Forum Recht

Folgende Sachlage:
Wohnanlage mit 3 Gebäuden und Tiefgaragen, 28 Eigentümer.
Eine Wohnungen ist inkl. Tiefgaragenabstellplatz vermietet.
Der Mieter ist der Meinung, dass er sein gebrauchtes Moped neu
lackieren muss und macht dies in der Tiefgarage (!) mitten im
Fahrweg zu den Abstellplätzen.
Natürlich gelangen die Farben und die Grundierung nicht nur auf
das Fahrzeug sondern werden inkl. Lösungsmittel auf dem halben
Fahrweg verteilt.
Stellt dies ein Vergehen ("Verunstalten") nach §125 des Stgb dar?
Eine Erlaubnis für diese Malarbeiten wurde natürlich nicht eingeholt,
eine Einsicht, dass hier den Eigentümern gegenüber ein Schaden
entstanden ist, gibt es sowieso nicht.
Wer kommt hier für die Reinigungskosten auf (wird nur mit Chemie
möglich sein)?
Kann hier der Eigentümer der Wohneinheit belangt werden?

MfG, HePo

Zeigt sich der Mieter wenig verständnisvoll, wäre der Vorfall an den Eigentümer heranzutragen, der ihn zivilrechtlich zur Verantwortung ziehen könnte. Versteht auch Letzterer den Trubel nicht, könnt Ihr in zur Rechenschaft ziehen. Derartige Spompanadeln drum machen steht oft nicht dafür, da es für derartige Flecken genug Reiniger im stationären Handel gibt.

Die strafrechtlichen Tatmerkmale kann ich nicht erkennen. Da müsste ein Schaden schon mit Vorsatz herbeigeführt worden sein, deren Nachweis wohl nicht gelingen mag. Daher ist von Fahrlässigkeit auszugehen. Ferner ist bei lebensnaher Betrachtung nicht ersichtlich, wieso daraus ein Wertverlust entstanden sein soll. Es ist davon auszugehen, dass die betroffene Fläche weiterhin uneingeschränkt benutzbar ist. Und bei einem geringen Wiederherstellungsaufwand, bei dem die verursachte Veränderung durch geringen Aufwand an Zeit oder Kosten rückgängig gemacht werden kann, würde bereits die tätige Reue nach § 167 StGB genügen, damit eine strafbare Handlung nicht gegeben ist.