Handy-Tracking legal?

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RobertM.
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Handy-Tracking legal?

Beitrag von RobertM. » 23.06.2021, 08:54

Wie ist die rechtliche Lage im Bezug auf Handy-Tracking? Hier meine ich weniger das Tracking von Behörden, sondern von privaten Personen wie zum Beispiel Kinder, Ehefrau oder Freunde?

Ich habe zwar gelesen, dass man bei Erwachsenen das Einverständnis der Person benötigt, aber es gibt ja auch Anbieter im Internet (nicht ausprobiert), die das ermöglichen sollen……..da wird aber keine Einverständnis von der dritten Person verlangt, denke ich!

Die Frage deshalb, weil ein Bekannter meinte, er hätte mich getrackt und ich wäre nicht dort wo ich hätte sein sollen, was aber nicht wahr gewesen ist und er trackte mich (zumindest sagte er das) ohne meine Zustimmung.

Kann ich da rechtlich etwas unternehmen oder ist das jetzt doch legal?



alles2
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Re: Handy-Tracking legal?

Beitrag von alles2 » 24.06.2021, 08:59

Grundsätzlich nicht legal, sonst bräuchte es für die behördliche Standortermittlung nach § 135 Abs.2a StPO (Lokalisierung) keine gerichtlich bewilligte Anordnung der Staatsanwaltschaft (§ 137 Abs.1 StPO).

Ansonsten ist alles etwas wischi waschi, wodurch im konkreten Fall keine eindeutige Antwort möglich ist. Sollte es tatsächlich so ein Tool geben, wäre die Frage, ob es überhaupt DSGVO-konform ist. Dann könnte man da schon die Legalität in Zweifel ziehen. Was es für den Anwender bedeuten würde, erklärt sich von selbst.
Und wenn Dir irgendwer "a Gschichtl ainedruckt hod", bei der Du ganz genau weißt, dass es nicht sein kann, kann es ganz leicht eine Masche sein, um Dich zu verunsichern oder einzuschüchtern. Hat es wer auf jemanden abgesehen, wird nicht selten hinterrücks auf äußerst fragwürdige Methoden zurückgegriffen.

Die Fragen, die sich stellen können ist, wem das Handy gehört. Wurde eine App ohne Einwilligung genutzt oder wie gelangte man an das Passwort für die Standortfreigabe für Dritte. Nach dem entscheidet es sich, ob irgendwas von § 126c StGB zutreffend ist. Sollte an den Behauptungen des Bekannten wirklich was dran sein, also einfach zur Anzeige bringen. Alles andere würde dann seinen Lauf nehmen. Mit einer Beschwerde an die Datenschutzbehörde könnte man es auch versuchen. Ein Jurist im Justizministerium würde entscheiden, ob die Sache weiterverfolgt werden würde. Auch könnte man es laut deren Auskunft mit einer Unterlassungsklage beim Bezirksgericht probieren. Das würde wohl Eindruck beim Bekannten hinterlassen, sollte es durchgehen. Prinzipiell geht es nämlich darum, dass nicht nur das Verhalten eingestellt wird, sondern auch die vorhandenen Daten gelöscht werden.
Derweil nur stiller Mitleser, da ich gerade von Anwälten schikaniert wurde. Keine Anfragen mehr nach deren Namen und ob Ihr deren Kanzlei auf Google negativ bewerten sollt. Gerne melde ich mich per PN auf Eure Beiträge. Vorher bitte die Forensuche nutzen!

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