was ja mühsam und auch langweilig ist, ist die Diskussion zumindest vorerst etwas eingeschlafen.

Sie haben rhetorisch sicherlich recht, aber die gesprochene Sprache lässt sich nicht so ohne weiteres in eine hypermoderne schriftliche Gesprächsform wie eben ein Internetforum übertragen.

MIt Ihnen Herr G.K. wäre es sicherlich wesentlich gemütlicher in einem Kaffeehaus zu plaudern, weil da findet man immer wieder neue gute Anknüpfungspunkte, man kommuniziert ja auch immer mit Mimik und Gestik. Konversation nannte man das früher.

Hier im Jusforum wäre an sich das knappe Schriftsatzdeutsch der Juristen kombiniert mit ganz persönlichen, subjektiven Erfahrungen/Meinungen am idealsten.

Ich musste das auch mühsam lernen, ich bin ja an sich auch so ein gefürchteter Vielschreiber und Vielredner.

Aber lesen Sie die diversen Fallbeschreibungen hier in diesem Forum bzw. die meisten schreiben wie gesagt erst gar nicht. Viel Zeitungsartikel auch in sog. Qualitätszeitungen sind so was von langatmig, Zeilenschinderei sag' ich da immer.

Sie lieber Herr G.K. könnten ein durchaus typisch österreichischer Diskutant der alten Schule sein - so wie der Gruß des alten Kaiser Franz Josef I. Vielleicht so ein Vertreter der Wiener Caféhaus-Szene um 1900, ein Peter Altenberg etwa...

Was ja so schlecht ja nicht ist, oder? Immer wieder, immer wieder, immer wieder Österreich...


H.H.H. 8) 8) 8)

Kriwetz
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Beitrag von Kriwetz » 21.10.2010, 17:04

Vorwarnung: lange Antwort… :-)

Geschätzter H.H., ich verstehe schon, dass wir alle in nur unterschiedlichem Ausmaß darauf konditioniert sind, uns zuerst ein „Bild“ von der Person machen zu wollen, bevor „man“ geneigt ist, der Sache, welche von dieser vorgebracht wird, die eigentliche Bedeutung zu geben. : -)
Ich lehne das auch nicht grundsätzlich ab, nur führt das in der gegenwärtigen Praxis auch zu den zwei bekannten Extremen, von denen aber keines wirklich aus dieser Sackgasse heraus führt, in der wir offensichtlich alle stecken. Ganz im Gegenteil:

Das eine ist die „Idealisierung“ einer Person auf der Basis teilweise grotesker Bewertungen. Was neben den bekannten „Führer-Personen“ auch so kuriose Auswüchse mit sich bringt, wie z.B., dass ein Sportler, nur weil der im Winter auf zwei Brettern am schnellsten von wo oben am Berg nach unten fahren kann – oder auch eine Frau, nur weil sie sich „schön“ machen kann… lol – plötzlich so „angesehen“ wird, dass der/die auch von sonst allem was verstehen würde!?
Die können dann jeden nur denkbaren Blödsinn von sich geben (der wird dann nur nicht mehr als solcher „gehört“) und „man“ gesteht ihnen sogar zu, sich von diesen auch was vor-schreiben, Gesetze machen zu lassen!?
Nicht nur unser Parlament ist voll von solchen „Vorbildern“…

Das andere ist, dass, scheinbar mangels geeigneter solcher „Vorbilder“ zu bestimmten Fragen, längst Verstorbene dafür aus der Gruft geholt werden, indem deren Bücher vorgelesen werden und was in diese so hinein interpretiert wird, wie wer das selber gerne (gesagt) haben würde, den Verstorbenen, die sich nicht mehr dagegen wehren können, also die eigene Interpretation untergejubelt wird!?

Ist so (komisch), ich kann nix dafür : -), jeder kennt´s so und auch das ließe sich als Kuriosum in diesen Zusammenhängen erklären. Würde aber wieder nur ein weiteres Buch füllen…

Was ich damit nun sagen will, ist, dass Sie mit Ihrer „Einschätzung“ meiner Person nicht weit daneben liegen, mit der Einschränkung, dass ich das heute in der Vergangenheitsform so sagen würde: ich war so (ähnlich).
Jetzt nicht mehr.
Nicht, weil ich nun zu einem Griesgram mutiert wäre : -), sondern weil mich einerseits diese doch mehr als fünfzehn Jahre, in denen ich mich dafür eingesetzt habe, ziemlich „geschlaucht“ haben und andererseits, aus weiteren Einsichten im Zuge der Erfahrung damit.

Und letztere lassen sich vielleicht auch anhand der Praxis begründen:

Was wir nicht nur hier in diesem Rahmen vorfinden, ist doch nichts anderes, als genau die Konfrontation mit jeweils individuellen „Problemen“ jeweiliger Menschen, mit der Erwartung, dass ihnen wer diese wenn schon nicht lösen, so doch einen Rat dazu geben könne/würde.

Jetzt gibt/gäbe es aber zwei mögliche Herangehensweisen, von denen die zweite nur (noch) nicht in der Praxis vorkommt:

Die eine ist die geläufige, die aber nur nicht funktioniert, nämlich die „Beratung“. Es scheint nur so, als ob diese auch dafür eine Lösungsmöglichkeit darstellen würde, so vielleicht einmal zu einer ganzheitlichen Problemlösung zu kommen.
Sie kann das aber schon deswegen nie sein, weil ganz augenscheinlich jeder Mensch unter den gegebenen Umständen so seine „Probleme“ hat, und das wieder in jeweils hunderten verschiedenen Situationen seines/ihres Lebens.
Nach diesem 08/15-Schema würde das aber bedeuten, dass es wenigstens einen Menschen geben müsste, der unter diesen Umständen keine „Probleme“ hat und gleichzeitig aber alle anderen „beraten“ könnte!?!? lol
Nicht, dass das jetzt so falsch verstanden wird, dass ich diese Beratungen ablehnen würde. Es wäre schlimm, wenn wer unter den gegebenen Umständen sowas (sich) nicht dafür zur Verfügung stellen würde.
Ich versuche nur, meine heutige Position zu erklären.

Wenn ich nämlich die Unmöglichkeit dieser Praxis nun einerseits einsehe, gleichzeitig aber auch den Wunsch hege, den oft schon an banalsten „Problemen“ verzweifelnden Menschen auch was in die Hand zu geben, dann muß ich wohl oder übel auch einsehen, dass ich das vielleicht bei mir ganz nahe stehenden versuchen kann, aber selbst diesen weder beratend noch sonst wie ihre Probleme lösen oder abnehmen kann.
Auch denen kann ich nur was in die Hand zu geben versuchen, das ihnen im Umgang und der Lösung ihrer Probleme nützt, ohne sie gleichzeitig dafür von mir abhängig zu machen.

Daher kann, wenn überhaupt, nur eine andere Herangehensweise an diesem Zustand was verbessern, und das sowohl im „privaten“ als auch im öffentlich/gesellschaftlichen Rahmen, eben ganzheitlich: indem ich nämlich danach frage, ob es nicht nur eine einzige Ursache dafür gibt, warum alle Menschen in dieser Art betroffen sind.

Denn wenn das so ist, müsste dies auch in der Praxis eine Vereinfachung (Erleichterung?) für alle Beteiligten bedeuten, sowohl in Bezug auf die eigenen „Probleme“ und deren Lösung als auch in Bezug auf die „Beratungen“, in welchem Bereich auch immer.
Und ich brauch´ mir nicht mehr die Haxen ausreißen für etwas, was mir eh´ nicht gelingen kann. : -)

Nun gibt es selbstverständlich diese, für jeden eineindeutig feststellbare und alleinige Ursache. Sie ist zwar banal, nur eben nicht über die „wissenschaftliche“ Art auffindbar oder vermittelbar.
Den Beweis dafür liefern ja gerade die „Fachdisziplinen“ (welcher Art auch immer), indem sie zwar vorgeben, nach den Problemlösungen zu suchen, sie ganz offensichtlich aber bis heute nicht nur nicht gefunden haben, sondern ihrerseits ständig neue produzieren!? lol
Und deswegen beteilige ich mich auch nicht (mehr) an solchen Diskussionen, in denen „Wissenschaftlichkeit“ im seitherigen und dogmatischen Sinne eingefordert wird.
Sie sind „leblos“ und führen zu nichts, außer zu ständigen Streitereien (wie die Praxis beweist).

So, und das, diese Erkenntnisse, jetzt auf die „Praktikabilität“ bezogen:
Würde wer – ob das nun Sam wäre, ich oder sonst noch wer – damit wieder quasi von Tür zu Türe gehen, dann wäre das, verglichen zur Dringlichkeit angesichts der gegenwärtigen „Problem“-Entwicklung, genauso sinnlos wie die seitherigen Versuche. Es würde im gleichen „akademischen“ Palaver untergehen und wieder hundert Jahre lang darin ersaufen. :lol:

Daher war – jedenfalls aus meiner Sicht - der einzig denkbare Weg der, dass vielleicht in einem medialen Bereich doch wo ein „aufgeweckter“ Zeitgenosse das in Hochgeschwindigkeit kapiert und in die allgemeine Diskussion bringt.
Und wenn Sie jetzt auf das Datum schauen: das war vor bereits zehn und mehr Jahren.

Hat nicht funktioniert, weshalb ich mich heute nur mehr darauf beschränke, auf meinen Blog zu verweisen. Dort steht eh´ alles, was es darüber zu sagen gäbe, um eine Diskussion darüber weiter zu entwickeln, ohne dass es „den Kriwetz“ dafür noch brauchen würde und wie das Sam z.B. ganz exzellent schon vor Jahren begonnen hat und aufzeigt. : -)

Auch wenn ich auf Erfahrungen zurückgreifen könnte, die praktisch alle Bereiche umfassen (auch solche, die in den „Wissenschaften“ noch als „Rätsel“ gehandelt werden lol ), würde ich auch keine im herkömmlichen Sinne „beratende“ Position mehr beziehen.
Deshalb auch meine heutige Schreibfaulheit, die ich nur mehr für ein Geplänkel unterbreche, wenn ich wo sehe, dass wer nicht nur Humor besitzt, sondern selber bereits über den indoktrinierten Tellerrand hinaus geklettert ist… und aus diesen Gründen sind Sie, lieber H.H. eben hier zum Handkuss gekommen… Pech gehabt… (grins)

LG G. K.

Samuel Blaser
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Beitrag von Samuel Blaser » 21.10.2010, 22:01

Hallo beisammen!

Wollte mal sagen, dass ich hier immer gerne mitlese. :-)

Zu dem 'Automatismus', etwas inhaltlich Neues, das nicht nur einen eng umgrenzten Sachbereich eines Handwerks oder einer Wissenschaft beschreibt, sofort mit einer 'Person' zu verknüpfen, möchte ich anfügen, dass eine - im positiven Sinne - tatsächliche, eben personenunabhängige Rationalität wohl noch gar nie 'unter die Menschen' geraten ist und entsprechend nüchtern und unemotionalisiert zusammen gesprochen werden konnte.

Das hat auch seinen Grund darin, Selbständigkeit auf andere zu verschieben, und warum wohl des?... aus 'Angst' eben wiederum... also aus dem Schuldgefühl (Angst= Schuldgefühl) heraus, mal etwas falsches gesagt haben zu können, respektive eben dann deswegen bestraft zu werden oder aus dem Rückschluss, dass eine Aussage eines Anderen nicht stehengelassen werden kann, weil deren (gesetzliche) Gültigkeit eine potentielle Schuldigsprechung meiner Position bedeuten könnte und ich entsprechend aggressiv und personfokussiert gegen diese Aussage vorgehen muss.

Selbständigkeit setzt also sowohl voraus, dass man sich nicht von Aussagen anderer in einer (juristischen oder 'imagemässigen') Zukunft bedroht fühlt, wie auch, dass man eigene Aussagen nicht mehr auf soziale Drittinstanzen* abstützen muss.

Das ist nur möglich, wenn die 'Angst' erledigt ist (kenne aber keinen Menschen, der das restlos erreicht hätte) oder die Virtualität aller 'Zukunft' soweit begriffen wurde, dass diese Einsicht als ständiges Korrektiv der allfällig aufkommenden 'Angstgedanken' zur Verfügung steht und ein 'Gespräch' unter diesem Gesichtspunkt geführt werden kann.

Im (noch) komplett 'hirngewaschenen' Zustand ist das freilich gänzlich unmöglich. Und wer jetzt wegen des Wortes 'hirngewaschen' emotional und persönlich denkend ("was masst sich dieser Blaser an?") reagiert, kann gleich überprüfen, ob er die Erklärung zu dieser 'plötzlich-aufgebrachten Verfassung' nicht eben gerade oben gelesen hätte (aber halt noch nicht wirklich praktisch begriffen hat :-)).


freundliche Grüsse

Euch zweien! :-)

Sam

Hank
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Beitrag von Hank » 21.10.2010, 23:42

Endlich wieder jemand der sich in unsere "Warten auf Godot"-Diskussion einschaltet. Habe den Sam-Blog bezüglich Kunstmarkt und Musik recht interessant bzw. aufschlussreich empfunden.

Musik ist eben wichtig, um die Gefühlsregungen zu verstehen, die in der Sprache mitschwingen. Es fehlt also der Sound bei der ganzen Internet-Diskutiererei, beim klassischen Brief hat man ja noch die "persönliche Handschrift"...

Jedenfalls: Eine Diskussion braucht immer irgendein Thema, egal wie langweilig es auch sein mag...

Wir diskutieren hier jedenfalls das ewig immer gleich Menschliche - wo komme ich her, wo gehe ich hin was darf ich hoffen...

Ich sag' da immer, es ist leicht, das Leben schwer zu nehmen, aber es ist schwer, das Leben leicht zu nehmen. Ich ist sowieso immer wer anderer...

In einer Konfliktsituation will man aber verstanden werden und nicht den anderen verstehen. Das Reden über Probleme bringt Probleme, das Reden über Lösungen bringt Lösungen

Die Frage ist immer: Was habe ich zum Problem beigetragen? Was kann ich zur Lösung beitragen? - Tue das was nur du tun kannst und niemand an deiner Stelle! So viel zum Thema "Beratung" im Sinne von "Hilfe zur Selbsthilfe"

Und: Gott gibt die Gelassenheit hinzunehmen - Gott gibt den Mut zu verändern - Gott gibt die Weisheit das eine vom anderen zu unterscheiden.

In vielen medial getriebenen Diskursen und Dikussionen haben sich allerdings geistige Immunsysteme herausgebildet. Kritische, relativierende Argumente werden angegriffen wie Bakterien durch Helferzellen. Selbst der nächstliegende Vorbehalt bekommt das Stigma der Ketzerei oder der politischen Unkorrektheit angeheftet.

Ohne einen gescheiten Krisendiskurs droht den ganzen nervösen Aufrüttlern, gemütlichen Abwieglern und suchenden Skeptikern ein Leben in Parallelwelten, zwischen denen es keine Verbindung mehr gibt. - Zu welcher Sorte davon gehören wir hier?

Also: Kommunikation über die Welten hinweg!

H.H.H.





8) 8) 8)

Samuel Blaser
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Beitrag von Samuel Blaser » 22.10.2010, 00:14

Hallo Hank,


Das Gespräch hier hat mich gleich angeregt, einen neuen Artikel zu schreiben.

http://samuelblaser.wordpress.com/2010/ ... ionalitat/



Viele Grüsse

Sam

Kriwetz
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Beitrag von Kriwetz » 23.10.2010, 15:11

Zitat:
Wir diskutieren hier jedenfalls das ewig immer gleich Menschliche - wo komme ich her, wo gehe ich hin was darf ich hoffen...



Ja, das ist ein gutes Stichwort, um mal auf was anderes aufmerksam zu machen, das (fast) keinen zu kratzen scheint, aber über die Gesetzgeberei gleichzeitig die Quelle aller jener „Probleme“ ist, mit denen dann der Einzelne auch wieder überall anders - z.B. hier - um Rat sucht, nur nicht an dieser Quelle, von wo sie dauernd heraus sprudeln… : -)

Frage: warum diskutieren wir das z.B. auch hier?
Antwort: weil wir zwar von der „Obrigkeit“ darüber offensichtlich nicht befriedigend informiert werden/wurden (von der „Schule“ angefangen), von dort aber dauernd solche Vor-Schriften an den Hals bekommen, als ob nur die dort „oben“ das wüssten, bei denen darüber aber nicht nur nicht mitreden, sondern nicht einmal Fragen stellen dürfen!

So schaut´s aus. Deswegen diskutieren wir auch hier noch darüber. :-).

D.h.: fragen darf man die schon, bloß Antwort bekommt man keine… bzw. das berühmte, nur mit sprachlichen Blümchen verzierte „l.m.“ … lol

Und keinem scheint die Groteske aufzufallen, wenn sich z.B. welche von dort „oben“ – an der Quelle - regelmäßig aus ihren Elfenbeintürmen gnädig herablassen, in erlauchter Runde und sich wechselseitig beweihräuchernd vor Kameras ebenfalls darüber zu diskutieren!?!?
Wie passt das zusammen: dass die auf der einen Seite wohl Verhaltensvorschriften für die Politik entwerfen und dafür so tun müssen, als ob diese auf dem entsprechenden Wissen gründen würden, dann aber wieder in ihren „Diskussionen“ zur Schau stellen, dass sie noch nicht einmal selber eine Ahnung haben? :-)

Wie gesagt, das ist kein Vorwurf, sondern eine – denke ich – berechtigte Frage, oder nicht?

Ich wundere mich halt nur darüber, warum wohl alle ständig wo auf die Straße rennen und „demonstrieren“, wenn´s wieder einmal ein gröberes „Problem“ gibt, zu dem allen die „Ratschläge“ ausgegangen sind, aber noch keiner auf den Gedanken gekommen ist, dagegen zu „demonstrieren“, auf obige Weise für blöd gehalten zu werden. lol

Früher hat es beim ORF das „Philosophikum“ mit dem Nußbaumer gegeben. Heute heißt es „kreuz&quer“,… ohne Nußbaumer.
Über die Jahre habe ich denen auch oft geschrieben und ihnen diverses gesagt, weil ich auch mitreden wollte und mich immerhin auskenne, was diese Fragen betrifft.
Ich habe aber nur leider viele Blümchen um das „l.m.“ herum bekommen… : -)

Also für meinen Teil würde ich nicht wegen welcher „Probleme“ auf die Straße oder sonst wo hin gehen.
Beim Verstopfen der Quelle könnte ich mir allerdings vorstellen, noch den einen oder anderen Beitrag zu leisten… (grins)

LG G. K.

P.s.: Grüeziwohl Sam… : -)

Hank
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Beitrag von Hank » 25.10.2010, 04:57

Nein Herr G.K., das ist eben leider keine lieblich sprudelnde Alpenquelle, sondern das ist schon eher etwas in Bruttoregistertonnen-Format. Da würde es einen ganz sicher umhauen. Die Wirklichkeit soll man sich nur schaumgebremst und esslöffelweise zu Gemüte führen. Da muss man praktisch denken.

Außerdem: Wo fängt die Obrigkeit an, wo hört sie auf. Und würde man es überhaupt merken, wenn man "befriedigend informiert" wird bzw. worden wäre? Oder wie kann man sichergehen, dass man "befriedigend informiert" wird bzw. worden ist?

Dass das alles was Sie sagen niemandem auffällt, kann aber nun wirklich nicht behauptet werden. Die Wähler kehren den Parteien den Rücken zu. Der ORF kämpft seit 15 Jahren mit seiner Quote, länger also als Ihre "zehn Jahre", Herr G.K.

Glauben Sie wirklich, die Demonstranten sind die besseren Menschen als die "da oben" ? Die meisten "da unten" wollen oft eh' nur einfach einen Machtwechsel - nämlich mit ihnen an der Macht...

Und natürlich ist das typisch Österreich - du schreibst was, bist konstruktiv, denkst mit - und dann ist man in diversen Institutionen einfach zu faul und oft auch zu feig, um Stellung zu beziehen.

Kann man aber auch hier in diesem Forum nachvollziehen - vor einiger Zeit, als wir noch nicht mit von der Partie hier waren, gab es reihenweise Beiträge mit nicht selten fast 500 Aufrufen, aber oft keiner einzigen Antwort.

Da hast du ein Anliegen, ein Problem, alle wollen gaffen, aber keiner will helfen. So sind sie, die Leute, nicht nur die Medien.

Ursachenforschung erfordert auf alle Fälle permanentes Engagement von jedem einzelnen und im richtigen Moment kann man dann dadurch schon einmal den Stecker ziehen und so das eine oder andere A... aus dem Verkehr ziehen und eine gewisse Quelle so zum Versiegen bringen...

Steckerziehen ist erste Bürgerpflicht. Vor allem bei so Sachen wie Fernsehen usw...

8) 8) 8) 8)

Kriwetz
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Beitrag von Kriwetz » 25.10.2010, 09:03

Natürlich, als Feststellungen zum ist-Zustandes lässt sich das so und in unendlich mehr Facetten beleuchten.
Ich hatte meinen Vorbeitrag auch eher nur auf die was-bin-ich?-Frage im Zitat ausgerichtet und den „offiziellen“ Umgang damit in Politik und Medien, wo ganz offensichtlich eben fast keiner zu merken, und sich schon gar nicht darüber aufzuregen scheint, wie alle für blöd verkauft werden. Dass die, die darüber eben von „oben“ herab dozieren, dabei mit inkludiert sind, bemerken die eh´ selber nicht.

Hab´ das in der Schnelle, und weil ich dabei selber lachen musste : -), nur etwas holprig formuliert.

Ich werde mich daher nun etwas zusammenreißen und ausnahmsweise mal etwas „seriöser“ : -) zu argumentieren versuchen.

Ich würde Ihren obigen Beleuchtungen und den Schlussfolgerungen unter zwei Bedingungen vollinhaltlich zustimmen:
Erstens, wenn wir darüber nicht in Österreich, sondern in Timbuktu, Iran, USA oder sonst einem noch unterentwickelten Land (was das geistige Potential betrifft) diskutieren würden.
Und zweitens, wenn wir uns noch im Jahre 1999 befinden würden.

Unter diesen Umständen hätte ich zu Ihrer Aussage, Zitat: Die Wirklichkeit soll man sich nur schaumgebremst und esslöffelweise zu Gemüte führen. Da muss man praktisch denken.
sofort ja gesagt.
Heute nicht mehr und schon gar nicht in Österreich. :-)

Ich weiß schon, dass es auch weiterhin so gesehen und praktiziert werden wird und am Ende wird auch wieder eine „Lösung“ nach Schema 08/15 heraus kommen.
Nur sind diese „Sichtweise“ und die daraus abgeleiteten Handlungs-/Lösungsmaximen in sich bereits Ausdruck von „Angst“ und somit nicht „intelligent“, weil engsichtig.
Hätte ich vor zehn Jahren noch vollstes Verständnis dafür gehabt.

Heute nicht mehr.
Denn es gibt längst eine Alternative dazu. Nämlich nicht mehr weiter ständig nur festzustellen, dass dies und jenes so ist und sich dann bloß darüber zu beschweren, „demonstrieren“, etc. pp., sondern davor sich erst einmal die Frage zu stellen: warum ist das so?
Das tut aber keiner! Es scheint nur so.

Abgesehen davon, dass es dafür bereits fertige ganzheitliche Argumentationsvorschläge gibt, die auch auf die Verständnismöglichkeiten der so genannten „breiten Masse“ abgestimmt sind (das ist Voraussetzung), kann ich – und ich spreche da nur für mich – den Ausreden aller Art nicht mehr zustimmen.

Mir ist schon klar, dass das keinen sonderlich kratzt - und mit den entsprechenden Ausreden aller Art könnte ich in der Zwischenzeit schon Bücher füllen -, ich sag´s halt nur. Habe nämlich nicht die Absicht, mich damit „missionar(r)isch :-) zu betätigen.

„Man“ wird mir aber sicherlich verzeihen, wenn ich dann stets humorvoll reagiere, wenn ich auf die entsprechenden Hinweise wieder nur die mir schon seit zehn Jahren bekannten Ausreden höre… bin mir auch sicher, Sie werden das jetzt als grundsätzliche Betrachtung der „Lage“ lesen und nicht als „persönliche“ Kritik. : -)

LG G. K.

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