Rechte als Bürge

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Fjara
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Rechte als Bürge

Beitrag von Fjara » 25.10.2022, 10:59

Hallo, wir haben ein ziemlich großes Problem. Die Mutter meines Partners hat vor 20 Jahren mit ihrem damaligen Lebensgefährten ein Haus gebaut. Vor 15 Jahren ging die Beziehung auseinander, mein Freund war zu dem Zeitpunkt 25. Er wurde damals von der Mutter dazu gedrängt, eine Bürgschaft zu übernehmen, da sie sich die Finanzierung vom Haus alleine nicht leisten könnte. Er willigte ein, dafür wurde vereinbart, dass ihm das Haus Mal gehört, wenn sie stirbt oder in ein Pflegeheim muss.

Damals hatte er ein eigenes Zimmer im Haus und mit ihr mündlich vereinbart einen bestimmten Betrag monatlich zu bezahlen, damit sie die Kosten besser stemmen kann. Zu diesem Zeitpunkt war er single und hat in einem anderen Bundesland gearbeitet und hatte dort eine Dienstwohnung, die ihm zur Verfügung gestellt wurde. Nach und nach hat sie sein Eigentum aus seinem Zimmer in seiner Abwesenheit in das schimmelbefallene, 90 Jahre alte Nebengebäude übersiedelt, wo es keinen Wasseranschluss gibt und man definitiv nicht wohnen kann. Inzwischen arbeitet er in der Nähe von Zuhause. Deshalb wohnen wir momentan zu zweit in meiner 43qm kleinen Mietwohnung, was für mich als introvertierte Person extrem belastend ist, aber ich will ihn ja nicht in diesem ekligen Nebengebäude hausen lassen.

Finanzielle Unterstützung für den Kredit will sie aber nach wie vor von ihm, mit der Begründung, sie könnte sich die Rückzahlung sonst nicht leisten. Auf der anderen Seite hat sie sich erst vor 2 Jahren einen 1700€ teuren Rassewelpen gekauft, der auch sehr viel laufende Kosten verursacht, ein neues Auto, dauernd neue Klamotten, Pflanzen und Dekokram – sparsam ist sie also wirklich nicht. Sie genießt ihre Pension alleine im Haus, während wir beide Vollzeit berufstätig sind und uns bei mir auf 43qm zusammenquetschen.

Er möchte sie nicht mehr weiterhin finanziell unterstützen, weil es ihm dadurch selbst nicht möglich ist, Ersparnisse anzuhäufen bzw. mit mir etwas größeres oder eine eigene Wohnung zu finanzieren. Kaum spricht er das Thema an, droht sie damit, es in Leibrente zu geben, sodass er später Mal überhaupt nichts erbt. Sie sagt, sie hat ihn ins Grundbuch eintragen lassen, aber sicher sind wir uns da nicht, deshalb wird er sich auf jeden Fall Mal darum kümmern, Einsicht zu bekommen. Wenn er im Grundbuch steht, könnte sie nicht ohne sein Einverständnis das Haus in Leibrente geben, liege ich da richtig?

Außerdem war abgemacht, dass sie mit seiner finanziellen Unterstützung das Haus ordentlich instand hält, was auch nicht der Fall ist. Sie lässt es total verkommen und will immer mehr Geld, weil sie angeblich so hohe Kosten hat. Kann mich bitte jemand über die gesetzliche Lage aufklären, was man tun kann, damit das Haus nicht total verfällt und er da als Bürge und Geldgeber was mitzureden hat? Er sieht das Haus als Zukunftssicherung, das war der Grund weshalb er sie seit 15 Jahren finanziell unterstützt, aber es sollte nicht zu einer Ruine verfallen.



DorisMihokovic
Beiträge: 716
Registriert: 16.04.2007, 16:57

Re: Rechte als Bürge

Beitrag von DorisMihokovic » 28.10.2022, 22:09

Ich hoffe sehr, dass er irgendetwas schriftlich in der Hand hat. Dass er tatsächlich im Grundbuch eingetragen wurde, halte ich aufgrund Ihrer Schilderungen für ziemlich unwahrscheinlich.

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