LaudaMotion Klage noch sinnvoll?

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StefanH28
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LaudaMotion Klage noch sinnvoll?

Beitrag von StefanH28 » 05.01.2021, 18:17

Hallo Leute!

wir hatten im Sommer einen Flug um insg. 1.335€ gehabt

gebucht via BravoFly bei LaudaMotion

Sache liegt beim RA - es reagiert niemand mehr auf Schreiben

die Frage ist jetzt:

sollen wir Lauda Motion noch klagen?

Schreiben vom RA:
"leider blieben sämtliche Aufforderungsschreiben sowohl an RyanAir als auch an BravoFly ohne wirkliche Reaktion der Gegenseite. Es kam nur immer das gleiche Mail, dass für den Fall der bereits beantragten Rückerstattung die Bearbeitung bereits läuft. Hier befürchte ich, ist auf diesem Weg nichts zu erreichen.
Da Sie einen Flug bei LaudaMotion (gemäß den Unterlagen zwar nicht direkt) gebucht haben, könnte eine Klage gegen LaudaMotion in Österreich versucht werden. Bitte um kurze Rückmeldung, ob ich die Klage für Sie einbringen darf"

meine Befürchtung: die Klage geht ins Leere

LaudaMotion gibt es so gar nicht mehr in Österreich - anscheinend hat sich die Firma im Herbst aufgelöst.
"Am 28. Juli 2020 wurde bekannt, dass die Laudamotion GmbH im November 2020 geschlossen werden soll und das Geschäft aus steuerlichen Gründen an die Lauda Europe Ltd. auf Malta überschrieben wird." aus WIKI

Darf ich um Eure Meinung bitten!

Danke!!



alles2
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Re: LaudaMotion Klage noch sinnvoll?

Beitrag von alles2 » 05.01.2021, 22:16

Frag bei der VKI, was ratsam wäre.
Warum? Hier:

https://forum.jusline.at/viewtopic.php?f=2&t=16370

Der Verein für Konsumenteninformation hat mehrere tausend Leidensgenossen unentgeltlich bei der Durchsetzung ihrer Ansprüche wegen der Rückzahlung des Ticketpreises bei den verschiedenen Flugunternehmen geholfen. Man berief sich auf Artikel 8 der europäischen Fluggastrechte-Verordnung, wonach binnen einer Woche der vollständige Ticketpreis zurückzuzahlen wäre. Bei Laudamotion wurde man an der Nase herumgeführt, indem man auf die Hotline verwiesen wurde, die allerdings stets überlastet war. Auch aktuell scheint man sich vor den Rückzahlungen zu drücken und man landet wieder in Warteschleifen oder auf zwischenzeitlich ungültigen Links.

Das Sozialministerium hatte für die VKI eine Gratis-Hotline über 0800/201211 eigens für Reiserechtsfragen zur Verfügung gestellt, welche aktuell nicht besetzt ist.
Ansonsten kann man bei der "Agentur für Passagier und Fahrgastreche (APF)" einen Schlichtungsantrag einreichen, um kostenlose Unterstützung zu bekommen:

https://www.apf.gv.at/de/beschwerde-flug.html

Zu BravoFly möchte ich mich nicht großartig ergießen, da bereits vor 4 Jahren der Verdacht auf Betrug in den Raum geworfen wurde und etliche Andere Dein Schicksal teilen. Man hätte sich vorher besser informieren sollen:

https://at.trustpilot.com/review/www.bravofly.com
Derweil nur stiller Mitleser, da ich gerade von Anwälten schikaniert wurde. Keine Anfragen mehr nach deren Namen und ob Ihr deren Kanzlei auf Google negativ bewerten sollt. Gerne melde ich mich per PN auf Eure Beiträge. Vorher bitte die Forensuche nutzen!

StefanH28
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Re: LaudaMotion Klage noch sinnvoll?

Beitrag von StefanH28 » 06.01.2021, 15:04

@alles2

danke mal - VKI sperren morgen wieder auf - werd anrufen !!

die haben wahrscheinlich die besten Erfahrungswerte

Warum ich mich nicht an einer "Sammelklage" angeschlossen, oder auch bei der "Agentur für Passagier und Fahrgastreche (APF)" angehängt habe, war die Tatsache, dass die Kanzlei die ich beauftragt habe, im Sommer 2020 noch einen Beitrag in der Presse [diePresse] hatte, dass sie einen Betrag von 1.600€ von LaudaMotion zurückgeklagt hätten.

Dachte dann das sei ein Selbstläufer.

Danke aber

alles2
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Re: LaudaMotion Klage noch sinnvoll?

Beitrag von alles2 » 06.01.2021, 15:22

Wer weiß, damals vielleicht Werbung in eigener Sache :oops:
Aber bist Du Dir überhaupt sicher, dass Laudamotion das Geld jemals gesehen hat? BravoFly soll auch nicht ganz koscher sein und steht meiner Meinung nach nicht mit dem Flugunternehmen in Zusammenhang. Also wenn der Betrag an das Online-Reisebüro überwiesen wurde, wäre die Frage, ob es jemals am eigentlichen Ziel angekommen ist.

Die damalige Aktion der VKI ging bis Ende Juni 2020, weshalb die Gratis-Hotline nicht mehr aktiv ist und damals wirklich täglich von 9 - 15 Uhr ging. Daher wären das die aktuellen Kontaktdaten:

https://vki.at/kontakt/5178
Derweil nur stiller Mitleser, da ich gerade von Anwälten schikaniert wurde. Keine Anfragen mehr nach deren Namen und ob Ihr deren Kanzlei auf Google negativ bewerten sollt. Gerne melde ich mich per PN auf Eure Beiträge. Vorher bitte die Forensuche nutzen!

StefanH28
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Re: LaudaMotion Klage noch sinnvoll?

Beitrag von StefanH28 » 07.01.2021, 11:01

"Aber bist Du Dir überhaupt sicher, dass Laudamotion das Geld jemals gesehen hat?"

nein wie denn auch, aber ich gehe schon davon aus, das die das Geld erhalten haben, welchen Grund hätte BravoFly das Geld einzubehahlten...

es geht ja in den Medien auch immer nur um die Fluglinien und nie um die Drittanbieter...also da sollte der Anwalt schon wissen an wen er herantritt....das ist ja auch sein Job.

VKI telefonisch erreicht:
LaudaMotion hat die letzten Tage noch aussergerichtliche EInigungen gezahlt - jetzt hoffe ich dass unsere Klage auch durchgeht.

Danke für den Tip

alles2
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Re: LaudaMotion Klage noch sinnvoll?

Beitrag von alles2 » 07.01.2021, 12:06

Ich habe nur für den Fall gefragt, dass das Luftfahrtunternehmen irgendwann gemeint haben könnte, das Geld nie bekommen zu haben oder dass es bereits an das Online-Reisebüro ging. Wir hatten hier auch schon ein Fall über BravoFly, wobei es da um eine Hotelbuchung ging. Der Betroffene hatte es geschafft, dass das Hotel den Betrag an das Buchungsportal zurücküberwies. Wie es zwischen Kunden und der Buchungsplattform ausgegangen ist, ist leider offen:

https://forum.jusline.at/viewtopic.php?t=15362

Wenn die Fluglinie das Geld nie bekommen oder nicht mehr hat, wäre die Frage über die Klage obsolet. Das war zumindest mein Gedankenansatz.

Ich danke auch für die aktuellen Informationen!

Vielleicht als vorbeugender Tipp auch für die anderen:

Wenn mit der Kreditkarte oder einem Online-Bezahldienst wie Paypal bezahlt wurde, kann man mit den entsprechenden Unterlagen (Buchungs- und Stornierungsbestätigung, Rückerstattungsantrag, ...) beim Kreditinstitut/Unternehmen die Rückbuchung der Reisekosten beantragen. Die Reklamationsfrist beträgt oft rund 4 Monate ab dem Tag, an dem die Reise angetreten worden wäre, und nicht, wann bezahlt worden ist. Das hat nichts mit einer etwaigen Reisestornoversicherung zu tun!

Ansonsten bleibt tatsächlich nur noch der Weg zum Gericht übrig, wenn es von der Buchungsplattform, Airline oder gar Hotelbetreiber vorher keine Rückerstattung gibt. Gerade die großen internationalen Unternehmen, wie sich Buchungsportale oft darstellen, verstehen bei aller Internationalität leider nurmehr die Sprache der Klagsandrohung bzw. der Klage selbst. Das ist mit Kundenbindung natürlich nicht kompatibel. Wobei einige dieser Unternehmen - das wage ich zu behaupten - arbeiten nach der Krise an einem Neustart unter anderem Namen frei nach dem Motto "Aus den Augen, aus dem Sinn".
Diese Plattformen locken mit dem günstigsten Angebot. Und wenn man da nachschaut, dann ist der Firmensitz im 46. Stock in einem Hochhaus in Hong Kong. Aber je näher die Firma an dem eigenen Wohnort angesiedelt ist (Österreich, Europa, ...), desto einfach wird es, die Ansprüche schlussendlich durchzusetzen. Denn mit der Klage am Ende erfolgreich zu sein, ist die eine Sache. Aber das dann exekutieren zu können, einen andere. Sitzt die Firma dann auch noch irgendwo im Fernost, eröffnet es eine neue Dimension der Aussichtslosigkeit.
Es kann nicht schaden, direkt bei der Airline zu buchen, denn dann hat man nur einen Ansprechpartner. Geht auch diese pleite, bekommt man unterm Strich nur die Quote ausbezahlt. Daher, wenn man dort bucht, sollte man sich im Vorfeld vergewissern, wie sie beleumundet ist und ob es im Internet Kritiken gibt. Gerade die Billig-Airlines stehen durchaus nicht unberechtigt im Ruf, mit der Kundenfreundlichkeit zu geizen.

Daher mein genereller Tipp:
Wenn man es nicht mit Portalen zu tun haben möchte, die wie im Treibsand versinken, oder Fluglinien, die einen ins Nirvana der Warteschleife schicken, zahlt es sich aus, sich im Vorfeld ganz einfach beim Reisebüro vor Ort das Ganze buchen zu lassen und dann wird einem auch oft in weiterer Folge die lästige und nervenaufreibende Kommunikation abgenommen.
Derweil nur stiller Mitleser, da ich gerade von Anwälten schikaniert wurde. Keine Anfragen mehr nach deren Namen und ob Ihr deren Kanzlei auf Google negativ bewerten sollt. Gerne melde ich mich per PN auf Eure Beiträge. Vorher bitte die Forensuche nutzen!

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