Wehrpflicht im 21. Jahrhundert...

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Veritas_et_ Aequitas
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Wehrpflicht im 21. Jahrhundert...

Beitrag von Veritas_et_ Aequitas » 18.09.2008, 20:12

Guten Abend,
ich hoffe ich bin hier mit meinem Beitrag im richtigen Subforum:

In vielen tausenden Beiträgen anderer Foren wird ständig über das Thema Wehrpflicht gelästert, ohne jedoch wirklich darüber - vor allem juristisch - zu diskutieren.

Als Befürworter der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau frage ich mich, ob in einer Zeit in der das Thema Gleichberechtigung - völlig zu Recht - ständig diskutiert wird, nicht auch die Wehrpflicht diskutiert werden sollte, die ja eine offensichtliche Diskriminierung der Männer darstellt.

Mein Ziel ist es hier aber nicht nur, eine Diskussion darüber hervorzurufen sondern vor allem auch zu Fragen, wie die Wehrpflicht im Gesetz verankert ist, ob sie etwa - wie in der BRD - mit anderen Gleichberechtigungsparagraphen (etwa wie dort sogar in der Verfassung) kollidiert und ob man juristisch dagegen vorgehen kann.

Ich habe in letzter Zeit viele Beispiele gelesen, wo sich Frauen erfolgreich gegen Diskrimminierung zur Wehr setzten.
Existieren Gesetze, die dies auch Männern ermöglichen, oder ist in den Gesetzen die die Anwälte dieser Frauen nutzen, explizit von Frauen die Rede?

MfG,
Josef



Dr.iur.inspe
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Beitrag von Dr.iur.inspe » 19.09.2008, 13:56

Guten Tag!

Bevor ich auf diesen - ich versuche sachlich und höflich zu bleiben - etwas eigenartigen beitrag eine sachliche antwort gebe, bitte ich sie Beispiele bzw. Ihre Ausführung zu der Aussage
Ich habe in letzter Zeit viele Beispiele gelesen, wo sich Frauen erfolgreich gegen Diskrimminierung zur Wehr setzten.
Existieren Gesetze, die dies auch Männern ermöglichen, oder ist in den Gesetzen die die Anwälte dieser Frauen nutzen, explizit von Frauen die Rede?
etwas zu erweitern, zu verfeinern, ja sogar Bezüge herzustellen.
Grundsätzlich gelten alle Gesetze für Männer und Frauen gleich, außer das Gesetz erwähnt eine Unterscheidung explizit.
Die Unterscheidungen die getroffen werden sind in 99,999999% der Fälle rein gesellschaftlicher Natur, das Recht versucht dies teilweise, ähnlich Kants Doppelter Negation, zu regulieren bzw. diesen gesellschaftlichen Dogmen entgegenzutreten...

mfg :?

Veritas_et_ Aequitas
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Beitrag von Veritas_et_ Aequitas » 19.09.2008, 15:50

Nun, ich frage mich - nachdem ich einige Beiträge hier gelesen habe - warum ausgerechnet mein Beitrag so eingenartig sein soll, dass Sie sich offenbar nur mit Mühe zur Höflichkeit zwingen können... "ich versuche sachlich und höflich zu bleiben"
Ich weiß zwar nicht warum sich jemand von meinem Beitrag beleidigt fühlen könnte (und dies war auch keinesfalls meine Absicht), aber zurück zum Thema:

Das Relevanteste Beispiel dürfte wohl sein, dass sich eine Frau - ich glaube sogar vor dem EU-Gerichtshof - vor einigen Jahren das Recht erklagte, als normaler Soldat zum Heer zu dürfen.
Diese Frau fühlte sich diskrimminiert, dass ihr der normale Einsatz im Heer als Frau nicht gestattet sei...

Ich hoffe, ich bin Ihnen damit nicht wieder "auf die Füße getreten", ich wollte eigentlich hier - kurz gesagt - nur wissen ob man gegen eine Einberufung zum Wehrdienst rechtlich vorgehen kann, da sie eine offensichtliche Diskrimminierung darstellt.

Dr.iur.inspe
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Beitrag von Dr.iur.inspe » 20.09.2008, 00:40

Guten Tag!

Meine etwas scharfe Reaktion, sei sie übertrieben oder nicht, rührt daher, dass ich trotz ihrer Äußerung sie seien "für die Gleichberechtigung" doch einen gewissen Unterton vorwerfe der gegenteiliges deutet - ich möchte aber nochmals darauf hinweisen, dass meine reaktion auch vollkommen übertrieben sein kann und vollkommen aus der luft gegriffen, falls dies der fall ist entschuldige ich mich natürlich!

Ich versuche nun ihre Ausführung - so wie ich sie verstanden habe - zu beantworten.
Sie meinten in ihrem letzten post, dass verpflichtender Wehrdienst diskriminierend sei, weil er nur Männer betrifft aber nicht Frauen und begründen dies mit einem Fall vor dem EuG, wo sich eine Frau das Recht erkämpft hat zum Heer zu gehen...
Noch zwei weitere Zitate auf die ich eingehen möchte lauten:
Ich habe in letzter Zeit viele Beispiele gelesen, wo sich Frauen erfolgreich gegen Diskrimminierung zur Wehr setzten.
Existieren Gesetze, die dies auch Männern ermöglichen, oder ist in den Gesetzen die die Anwälte dieser Frauen nutzen, explizit von Frauen die Rede?
----
ich wollte eigentlich hier - kurz gesagt - nur wissen ob man gegen eine Einberufung zum Wehrdienst rechtlich vorgehen kann, da sie eine offensichtliche Diskrimminierung darstellt.
Nun eines vorweg - ich hoffe nicht belehrend zu wirken - die Situation in unserer Gesellschaft, ich meine hier Zentraleuropa, gibt es, trotzdem Politiker sämtlicher Ländern meinen es sei nicht so, noch immer große Unterschiede zwischen Männern und Frauen sowohl in der Familie, aber vorallem in der Wirtschaft vorallem bei der Vergabe von Jobs oder bei der Entlohnung.
Besondern spiegelt sich dieses Bild bei Berufen wie Soldat, Bauarbeiter, Topmanager aber auch in der Politik.
Auch bei der Entlohnung gibt es noch immer riesige Unterschiede, zB verdienen Frauen in Deutschland laut Focus vom 9.6.08 noch immer 20 % weniger als Männer, wie ich meine ist hier das Wort Diskriminierung besser angebracht, weil dafür gibt es wohl keine Erklärung, gemessen wurden nämlich an Personen (Frauen und Männer) die den gleichen Job haben und die gleiche Stundenanzahl arbeiten...
In manchen Berufsfeldern vorallem im Bereich des Bundesheeres ist es traditionell so, dass Frauen eigentlich nichts zu suchen haben, ja sogar vollkommen fehl am Platz seien - meinen wahrscheinlich (ich spreche aus eigener Erfahrung) 98 % der männlichen Soldaten und deswegen kann man nicht als Mann sagen, es sei diskriminierend dass nur Männer zum Heer gehen müssen das ist irgendwie ad absurdum!

Um dem Phänomen entgegenzuwirken wurden im Laufe der Zeit sg Frauenquote eingeführt, die - vollkommen beabsichtig - Männer "diskriminieren" soll und Frauen mit gleicher Qualifikation (eine meiner Meinung nach nichts sagende Formel, weil nicht messbar) bevorzugen soll, damit und hier ist der sprinngende Punkt, Frauen die Chance auf Chancengleichheit haben und um ihnen einen Möglichkeit zu geben auch den Sprung in die männerdominanten Gebiete zu machen.

Klar ist diese Art der Gleichheitsdurchsetzung eine Diskriminierung die gegen die Männer ist, aber ich bitte sie doch die Kirche im Dorf zu lassen und die Verwendung nicht so analog zu verwenden wie Sie das pflegen. Diskriminierung hat sich zu einem politischen Kampfbegriff entwickelt und drückt aus dass Gruppen unterdrückt werden, ich kann Sie beruhigen: europäische Männer gehören nicht in diese Gruppe...
Das eigentlich dramatische und hier kann man aufzeigen und aufschreien ist doch, dass eine Frau bis vor den EuG gehen muss um beim Bundesheer zu arbeiten!!!!!!
Zu ihrer Frage ob es Gesetze gibt die das Regeln: Wissen Sie es ist eigentlich lustig aber:
Es gibt nur zwei Arten von Anti-Diskriminierungsgesetzen:
Die für Menschen mit Behinderung und die für Frauen....

in diesem Sinne verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen

p.s.: ich bitte allfällige Rechtschreibfehler zu übersehen, es ist schon spät, da darf soetwas passieren... :)

Veritas_et_ Aequitas
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Beitrag von Veritas_et_ Aequitas » 20.09.2008, 23:16

Driurinspe hat geschrieben: Meine etwas scharfe Reaktion, sei sie übertrieben oder nicht, rührt daher, dass ich trotz ihrer Äußerung sie seien "für die Gleichberechtigung" doch einen gewissen Unterton vorwerfe der gegenteiliges deutet - ich möchte aber nochmals darauf hinweisen, dass meine reaktion auch vollkommen übertrieben sein kann und vollkommen aus der luft gegriffen, falls dies der fall ist entschuldige ich mich natürlich!
Ja, ist sie, sie haben sich in mir gewaltig getäuscht - mein Name ist mein Lebensmotto ;).
Driurinspe hat geschrieben: Das eigentlich dramatische und hier kann man aufzeigen und aufschreien ist doch, dass eine Frau bis vor den EuG gehen muss um beim Bundesheer zu arbeiten!!!!!!
Ich finde das ebenso schlimm wie Sie, diese Frau hat aber erreicht dass Frauen nun zum Bundesheer gehen können wenn sie das wollen.
Die Diskrimminierung der Frauen wird aber - im Gegensatz zum Wehrdienst - auch in der Politik angesprochen.
Ich finde es äusserst falsch zu versuchen, Diskrimminierung durch Diskrimminierung der Gegenseite auszugleichen.
Viel mehr müssen Gesetze her, die Frauen das gleiche Gehalt garantieren.
Abgesehen davon ist die Wehrpflicht nicht ein Gesetz, dass als Reaktion auf die Frauendiskrimminierung erlassen wurde, sondern ein Fossil aus einer Epoche wo das Motto "Männer zum Heer, Frauen an den Herd" galt...

Meine Frage war nun, ob man sich nicht als Mann - spätestens vor dem EuG - auf die gleiche Weise durchsetzen könnte wie diese Frau.

Dr.iur.inspe
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Beitrag von Dr.iur.inspe » 21.09.2008, 00:25

Meine Frage war nun, ob man sich nicht als Mann - spätestens vor dem EuG - auf die gleiche Weise durchsetzen könnte wie diese Frau.
bezogen auf was? ich verstehe ihre fragestellung nicht. sind wir jetzt beim bundesheer oder allgemein. bitte um ein beispiel

mfg

Veritas_et_ Aequitas
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Beitrag von Veritas_et_ Aequitas » 21.09.2008, 22:37

Driurinspe hat geschrieben:bezogen auf was? ich verstehe ihre fragestellung nicht. sind wir jetzt beim bundesheer oder allgemein. bitte um ein beispiel
mfg
Ja, beim Bundesheer: Kann man auf gleichem Wege gegen die Einberufung klagen?

MfG

lettortud
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Registriert: 03.08.2008, 23:22

Beitrag von lettortud » 28.10.2008, 16:15

Driurinspe hat geschrieben: Nun eines vorweg - ich hoffe nicht belehrend zu wirken - die Situation in unserer Gesellschaft, ich meine hier Zentraleuropa, gibt es, trotzdem Politiker sämtlicher Ländern meinen es sei nicht so, noch immer große Unterschiede zwischen Männern und Frauen sowohl in der Familie, aber vorallem in der Wirtschaft vorallem bei der Vergabe von Jobs oder bei der Entlohnung.
Besondern spiegelt sich dieses Bild bei Berufen wie Soldat, Bauarbeiter, Topmanager aber auch in der Politik.
Auch bei der Entlohnung gibt es noch immer riesige Unterschiede, zB verdienen Frauen in Deutschland laut Focus vom 9.6.08 noch immer 20 % weniger als Männer, wie ich meine ist hier das Wort Diskriminierung besser angebracht, weil dafür gibt es wohl keine Erklärung, gemessen wurden nämlich an Personen (Frauen und Männer) die den gleichen Job haben und die gleiche Stundenanzahl arbeiten...
In manchen Berufsfeldern vorallem im Bereich des Bundesheeres ist es traditionell so, dass Frauen eigentlich nichts zu suchen haben, ja sogar vollkommen fehl am Platz seien - meinen wahrscheinlich (ich spreche aus eigener Erfahrung) 98 % der männlichen Soldaten und deswegen kann man nicht als Mann sagen, es sei diskriminierend dass nur Männer zum Heer gehen müssen das ist irgendwie ad absurdum!
und warum glauben Sie ist das so :wink: ???

Wenn wir Männer auf die Baustelle gehören und ins Bundesheer dann gehört die Frau hinter den Herd!

oder ist das wieder diskriminierung?


Frauen im 21.Jhd sind einfach der Wahnsinn...

bekommen eigene Verkehrstafeln (meine nicht nur die "etwas" größeren Frauenparkplätze, sondern auch die Fußgängerschilder, wo früher ja nur ein Mann abgebildet war, das ist ja diskriminierung...)

bin dafür die Wehrpflicht bzw. den Zivildienst auch für die Frauen anzuschaffen... warum sollen nur Männer 6 bzw. 9 Monate ihres Lebens verlieren. Für den STAAT! der staat macht ja auch viel für die Frauen, auch für viele Frauen die noch nie etwas für ihr schönes VATERLAND gemacht haben...



edit: aber so ist das LEBEN ... ungerecht ...

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