Forum Recht

Liebe Jusline Community
Dürfen Patienten während einer OP einfach so gefilmt oder fotografiert werden (zwecks Lehrvideos, Wunddokumentation, studentische Aufklärung, etc.) oder muss vorher deren Einverständniserklärung eingeholt werden? Ich finde dazu einfach nichts - vielen Dank und liebe Grüße

…man könnte ev. ein Persönlichkeitsrecht für ein Selfie vom OP-Tisch bevor die Vollnarkose wirkt geltend machen, alles andere wäre Vertragsangelegenheit mit dem Klinikbetreiber…

Vielen Dank für deine Antwort - ja, jede Klinik hat einen eigenen Behandlungsvertrag (auch durch die Gesetzgebung initiiert) - nur bekommt man diesen nie zu sehen, ergo unterschreibt man diesen auch nicht - so gesehen ist die Einwilligung konkludent - leider steht in diesem Vertrag nichts von Fotos oder Filmmaterial - nehme an, dass hier die Dokumentation (ein kleiner Nebensatz) gemeint ist, liebe Grüße

Meiner Ansicht nach sind solche Aufnahmen - auch ohne Zustimmung des Patienten - zulässig, solange man die konkrete Person dadurch nicht identifizieren kann (also auch nicht über den Umweg von besonderen Körpermerkmalen, Tätowierungen etc.) und auch deren Name nicht veröffentlicht wird und der Zweck der Aufnahme gedeckt ist (zB Dokumentation des Ist-Zustandes, der Behandlungsart, des Erfolges der Behandlung usw....).

Streng genommen würden unter das "eigene Bild" auch Röntgenbilder, Scans, Kameraaufnahmen aus dem Körperinneren usw. fallen.

Welcher Gefahr könnte man sich als Patient bei einer OP-Doku ausgesetzt sehen?- Fußballer und Trainer z.B. sehen sich durch den Videobeweis (V.A.R.) oft hilflos einer Weltfremdheit und Willkür ausgesetzt…