Verschärfung Waffengesetz Diskussionsgrundlage (Begutachtung 2025)
Verfasst: 06.09.2025, 11:23
Hallo zusammen,
mehrere Bekannte und Freunde haben mich angesprochen, ob ich zu einem aktuellen Thema im österreichischen Waffenrecht genauere Informationen habe.
Konkret geht es um die geplante Verschärfung der Regelungen für:
• psychologische Begutachtungen
• den Erwerb von Waffen – insbesondere Kategorie C
Grundsätzlich besteht unter uns breite Zustimmung dazu, dass Eignungstests und Sicherheitsprüfungen sinnvoll sind.
Was jedoch auf deutlichen Widerstand stößt, ist die pauschale Kriminalisierung rechtmäßiger Waffenbesitzer.
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1. Aktuelle Gesetzeslage für Kategorie C-Waffen:
• Ab 18 Jahren, unbescholten, mit 3-tägiger Abkühlphase kann man Kategorie C-Waffen legal erwerben und besitzen – ohne Waffenbesitzkarte oder Waffenführerschein.
• Kategorie B (Kurz- und Faustfeuerwaffen) und Kategorie A (verbotene Waffen) erfordern eine WBK, einen Waffenführerschein und weitere Voraussetzungen.
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2. Rückwirkende Gesetzesänderungen:
• Grundsätzlich sind rückwirkende Gesetze in Österreich (wie auch in vielen anderen Rechtsstaaten) rechtlich problematisch, da sie gegen den Grundsatz der Rechtssicherheit verstoßen.
• Rückwirkende Verschärfungen, die bestehende Rechte einschränken (z. B. Waffenbesitz nachträglich verbieten), sind nur schwer durchsetzbar.
• Rückwirkende Vorteile (z. B. niedrigere Gebühren) sind hingegen eher zulässig.
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3. Praktische Probleme bei Rückwirkung:
• Waffen werden oft schon vor oder während eines Klageverfahrens eingezogen und können beschädigt oder vernichtet werden.
• Verfahren können sich über Jahre hinziehen, während der Betroffene schutzlos ist – und selbst bei einem späteren Urteil keine Wiedergutmachung für den Verlust der Waffe erhält.
• „Recht haben“ heißt nicht „Recht bekommen“ – besonders wenn man sich keinen teuren Anwalt leisten kann.
• Eine massenhafte Enteignung rechtmäßiger Waffenbesitzer könnte gesellschaftliche Spannungen erzeugen und die Legitimität des Staates untergraben.
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4. Rechtliche und gesellschaftliche Folgen:
• Rückwirkende Enteignungen ohne angemessenen Rechtsschutz oder Entschädigung beschädigen das Vertrauen in den Rechtsstaat nachhaltig.
• Es besteht das Risiko, dass sich Teile der Bevölkerung gesellschaftlich oder politisch abwenden.
• Effektive Gegenwehr braucht Vernetzung, Öffentlichkeit und juristische Unterstützung – Einzelpersonen sind hier oft überfordert.
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🧾 Offene Fragen zur Diskussion im Forum:
1. Wie realistisch ist die Durchsetzung eines rückwirkenden Verbots für Kategorie C-Waffen in Österreich?
o Gibt es Präzedenzfälle?
o Wie bewerten Gerichte grundsätzlich die Rückwirkung von Gesetzen im Waffenrecht?
2. Wie sieht der rechtliche Schutz aus, wenn Waffen während eines laufenden Klageverfahrens eingezogen werden?
o Gibt es Möglichkeiten für sofortigen Rechtsschutz, um Vernichtung oder Beschädigung zu verhindern?
o Wie lange sind die üblichen Verfahrenszeiten?
3. Wie sind die Chancen für Bürger ohne teuren Anwalt, gegen den Staat vorzugehen?
o Welche juristischen Instrumente (z. B. Sammelklagen, Verfassungsbeschwerden) sind in Österreich etabliert?
o Welche Rolle spielen Verbände und zivilgesellschaftliche Organisationen?
4. Gibt es bekannte Fälle oder Urteile, in denen rückwirkende Änderungen im Waffenrecht abgelehnt oder kassiert wurden?
5. Wie beurteilt ihr den Grundsatz der Rechtssicherheit im Kontext von kurzfristigen oder rückwirkenden Gesetzesänderungen?
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Wenn ihr weitere Anmerkungen oder Ergänzungen habt, freue ich mich auf den Austausch!
mehrere Bekannte und Freunde haben mich angesprochen, ob ich zu einem aktuellen Thema im österreichischen Waffenrecht genauere Informationen habe.
Konkret geht es um die geplante Verschärfung der Regelungen für:
• psychologische Begutachtungen
• den Erwerb von Waffen – insbesondere Kategorie C
Grundsätzlich besteht unter uns breite Zustimmung dazu, dass Eignungstests und Sicherheitsprüfungen sinnvoll sind.
Was jedoch auf deutlichen Widerstand stößt, ist die pauschale Kriminalisierung rechtmäßiger Waffenbesitzer.
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1. Aktuelle Gesetzeslage für Kategorie C-Waffen:
• Ab 18 Jahren, unbescholten, mit 3-tägiger Abkühlphase kann man Kategorie C-Waffen legal erwerben und besitzen – ohne Waffenbesitzkarte oder Waffenführerschein.
• Kategorie B (Kurz- und Faustfeuerwaffen) und Kategorie A (verbotene Waffen) erfordern eine WBK, einen Waffenführerschein und weitere Voraussetzungen.
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2. Rückwirkende Gesetzesänderungen:
• Grundsätzlich sind rückwirkende Gesetze in Österreich (wie auch in vielen anderen Rechtsstaaten) rechtlich problematisch, da sie gegen den Grundsatz der Rechtssicherheit verstoßen.
• Rückwirkende Verschärfungen, die bestehende Rechte einschränken (z. B. Waffenbesitz nachträglich verbieten), sind nur schwer durchsetzbar.
• Rückwirkende Vorteile (z. B. niedrigere Gebühren) sind hingegen eher zulässig.
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3. Praktische Probleme bei Rückwirkung:
• Waffen werden oft schon vor oder während eines Klageverfahrens eingezogen und können beschädigt oder vernichtet werden.
• Verfahren können sich über Jahre hinziehen, während der Betroffene schutzlos ist – und selbst bei einem späteren Urteil keine Wiedergutmachung für den Verlust der Waffe erhält.
• „Recht haben“ heißt nicht „Recht bekommen“ – besonders wenn man sich keinen teuren Anwalt leisten kann.
• Eine massenhafte Enteignung rechtmäßiger Waffenbesitzer könnte gesellschaftliche Spannungen erzeugen und die Legitimität des Staates untergraben.
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4. Rechtliche und gesellschaftliche Folgen:
• Rückwirkende Enteignungen ohne angemessenen Rechtsschutz oder Entschädigung beschädigen das Vertrauen in den Rechtsstaat nachhaltig.
• Es besteht das Risiko, dass sich Teile der Bevölkerung gesellschaftlich oder politisch abwenden.
• Effektive Gegenwehr braucht Vernetzung, Öffentlichkeit und juristische Unterstützung – Einzelpersonen sind hier oft überfordert.
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🧾 Offene Fragen zur Diskussion im Forum:
1. Wie realistisch ist die Durchsetzung eines rückwirkenden Verbots für Kategorie C-Waffen in Österreich?
o Gibt es Präzedenzfälle?
o Wie bewerten Gerichte grundsätzlich die Rückwirkung von Gesetzen im Waffenrecht?
2. Wie sieht der rechtliche Schutz aus, wenn Waffen während eines laufenden Klageverfahrens eingezogen werden?
o Gibt es Möglichkeiten für sofortigen Rechtsschutz, um Vernichtung oder Beschädigung zu verhindern?
o Wie lange sind die üblichen Verfahrenszeiten?
3. Wie sind die Chancen für Bürger ohne teuren Anwalt, gegen den Staat vorzugehen?
o Welche juristischen Instrumente (z. B. Sammelklagen, Verfassungsbeschwerden) sind in Österreich etabliert?
o Welche Rolle spielen Verbände und zivilgesellschaftliche Organisationen?
4. Gibt es bekannte Fälle oder Urteile, in denen rückwirkende Änderungen im Waffenrecht abgelehnt oder kassiert wurden?
5. Wie beurteilt ihr den Grundsatz der Rechtssicherheit im Kontext von kurzfristigen oder rückwirkenden Gesetzesänderungen?
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Wenn ihr weitere Anmerkungen oder Ergänzungen habt, freue ich mich auf den Austausch!