Vor einigen Tagen fand ich den Schrieb eines Inkasso-Büros in meinem Postkasten, in dem ich zur Zahlung von 666,- (!!) Euro aufgefordert wurde.
Es wurde keinerlei Grund noch irgendein sonstiger Hinweis auf eine Verfehlung angeführt, also eilte ich zum angeführten "Gläubiger": den Wiener Verkehrsbetrieben.
Als Grund erfuhr ich, daß "ich" im Jahre 2004 (!) angeblich ohne Fahrkarte angetroffen wurde. Nun war ich zwar zum besagten Datum vermutlich nicht mal in Wien, kann dies aber nicht heute nicht mehr nachweisen, ich habe nicht mal mehr einen Kalender aus diesen Jahren. Offenbar hat mir da ein Spassvogel etwas umgehängt (aus beruflichen Gründen sind sicherlich mind. 1000 Visitkarten von mir im Umlauf, auf vielen davon damals noch meine alte Adresse), zumal a) eine uralte Adresse von mir angegeben wurde und b) wurde offenbar vom Betroffenen kein Ausweis vorgewiesen.
Die WVB sendeten dann offenbar an meine frühere Adresse eine Mahnung, unnötig zu sagen, daß ich die nie erhielt. Später ging ich dann 2 Jahre lang ins Ausland, somit erhielt ich auch keine weiteren Zahlungsaufforderungen usw. Bemerkenswerterweise ging aber offensichtlich auch keinerlei Schreiben an meine eigentliche Wohnadresse, welche ich seit mehreren Jahren hatte, denn diese Post ließ ich postlagernd stellen, und darin war ja nichts dergleichen (sonst hätte ich ja gleich reagiert, ich zahle meine Rechnungen
).Wie ich nunmehr beim Inkassobüro bei persönlicher Vorsprache erfuhr, betrieben die ihre Sache aber munter weiter. Angeblich wurde ich sogar in Abwesenheit gerichtlich verurteilt! Und das, ohne auch nur in irgendeiner Weise beteiligt und involviert gewesen zu sein?! Da kann doch wohl nicht alles mit rechten Dingen zugehen.
Die Bearbeiterin sagte mir, ich könne gegen das Urteil nicht einmal mehr berufen oder sonst was tun, sondern müsse nun auf jeden Fall die 666,- zahlen! Ich kann's nicht glauben. Selbstverständlich kann ich meinen Auslandsaufenthalt nachweisen - aber der wäre ja dem Ablauf zufolge sogar relativ irrelevant, da ich ja während dieser Zeit nicht mal etwas an meine eigentliche Adresse zugestellt erhielt. Welche Möglichkeiten habe ich? Nützt es was, daß ich ja nicht mal nachgewiesenermaßen der "Übeltäter" war? Daß ich im Ausland war? Ich war sogar abgemeldet! Was habe ich in dieser Situation noch für Möglichkeiten, mich zu wehren?
Vielen Dank,
Rolf W.