Recht, elend

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Kriwetz
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Beitrag von Kriwetz » 19.12.2010, 01:25

Zitat:

Das ist einer der Quellen der Angst, der man aktiv auch dank Internet begegnen kann, da gibt's keine Ausreden mehr. Kampf der Depression!“


Wenige, aber sehr „vielsagende“ Worte, geschätzter H.H., an die sich leicht anknüpfen lässt und ich mich für diese Ihre Ge-danken daher auch sehr be-danken darf. : -)

Ich denke, wir zwei beiden (vor allem natürlich ich : -)) haben hier bisher viel um den heißen Brei auch herum geblödelt, was anfangs sicher auch sein muss, um ihn erst mal ein wenig abkühlen zu lassen, bevor man darin umzurühren beginnt, um ihn dann auch genüsslich zu sich nehmen zu können.

Schätze, dass er zwischenzeitlich diese Konsistenz erreicht hat und ich will nun vielleicht auch mal ganz sachlich und so darauf antworten:

„Depression“ ist ja nur das aus dem Lateinischen entliehene Fremdwort für „Unterdrückung“. Wenn also wer unter „Depression(en)“ leidet, dann leidet er im deutschsprachigem Klartext schlicht und einfach darunter, von wem oder welchen unterdrückt zu werden.

Nun wird sich bestimmt (fast) jeder – auch ich natürlich im ersten Moment – reflexhaft dabei den „Gegenpol“, nämlich einen „Aggressor“ und die damit verbundene Handlungs- bzw. Verhaltensweise eines Menschen vorstellen.
Klar, das ist für die Hinterfragung scheinbar auch der einfachste Ansatz im Zusammenhang mit diesem „Problem“.

In der Praxis führt dieser Ansatz aber zu keiner Lösung der in unendlichen Facetten gegenwärtig und so polarisierten Lage, sondern lediglich (wenn überhaupt) nur zur Umkehrung der „Rollen“.
Sachlich gesehen wäre also das Schlagwort „Kampf der Depression“ unter diesen Auspizien die Fortsetzung aller seitherigen darauf gründenden „Lösungsversuche“ durch bloßen Rollentausch (mit welchen Mitteln auch immer), womit letztlich aber wieder alles gleich bliebe, außer die Namen der Menschen an den jeweiligen „Polen“.

Ein ganz anderer Denkansatz täte sich aber dann auf, wenn die „emotional“ dabei natürlich im Spiel mitwirkende Bereitschaft zum sofortigen „Aktionismus“ mal für eine Weile beiseitegelassen würde, und diese bekannten Begriffe nach einem anderen Ansatz hinterfragt würden:

„Depression“, „die Unterdrückung“, … was wird dabei – über den Verhaltensaspekt „Aggression“ natürlich - „unterdrückt“?

Spontan würde sicher jeder sofort sagen: na, ich natürlich!
Das deckt sich bei genauerer Betrachtung aber wieder nicht mit der Wirklichkeit.
Denn ich kann weder „unterdrückt“ noch sonst was werden, denn sonst könnte ich z.B. morgen oder in zehn Jahren nicht das sagen, was aber Fakt ist: ich bin noch immer ich.

Was ist es also dann, das auf diese Weise von/an mir durch „Aggression“ „unterdrückt“ wird, und worunter ich, wie jeder andere, dann selbstverständlich leide?

Ganz einfach eigentlich: es sind meine „Fähigkeiten“, meine „Talente“…
Ich kann dann nicht mehr so sein, wie ich eigentlich bin/wäre.

Bis hierher ist das sicher auch für die allermeisten leicht einsichtig, da braucht man auch kein „Experte“ dafür sein : -), aber um von diesem Denkansatz weiter und auf die Praxis bezogen zu führen, um auf diese Weise auch zu einer Änderung an diesem Unfug zu kommen, fehlt es den allermeisten an der entsprechenden Einsicht in ein weiteres Faktum:
dass und vor allem, warum jeder einzelne Mensch, was seine „Fähigkeiten“ und „Talente“ betrifft, einzigartig, grundsätzlich aber nichts „Besseres“ oder „Schlechteres“ ist/wäre als jeder andere.

Da es nun aber ganz offensichtlich an genau dieser Einsicht mangelt und das wiederum in genau dieser „Unterdrückung“ („Angst“) begründet ist, versuche ich gleich gar nicht, diesen Punkt in den Vordergrund stellen zu wollen, in der irrigen Meinung, an dieser gegenwärtigen Lage und deren weiter leicht absehbaren Entwicklung vielleicht über dessen „Aufklärung“ noch was ändern zu können.


Daher nehme ich jetzt noch Ihren ersten Satz des Zitats genauer unter die Lupe :-):

Das ist einer der Quellen der Angst, der man aktiv auch dank Internet begegnen kann, da gibt's keine Ausreden mehr


Jede dann so genannte „Ausrede“ ist bei genauerer Betrachtung und in letzter Konsequenz nie etwas anderes als ein anderes Wort für Schuld-Zuweisung.
Woher rührt das?
Ganz einfach: „MAN“ kennt (noch) nix anderes… : -)

Wenn es dabei ganz augenscheinlich noch an „et-was“ (und was?) mangelt, dann ist das Internet zwar schon eine den „offiziellen Medien“ Paroli bietende Bühne, auf der seither aber ganz genauso nix anderes „aufgeführt“ wird, solange dieses „und was?“ nicht wenigstens dort implementiert ist.
In den „Medien“ ist das ja nicht zu erwarten… aus Gründen eh´ schon wissen… :-)

Aber auch im Internet „spielt“ sich überall (noch immer) das ganz Gleiche ab und damit unterscheidet es sich bzw. die „Diskussionen“ dort nicht signifikant von denen in den Medien. Da kommt also auch (noch) nix „Neues“ vor…
Weder dort noch da werden daher andere „Lösungstheorien“ gewälzt, als solche, die mit den ganz gleichen „Ausreden“ begründet sind.

Was wäre nun aber der signifikante Unterschied zu den seitherigen „Ausreden“ alias „schuld-Zuweisungen“ in der auch allen zugänglichen Form?
Das entsprechende Stichwort dafür wäre: Argumentation!

Wenn nun aber eine Argumentation sich von einer „Ausrede“ signifikant unterscheiden wollte, dann muss und kann eine solche nur eine ganzheitliche Grundlage haben, und das wiederum unter Berücksichtigung der bereits gegebenen Umstände.
Mit anderen Worten: sie muss gewissermaßen auch „zeitgemäß“ formuliert sein.

Geschätzter H.H., diese hier nun aber in wenigen Worten komprimieren zu wollen, ist ein Ding der Unmöglichkeit, aber Sie wissen eh´, welche ich damit meine. Wobei es auch völlig belanglos ist, wer diese wo und mit seinen eigenen „Talenten“ :-) wo formuliert und einbringt, er/sie braucht nur selber einmal verstanden haben, welcher Kern und warum dafür herauszuschälen ist – das Prinzip der „Gesetzgebung“ -, den Ursprung aller „Ausreden“ alias Schuld-Zuweisungen.


Vielleicht noch ein paar abschließende Sätze, um möglichen und aus der „Emotion“ geborenen Reflexen vorzubeugen, nachdem – wie ich gesehen habe – doch bereits mehr als nur zwei drei hier mitlesen : -):

Wie alle sind es ja „gewohnt“ bzw. wurden daran gewohnt (konditioniert), sofort in „Maßnahmen“ zu denken, mit denen möglichst bereits morgen alles anders und endlich „gut“ sein würde.
Diese „Gewohnheit“ geht auch immer damit einher, sich sofort an die Lippen des- oder derjenigen zu hängen, der/die eine neue Möglichkeit aufzeigen, aber gleich wieder mit der Tendenz, wieder nur die eigenen Interessen „gegen“ wen oder welche zu steuern.

Will wirklich dieser offensichtlich völlig geistlose Zustand zur Auflösung und damit wieder in Ordnung kommen, bevor es dafür zu spät ist, dann geht auch das nicht von heute auf morgen.
Sie sagen das eh´ selber und das ist doch auch völlig klar.

Wie will eine(r), der/die vielleicht gegen die eigenen „Talente“ aufgrund der Umstände dazu gezwungen wurde, am Bau eines Wolkenkratzers, z.B. zur höheren Ehre des Raiffeisen-Konrad (Sie sehen, auch ich kann die Stänkerei nicht ganz lassen :lol:), mitzuarbeiten, wo er/sie vielleicht lieber Musiker geworden wäre, von heute auf morgen diese Rollen wechseln?
Oder selbstverständlich ein „Jurist“ und wer immer…
Das geht nicht, weder über diese ganzheitliche Argumentation, aber schon gar nicht über die Mittel der „Aggression“ und „Depression“.

Ganz wesentlich in diesem Zusammenhang ist auch, dem möglichen Irrtum vorzubeugen, dass wer immer diesen neuen Argumentationsvorschlag zur Diskussion wo anbietet, ihn nur auf die jeweilige eigene „Gesetzesgemeinschaft“ bezogen so tun kann. Auch wenn das PRINZIP überall gleich ist, so sind das die Schuld-Begründungen und die damit verbundenen „Strafkonsequenzen“ nicht (siehe z.B. die USA, deren „Todesstrafenbegründungen“ heute bereits auf der Ebene angelangt sind, mit der sie ihre Tiere töten lassen :-(…)

Was in der Praxis bedeutet, dass der Beginn einer solchen neuen Argumentation und Diskussion über die gegenwärtige Situation und dem möglichen Ausweg daraus zwar nur eine lokal begrenzte sein kann, die zwar dann Menschen in anderen Ländern auch dazu anregen, diese aber nicht „bevormunden“ kann und darf.

Wie Sie nun aber auch wissen, hab´ ich das schon vor über zehn Jahren nicht nur mit dem Ihnen bekannten und am Blog publizierten Vorschlag versucht, bin aber leider auch kläglich mit allen gescheitert… „Ausreden“ fielen mir viele dafür ein, aber leider keine Argumente mehr… (grins)

Vielleicht gibt es ja in anderen Ländern welche, die cleverer sind als unsere derzeitigen und so genannten „Staatsdiener“ hierzulande…

[…]

… sorry für die Unterbrechung, aber ich musste mich gerade von einem Lachkrampf erholen… : -)

Jedenfalls sehe ich: Sie kennen sich aus, ich und noch einige kennen sich längst aus und wir könnten weiter über „Gott und die Welt“ plaudern… aber das wird wohl nicht ausreichen, auch die „Gesetzgeber“ endlich zur Vernunft zu bringen.

Angeblich stirbt die Hoffnung zwar zuletzt, aber langsam hege ich sogar an dieser frommen „Ausrede“ so meine Zweifel… : -)


LG G. K.



Hank
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Beitrag von Hank » 27.12.2010, 21:10

Ich als Hank Hinterseer bin z.B. seltener wie die Blaue Mauritius, denn mich gibt's wirklich nur einmal, aber ich sag' immer - "man kennt sich selbst am schlechtesten" und manche sagen nicht einmal mehr bip oder bap, geschweige denn "Ich". Viele sagen daher gerne "man".

Wissen'S eh' "man könnte", "man sollte", "es wäre schön..."

Depression ist die Krankheit der Ohnmacht, aber nur weil man glaubt, nichts gegen die Verhältnisse tun zu können, weil wer ist "man"? "Man" ist so was wie ein anonymer Impetus, wie eine "organisierte Unverantwortlichkeit".

Das Ich kann wunderbar unterdrückt werden, denn in der Masse und im Rudel verkommt das Individuum und dann haben wir diese ganzen Zombies herumlaufen, diese einsamen Massenmenschen, die den Kontakt zu sich selber und ihrer Gefühlswelt verloren haben und auf Ich-IMPULSE nicht mehr reagieren und krank werden, zuerst körperlich, dann geistig-seelisch.

Für mich ist die Gegenbewegung vom lat. Wort "premere" (drücken, kurzhalten, bedrängen) "pellere-pepuli-pulsum" (stossen, vertreiben, schlagen).

Also ich appelliere an alle. "Bitte seid's keine Trottel und lasst's euch nicht alles gefallen!".

Es geht darum, dass der PULS steigt und die Seele einen Aufschwung erleben kann. Sport und Philosophie und Kunst sind da sehr nützlich.

Klar - ÜBERZEUGUNG durch schlüssiges Argumentieren ist immer ein gutes Lösungsmittel für alle möglichen Verknotungen, aber wie Sie richtig bemerken, wird der Einfachheit halber POLARISIERT und gerät sofort in so was wie rhetorische Sippenhaft - entweder MAN ist in dem einem Lager oder im Gegenlager, da wird MAN beinhart festgelegt drauf, egal um welche Debatte es sich gerade im Moment dreht.

Und es stimmt dann, dass es völlig wurscht ist, in welchen Medium - egal ob Zeitung oder Internet - die Beiträge werden nur oberflächlich abgescannt nach schwarz-weiß Parametern wie Freund oder Feind und ansonsten selten bis nicht gelesen werden, siehe PISA-Studie.

Man will nicht überzeugen, sondern mobilisieren mit emotionalen Reizpunkten, selbst wenn nicht klar ist, welche Reize überhaupt ausgelöst werden sollen. Ängste schüren ist sicher immer ein beliebtes Motiv, z.B. die Angst vor den neuen Medien. Differenzierte Analysen und komplexe Entwicklungen drohen in diesem "Kulturkampf" immer unterzugehen.

Die neuen Medien provozieren immer ein "sofort, hier und jetzt", "eine Nacht über ein Problem zu schlafen" ist schon fast unhöflich bzw. es ist ein Luxus wenn die Leute sagen "dafür nehm' ich mir jetzt aber Zeit".

Die Polemik wiederum ist an sich eine gute Technik ein Gespräch, eine Dabatte in Gang zu bringen, aber eher nur von Angesicht zu Angesicht, diese Polemisiererei, dieses sich was über die Medien ausrichten macht böses Blut, weil man unmittelbar nichts machen kann als Angesprochener, außer sich zu giften.

Kraftausdrücke und diverse Leib- und Magenwörter können aber durchaus sein, weil manche verdienen es echt als "richtige Sau" bzw. als "Saustall" beschrieben und tituliert zu werden.

Ich denke, es geht gar nicht um "neue" Argumentationen, es würde schon reichen, wenn diese immer wieder aufs Neue frisch daherkämen und nicht aus der Tiefkühltruhe oder aus dem aufgewärmt Eingemachten.

Und dass man auch Themen anstösst und besetzt und konkrete Ergebnisse einfordert, auch wenn die Folgen unbequem sind und nicht über Phänomene und Entwicklungen debattiert, die man z.B. als Politiker sowieso nicht (mehr)beeinflussen kann, die man mit demokratischen Mitteln nicht mehr aufhalten kann, wie z.B. die demographische Entwicklung.

In einer radikal globalisierten Weltwirtschaft geht es aber um den Konkurrenz-Kampf des kreativen Potentials der weltweiten Talente und wir haben hier in diesem Forum gefälligst auch ständig brauchbare Vorschläge und Anregungen abzuliefern. Tun wir ja eh', oder?

A bissl was geht immer - also noch so einen geistigen Tampon in den Hintern dieser Welt!

Daher: Klarheit und noch einmal Klarheit


HHH 8) 8) 8) 8) 8)

Kriwetz
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Beitrag von Kriwetz » 28.12.2010, 19:52

Ein sehr schöner zusammenfassender Kommentar über die „Lage“. Schon der Kronen Zeitung angeboten? : -)
Hatten Sie beim Schreiben so wie ich eben beim Lesen auch die vergangene Budgetdebatte oder eine der „Im Zentrum“-Diskussionen vor dem geistigen Auge? (Scherz lass nach)

Ich will vielleicht am folgenden Zitat ansetzen und an diesem Gedanken weiter spinnen:

Zitat:

“ Ich denke, es geht gar nicht um "neue" Argumentationen, es würde schon reichen, wenn diese immer wieder aufs Neue frisch daherkämen und nicht aus der Tiefkühltruhe oder aus dem aufgewärmt Eingemachten.“


Es ist natürlich nicht unrichtig, wenn Sie damit implizieren, dass keines der hier auch von uns gewälzten Argumente „neu“ sein würde.
Würde man eine „Suchmaschine“ – mit der heutigen Technologie ja schon fast zu bewerkstelligen – darauf programmieren, alle Bücher dieser Welt zu scannen, sie könnte nur das Ergebnis liefern, dass die einzelnen Argumente, die wir hier wälzen, in diesen und jenen Büchern schon hundert-, wenn nicht tausendfach wiedergefunden werden können.

Woraus andererseits aber wiederum folgert: sie sind offensichtlich auch schon derart „zerfleddert“, dass „man“(che) gewissermaßen längst den „Überblick“ verloren haben.

Was also in diesem Zusammenhang offensichtlich schon fehlt und daher auch endlich zu erledigen wäre, wäre m. E. ein neues und „übersichtliches“ Arrangement, eine Neuordnung der Argumente. : -)
Mit neuen „Über-Schriften“ sozusagen über kurze und für jedermann wieder leicht fasslich geordnete Kapitel.

Das wäre dann eben „neu“ daran.

Und als Buchtitel könnte vielleicht folgender Vorschlag für eine demokratische Abstimmung darüber in Erwägung gezogen werden:

“Das PRINZP der Gesetzgebung - Die nach heutigem (Er)Kenntnisstand größte, je von Menschen in die Welt gesetzte Absurdität“

Untertitel: Die, diesem PRINZIP entspringende zerstörerische „Energie“ stellt jene des gesamten Waffenarsenals bei weitem in den Schatten, weil dieses selbst bereits ein „Produkt“ daraus ist.

Alternative Vorschläge für einen Titel wären aber selbstverständlich hoch erwünscht und willkommen. :-)

Bin mir ziemlich sicher, dass die Suchmaschine daran scheitern würde, dieses Arrangement der dafür neu zu ordnenden Argumente irgendwo wiederzufinden.

Oder um das Ganze in ein bekanntes geflügeltes Wort zu verkürzen:

Es wäre höchst an der Zeit, ja längst überfällig, endlich ein neues Kapitel in der Menschheitsgeschichte zu schreiben bzw. aufzuschlagen.

Wäre, hätte, würde… wird aber wohl nicht so bald in derart „geordneter“ Weise über die Bühne gehen, wenn ich mir als Indiz dafür das Gelaber und die Selbstgefälligkeit der derzeitigen „Gesetzgeber“ und der für dessen Verbreitung sorgenden Medienverdreher allerorten so anhöre.

Vielleicht liegt deren Ignoranz ja auch daran – nachdem jedenfalls unseren hiesigen Vertreter der o.g. Spezies ein erster solcher Vorschlag zur Kenntnis gebracht wurde -, dass darin auch ein Kapitel vorkommt, in dem davon die Rede ist, dass z.B. der OGH nicht die Letztinstanz ist, die über Tun und Lassen befindet, und weiters, dass auch sie selber einmal, dann aber ganz alleine und ohne Rechtsanwalt oder die „Partei“ als „Zeugen“ sich dieser Befindung und dann aber mit sehr „schlechten Karten“ zu stellen haben werden.

Dabei stammt auch dieses Argument gar nicht mal von mir, sondern ist auch schon –zig tausendfach per Google nachlesbar und gehörte daher ebenfalls mit in diese Neuordnung aufgenommen… sonst wär´s ja eine (Ver)Fälschung längst vorgebrachter Argumente. (grins)


In diesem Sinne: Trotz allem, Ihnen die besten Wünschen für das Neue Jahr und

LG G. K. :-)

Hank
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Beitrag von Hank » 03.01.2011, 22:23

Ja, ja - nichts Neues unter dieser Sonne, alles ist schon einmal gesagt und geschrieben worden - nur eben nicht von jedem. Ihr Kompliment setzt meinem Artikel also die "Krone" auf. Wenn, dann aber bitte nur im "Heiteren Bezirksgericht", das lass' ich fast nie aus.

Wie soll man leben? Was soll man wissen? Was soll man sich merken? Google sagt es uns nicht.

Man soll eben vor seiner eigenen Haustür kehren, in dem Fall vor der österreichischen. Und da ist nicht nur das Prinzip der Gesetzgebung fraglich, sondern immer auch die Gesetzesanwendung durch die Gerichte usw. und die Gesetzesdurchsetzung durch die Exekutive und sonstige Beamte.

Vieles ist totes Recht, vieles wird gar nicht angewendet oder ständig missachtet und umgangen. In Italien würden Sie Herr G.K. sicher ganz anders argumentieren, weil da hat z.B. die Kirche und der Papst, der ja immerhin einen eigenen Staat mitten Rom, mitten in Italien also, leitet, ganz ein anderes Gewicht als in Ö-Reich.

Müssen sich vorstellen, in Italien weiß man nicht einmal genau wie viele Gesetze zu beachten wären - sind es wenige Tausende oder wie manche Experten schätzen über 150.000.

Im Auge behalten sollte man auch immer den Unterschied zwischen "legal" im Sinne von gesetztes, geschriebenes Recht und "legitim" im Sinne von dem was sinnvoll, notwendig und moralisch vertretbar ist.

Ich denke, es geht auch um eine neue Art von Spiritualität, einen neuen frischen Willen zur Wahrhaftigkeit, zum Sehen und Erkennen was wirklich und wichtig ist, eine Spiritualität, die sich mit den besten Strömungen der (Geistes-)Wissenschaft und Kunst verwandt macht.

Verlangt wäre eine neue, frische intellektuelle Redlichkeit und nicht ständig Leute in der ersten Reihe, denen die Welt hauptsächlich zu kompliziert geworden ist.
Übrigens hat der OGH nicht unbedingt das letzte Wort in allen Rechtsangelegenheiten, auch die Generalprokuratur hat einiges mitzureden, was genau? - Google...

Vielleicht sollte aber Ö-Reich geschlossen zum Bhuddismus übertreten damit sich das ICH der Ich-Gesellschaft in Ekstase auflösen kann, oder so ähnlich jedenfalls. Der Fortschritt - wie schon öfters gesagt - ist eben eine Schnecke...

A guat's gebrauchtes Jahr!

Hank



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Kriwetz
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Beitrag von Kriwetz » 05.01.2011, 00:43

Zitat:

“ Vielleicht sollte aber Ö-Reich geschlossen zum Bhuddismus übertreten damit sich das ICH der Ich-Gesellschaft in Ekstase auflösen kann, oder so ähnlich jedenfalls.“



Schätze, dass sich auch in diesem Ansatz keine Lösung auffinden lässt, wie nicht nur am Beispiel China die Widerlegung dieser „Theorie“ in der Praxis zeigt… (grins)

Aber eine Erkenntnis am Rande lässt sich vielleicht daraus ziehen:
Dass nämlich die sprachlichen „-ismen“ in den theoretischen Überlegungen (Argumentationen, Diskussionen) quasi als „Tarnkappenbomber“ fungieren, die das eigentliche Problem dahinter für die allermeisten nicht mehr ersichtlich lassen werden. : -)

Denn was ist dieses im konkreten Fall „nur“?
Na, das PRINZIP der Gesetzgebung, welches genau jeweiligen dieser bekannten „-ismen“ die Beliebigkeit in der Beantwortung der Frage „was ist der Mensch?“ bzw. genauer: „was bin ich?“ und damit auch die daraus erfundenen Verhaltenszwänge legitimiert.
Die ganze Sch… in dieser Welt gründet nur darin. Aber das hatten wir ja schon. : -)

Was also konkret hieße, dass im Ersetzen eines jeweils lokal dafür legitimierten „-ismusses“ durch einen anderen am PRINZIP nichts geändert würde, die gleiche Sch… also nur eine andere „Farbe“ annehmen würde. :lol:

Wenn ich diesen lokal derzeit über Ösien wie das Damoklesschwert schwebenden Tarkappenbomber vielleicht noch beispielhaft zu enttarnen versuche, dann ließe sich das auf die Praxis bezogen vielleicht so bewerkstelligen:

„Der Kapitalismus“ ist angeblich die Grundlage für einen erst durch ihn leb- und verwirklichbaren
„Humanismus“ (Mindestsicherung), der seinerseits wieder die Erklärung im
„Katholizismus“ finden würde. (Mit freundlichen Grüßen an Schönborn+Co… lol)

Und der entsprechende Experimentaltarnkappenbomber läuft hierzulande unter dem Kürzel ÖVP,… gesponsert von Raiffeisen... lol

Dass alle anderen „Parteien“ mit ihren jeweiligen eigenen „-ismen“-Bombern auch nur Krawall verursachen, erspare ich mir, hier analog aufzuschlüsseln. Das PRINZIP ist bei allen das gleiche.
Obwohl mich auch das Geschnatter der Glawischnig von den Grünen und ihren im Gender-Wahn dressierten HampelMÄNNERN hinsichtlich der Mensch-Frage sehr reizen würde.

Jedenfalls hat mir noch keiner von allen diesen je die Antwort auf die Frage, was „Mensch“ sein würde und warum ich mich hier auch als ein solcher herum treibe, „gefunkt“, (nicht nur) mir aber immerhin jede Menge Ärger bereitet, auf den ich gerne verzichtet hätte…

Womit zu resümieren wäre:
In den „-ismen“ ist die Lösung nicht zu finden, sondern nur die Fortsetzung des Debakels bis zum „bitteren Ende“.
Das aber eben nicht nur auf die anschaulichen Aspekte bezogen, die sich z.B. in allen Formen von „Zerstörung“ daraus manifestieren, sondern auch in Bezug auf sich selber.
Aber jeder, wie er meint…

Wenn ich mir nämlich wieder den Pröll-Pepperl dafür hernehme, dann mag der für sich und seine „Onkels“ über dieses PRINZIP derzeit wohl noch viele EURO´s ansammeln, dafür aber einmal selber ein „bitteres Ende“ nehmen. (gemeint: nachdem er dereinst von dieser Welt abgetreten sein wird)
…und wenn er sich noch so oft vom „Katholizismus (in Gestalt Schönborns oder seiner „Brüder“ in Göttweig) die „Legitimation“ dafür einreden lässt.
…gegen entsprechende „Spenden“ versteht sich… :lol:

Mit Ihnen ist es lustig, so hin und wieder zu stänkern… : -)
Dass ich mich deswegen Ihrer Argumentation nicht anschließen kann und Sie sich nicht der meinigen, tut dem Spaß daran deswegen ja keinen Abbruch, oder? : -)

LG G. K.

Hank
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Beitrag von Hank » 13.01.2011, 23:33

Was bin ich? - Das legendäre Ratespiel - Ich bin mein Gehirn!

Kapitalismus ist der Sozialismus für die Reichen, oder? Humanitas nannten schon die Römer wie Cicero die höchste Kraft menschlicher Entfaltung. Und Katholizismus ist älter wie das Prinzip der Gesetzgebung, Stichwort Amtskirche.

Die Römer kannten nämlich in dem Sinne keine Gesetzgebung, d.h. sie wehrten sich sogar gegen aufgeschriebene Gesetze. Das "Römische Recht" ist eher so etwas wie eine Fallsammlung, die menschlich-gesellschaftliche Phänomene in noch heute anwendbare Begreifbarkeit gegossen hat. Das ewig Menschliche eben...

Wie sagten die Römer: "Wir wissen es nicht und wir werden es nicht wissen".

"-ismus" ist ein anderes Wortteil für "Rosinenpickerei" - man bedient sich nach Gusto in den diversen Werte- und Begriffsystemen. Wie ging der Witz von Gaucho Marx? - Prinzipien? Ich habe immer ein passendes... - oder so ähnlich jedenfalls.

Ein wichtiger "-ismus" dabei ist der Rationalismus, das dürfte eher das Prinzip schlechthin sein, nämlich dass die Wahrheit über die Welt nur dem Verstand zugänglich ist - die linke Hand weiß nicht was die rechte tut - das ist doch das verheerende Prinzip.

Die Gesetzgebung ist vielleicht irgendeine der vielen Folgen davon, weil das Allgemeine Bürgerliche Recht trat ja erst 1813 im Zuge der frz. Revolution in Kraft.

Die Umwertung aller möglichen Werte des Rationalismus in Richtung Pluralisierung der Welt geht dann aber eindeutig auf Nietzsche zurück - keine absoluten Werte mehr - RELATIVISMUS als Abgehen von ideologischen Systemen, als eine Zersplitterung der objektiven Welt. Sie haben recht, ich habe recht, alle haben recht oder umgekehrt.

Das ist das aktuell herrschende Prinzip. Postmoderne wird es auch genannt. Man muss das eine denken und das andere auch. Selbst Goethe ging das Leben bereits zu schnell um 1800. Der Kreatur wird einiges zugemutet.

Die gute Alte Zeit war eben die Zeit von Kaiserin Maria-Theresia und Mozart, das war die Zeit des ABSOLUTISMUS. Absolute Werte, absolute Ordnung.
Was dann mit ihrer Tochter, Maire-Antoinette passierte ist ja legendär: Fresst Kuchen!

Die Gesetzgebung usw. kann sich im Prinzip nur ändern, wenn die Gewalt in allen Formen, vor allem die Gewalt gegen Schwache und Arme zur Herrschaftsabsicherung, aber auch die alltägliche Arroganz massiv zurückgeht.

Ich sag' immer, es gibt keine antständigen Leute, es gibt nur Leute, die nicht gut genug überwacht sind und der Pröll Pepi z.B. deckt und leckt halt die ganzen Hinterbänkler - intellektuelle Hinternleckduelle gehören eben zum Handwerk.

Und wenn ich und Sie hauptsächlich gleicher Meinung wären, dann hätte wohl einer von uns nicht nachgedacht, oder?

H.H.H. 8) 8) 8)

Kriwetz
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Beitrag von Kriwetz » 15.01.2011, 00:50

Zitat:

“ Die Gesetzgebung usw. kann sich im Prinzip nur ändern, wenn die Gewalt in allen Formen, vor allem die Gewalt gegen Schwache und Arme zur Herrschaftsabsicherung, aber auch die alltägliche Arroganz massiv zurückgeht.



Einspruch gegen dieses Urteil, Euer Ehren… :-)

Begründung: Unvollständige Würdigung von auf neueren Erkenntnissen beruhenden und vorgelegten Beweismitteln! lol

Beantragt wird daher die Wiederaufnahme des Beweisverfahrens auf der Grundlage folgender Sachverhaltsdarstellung:

“Die Gesetzgebung“ ist leider keine juristische Person, die per Beschluss dazu angehalten werden kann, sich selbst zu ändern.
Vielmehr sind die als „natürliche Personen“ zu betrachtenden derzeitigen „Gesetzgeber“ nachdrücklichst dazu aufzufordern, binnen kürzester Frist das PRINZIP hinter dieser Geisteshaltung und der daraus sich ergebenden Vorgangsweise zu unterlassen.
Um welches PRINZIP es sich dabei handelt (Stichwort: an den Schamhaaren herbei gezogene SCHULD-Begründungen), wurde dem hohen Gericht in früheren Eingaben bereits zur Kenntnis gebracht.

Mit dem Ersuchen um wohlwollende Prüfung und in untertänigster Haltung die geschätzte Stellungnahme des Hohen Gerichts erwartend, verbleibe ich

Höchstachtungsvoll



(grins) und LG G. K.

Hank
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Beitrag von Hank » 25.01.2011, 04:47

Gegen Urteile gibt es keinen Einspruch, sondern Berufung samt Neuerungsverbot in diesem Fall.

Die maßgeblichen von Ihnen behaupteten Tatsachen können nicht geltend machen werden, weil sie schon vorher da waren bzw. bekannt waren und diese Tatsachen ohnehin keinen Einfluss auf die Entscheidung bzw. das Urteil gehabt hätten.

Es besteht also kein Grund für eine Wiederaufnahme des Beweisverfahrens. Sie können jedoch einen neuen Beitrag zu Ihrem Lieblingsthema - oder soll man sagen Leib- und Magenthema? - posten, was Sie ja eh' getan haben.


lg Hank 8) 8) 8)

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