Zwischen Frühstückstee und Müsli rasch darauf geantwortet
Zitat
„
Und nachdem wir hier in einem Jusforum sind - das was Sie ansprechen ist das Legitimationsproblem der Politik. Legitmation durch Verfahren ist ein alter Rechtsgrundsatz.“
Na ja, Hank, was aber, wenn das Problem bereits eine Ebene vorher liegt?
Wenn es also nicht ein Problem der „Legitimation“ ist, die vielleicht nur anders zu formulieren wäre und dann passt alles, sondern die „Legitimation“ selbst das Problem darstellt? Eben in dem Sinne, dass jede beliebige „Legitimation“, nicht nur jene, aus der die Politiker ihr Berufs-spezifisches Handeln
recht-fertigen, bereits auf einem realitätsfernen Prinzip beruht. Dann wäre doch auch jede diesbezügliche Problemdiskussion erst einmal
dort anzusetzen, oder nicht? : -)
Indem einmal diese Rechts-Grundsätze, die aus einer Zeit 4.000 Jahre vor unserer stammen, heute aber noch immer das Handlungsprinzip darstellen und nur durch den immensen Umfang an Texten maskiert sind, erst und endlich einmal hinsichtlich des fundamentalen Irrtums hinterfragt werden.
Zitat:
„
Gesucht werden neue Formen und Verfahren jenseits der klassischen Urnen-Wahl als Eingangslegitimation, was aber nicht unbedingt mehr direkte Demokratie heißen muss.“
Ich sehe eben auch das etwas differenzierter, nämlich was die Logik
jeder Problemdiskussion und -lösung betrifft, egal, welche:
Wenn bereits der Diskurs, die theoretischen Überlegungen dazu, auf praktische Maßnahmen, Veränderungen, im Fokus hat (und das ist in allen so genannten „Experten-Diskussionen“ ja der Fall), ist nicht nur das Scheitern bereits vorprogrammiert, sondern sogar die Vermehrung, die Eskalation aller Probleme. Was zumindest vom „Ergebnis“ (aktueller Zustand), wenn schon nicht dem Grunde nach leicht erkennbar sein müsste.
Das eben deshalb, weil nicht bereits in den theoretischen Überlegungen einen Schritt
vorher angesetzt wird, nämlich erst einmal die
wirkliche Ursache zu identifizieren.
Der Irrtum, dem seither auch alle „Experten“ unterliegen und der in allen öffentlichen Diskussionen sehr schön beobachtet werden kann, ist ja der, dass versucht wird,
Kausalzusammenhänge zu identifizieren. Das ist aber eine banale Geschichte, weil für jedes Problem aberhunderte solcher Kausalzusammenhänge, und ohne dafür ein „Experte“ sein zu brauchen, aufgezeigt werden können, keiner davon aber je als Ursache bezeichnet werden dürfte!?
Wenn so vorgegangen wird – was aber der Fall ist -, kommt stets auch eine solche Scheinlösung in der praktischen Umsetzung heraus, die versucht, einen oder mehrere dieser Kausalzusammenhänge
gewaltsam ( = per „Gesetz“) zu eliminieren, in der Irrmeinung, dass damit auch das Problem gelöst würde!?
Es mag danach vielleicht nicht mehr so dominant im Vordergrund der öffentlichen Wahrnehmung stehen, dafür wurden aber durch diese Maßnahme an zahlreichen anderen Ecken hunderte neue Probleme geschaffen.
Weil diese dann aber erst zeitverzögert zum Tragen kommen, wird der Grund dafür nicht mehr in der seinerzeit bereits falschen Problemdiskussion/-lösung erkannt, sondern der ganz gleiche untaugliche Prozess – verhundertfacht - wieder in Gang gesetzt!?
Ergebnis: Eskalation…
Zitat
„
Wie kommen die jeweils besten Köpfe für eine Sachfrage an einen Tisch? Das ist für mich die Frage.“
: -) Und ich wiederum frage mich, welche sind diese „besten Köpfe“ und wo sind sie?
Die, die derzeit an den Tischen sitzen und w.o. vorgehen, um an der Lage was zu verbessern, können´s ja wohl nicht sein (grins).
Gefragt dafür wären halt solche, die einmal Abstand nehmen können vom bisherigen Prozedere und nicht mehr nur Einzelprobleme heraus picken und sofort in Maßnahmen denken, sondern in
ganzheitlichen Dimensionen denkend, sich erst einmal mit der Ursachenfrage auseinander setzen.
Ich habe hier in Österreich über zehn Jahre in allen gesellschaftlichen Bereichen nach solchen gesucht, aber leider keinen einzigen gefunden.
Es ist auch unwahrscheinlich, dass sich solche finden werden, weil dem wohl die Eitelkeiten im Wege stehen. So gemeint, dass dieses Abstandnehmen zwangsläufig ja bedeutet, auch von den eigenen seitherigen und vielleicht öffentlich vertretenen Überzeugungen Abstand nehmen zu müssen.
Und bevor das wer tut, guckt er lieber zu, wie das Debakel auf allen Ebenen, und „gesetzlich“ verordnet, nur immer noch größer wird oder vielleicht auch durch Schönreden abgewendet werden könnte oder, wenn auch das nichts hilft, dass es dann wenigstens nur „die anderen“ treffen möge…