Selbes Unternehmen nach Insolvenz

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Mauke
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Selbes Unternehmen nach Insolvenz

Beitrag von Mauke » 25.06.2020, 20:58

Hallo zusammen.

Ich hätte eine Frage aus eigenem Interesse zum Thema Insolvenz in Österreich. Ist es in Österreich wirklich möglich, nach einer Insolvenz das selbe Gewerbe im selben Geschäft unter anderer Firmennummer zu führen?
Die Protagonisten arbeitet mit mehreren Firmen (Firmenbuchnummern) . Alle als Ges.m.b.H. geführt. Die FN. Bezeichnungen stehen im Hintergrund. Als Logo bzw. offizieller Firmenname dient eine Eingetragene Marke. Der Konsumenten erkennt im ersten Moment nicht, dass die Firma Insolvenz war und neu geführt wird. Mit Ausnahme, man hat bedarf an Gewährleistung. Dieses Vorgehen (ich würde es Gesundstoßen nennen) wurde schon mehrfach durchgeführt. Abwechselnd zwischen den Ehepartnern. Dieses mal sogar die selbe Person zum zweiten mal. Bei der letzten Insolvenz (vor wenigen Monaten) wurde festgehalten, dass das Unternehmen nicht weitergeführt wird. Passiva war >200.000. Nun hat die Firma wieder offen. Natürlich mit weiterhin allerbesten Bewertungen auf Google, Herold und co.
Da meine Schwester auch geschädigte ist, würde mich interessieren, ob wir in Österreich wirklich schlechtere Korruptionsgesetzte haben als Somalia?
Ich hoffe hier ist auch ein Insolvenzexperte. Gerade zu Corona Zeiten, wo viele Firmen vor Existenzproblemen stehen, finde ich solche Spielchen eine Frechheit. Schließlich stehen hinter den 200k Firmen und Personen, die wirklich durch die Finger schauen. :x



alles2
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Re: Selbes Unternehmen nach Insolvenz

Beitrag von alles2 » 25.06.2020, 22:07

Sieht so aus, als wüssten die Herrschaften, was sie tun. Die Experten findet man auch bei der WKO. Vielleicht hilft das ein wenig (klicke auf Punkt 5 und 6):

https://www.wko.at/service/wirtschaftsrecht-gewerberecht/Wer_ist_von_der_Ausuebung_eines_Gewerbes_ausgeschlossen_-_.html
Derweil nur stiller Mitleser, da ich gerade von Anwälten schikaniert wurde. Keine Anfragen mehr nach deren Namen und ob Ihr deren Kanzlei auf Google negativ bewerten sollt. Gerne melde ich mich per PN auf Eure Beiträge. Vorher bitte die Forensuche nutzen!

Mauke
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Re: Selbes Unternehmen nach Insolvenz

Beitrag von Mauke » 25.06.2020, 22:39

Das diese Personen ganz genau wissen, was sie alles machen können, habe ich schon befürchtet! Ich hätte es mir nur nicht gedacht, dass solche Machenschaften in Österreich wirklich funktionieren!
Zumal diese Leute ihren Luxus auch noch offen zur Schau stellen!
Weder Google noch Herold lassen eine Bewertung mit einem Hinweis zu diesen Machenschaften zu!
Begründung: Die Bewertungen sollen Personen oder Firmen helfen, sich für einen Anbieter von Produkten oder Dienstleistungen zu entscheiden! :shock:
Also besteht nicht mal die Chance zukünftig geschädigte zu warnen!
Ist will nicht glauben, dass jeder der seine Arbeit mit einem Gewissen ausführt, selbst schuld ist. :cry:
Da diese Leute in Geld schwimmen und regelmäßige Gerichtsauftritte gewöhnt sind, hatte ich sogar Bedenken wegen dieser Nachfrage!

alles2
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Re: Selbes Unternehmen nach Insolvenz

Beitrag von alles2 » 25.06.2020, 23:07

Wer regelmäßig "Pfusch am Bau" verfolgt, für den ist das nichts Neues. Das von Dir beschriebene Gebaren wird dort laufend thematisiert. Geld kassiert, Wohnobjekt nicht fertiggestellt, Gewerbe ist "Schein-nega" (pleite), es wird ein neues Gewerbe über einen Verwandten/Bekannten oder für eine andere Sparte (auch zum Schein) angemeldet und der Rest ist bekannt.

Nachdem die Anmeldung grundsätzlich über die WKO läuft, kannst Du denen Deine Bedenken bei Bedarf präsentieren.
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Mauke
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Re: Selbes Unternehmen nach Insolvenz

Beitrag von Mauke » 25.06.2020, 23:35

Ich würde aber sagen, dass ich eine deutliche Nummer über Pfusch am Bau. Würde ich den Namen bekannt geben, würden es viele im ersten Moment nicht glauben wollen.
Den Namen oder das Logo haben sicher schon viele gesehen. Dieses System ist "genial" aufgezogen. Unzählige Messen, Werbeeinschaltungen, Kontakte zu Politiker und zu Unternehmer usw. usw.
Mitarbeitern werden gegen geförderte Arbeiter am AMS ausgetauscht! Wenn Du dann das Firmenlogo überall sieht, könntest ausrasten. Das sind ja Mafia Methoden!
Denkst Du, behandelt die WKO solche Infos auch vertraulich?

alles2
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Re: Selbes Unternehmen nach Insolvenz

Beitrag von alles2 » 26.06.2020, 00:50

Ist schwer zu sagen. Mir ging es nur darum, dass Du ganz unverbindlich eine Meinung einholen kannst. Kann mir gut vorstellen, dass geäußert werden würde, man könne nichts machen, solange es rechtskonform ist. Aber wer weiß, vielleicht erwischt Du jemanden, der Verständnis aufbringt und Dir einen Rat geben könnte, wie man auf Missstände hinweisen kann. Denn so wie Du es ausführst, könnte eine kriminelle Komponente mitschwingen, sofern unter dem Vorwand der "absichtlichen" Insolvenz bezahlte Leistungen nicht erbracht werden.

Die WKO ist bei der Gewerbeanmeldung quasi der verlängerte Arm der Gewerbebehörde, die man - glaube ich - in jedem Bezirk findet und an die Du Dich ebenso wenden kannst, falls man bei der WKO nicht wirklich weiterkommt.

Deine Schwester könnte sich als Betroffene beim Konsumentenschutz (der AK) informieren, falls es in diese Richtung geht. Eventuell kann man beim Verbraucherschutzverein anklopfen, wenn man vermutet, dass es etliche Geschädigte gibt und es eine rechtliche Handhabe gäbe.
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Re: Selbes Unternehmen nach Insolvenz

Beitrag von Mauke » 09.07.2020, 21:57

Hallo, ich habe heute vom AKV eine Antwort bekommen.
Diese lautet: "nach österreichischem Recht ist das bedauerlicherweise erlaubt und wird auch oft in dieser Form praktiziert."
Das ist doch offiziell erlaubter Betrug, oder sehe ich das falsch?
Ich schaufle mehrere Hunderttausend Euros auf die Seite. -> Gehe Insolvenz -> hafte mit meiner 30.000€ (GmbH) Einlage und starte nach einem Monat in die nächste Runde. :?

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Re: Selbes Unternehmen nach Insolvenz

Beitrag von alles2 » 10.07.2020, 03:00

Es liegt eben an der Eigenverantwortung des Konsumenten, wem er sein Geld anvertraut. Vor falschen Fuffziger ist man nirgends gefeit. Das sollte mittlerweile auch beim Letzten angekommen sein.

Solange die Angelegenheit subjektiv als Betrug empfunden wird und ein derartiges Delikt nicht erwiesen ist, würde ich dezent von einer Gesetzeslücke sprechen. Natürlich ist vorsätzlicher Betrug nicht erlaubt und wenn so ein schwerwiegender Verdacht besteht, kannst Du es ganz frech zur Anzeige bringen. Von mir aus auch ein freundlicher Brief an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft, falls es Dir keine Ruhe lässt. Solltest damit durchkommen, könntest auch spätere, vermeintliche Opfer vor einem möglichen schädigenden Geschäftsgebaren bewahren.
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Re: Selbes Unternehmen nach Insolvenz

Beitrag von Mauke » 10.07.2020, 20:13

Ganz so sehe ich's mit der Eigenverantwortung aber nicht! Man kann doch nicht bei allem was man kauft von der jeweiligen Firma einen kostenpflichtigen Firmenbuchauszug anfordern. In der Insolvenzdatenbank scheint die Firma recht schnell nicht mehr auf! Soweit ich's gelesen habe, kann man sehr rasch eine Löschung beantragen.
Für den Kunden ist die Insolvenz auf den ersten Blick nicht ersichtlich. Der Name usw. bleibt alles gleich "nur" im Impressum steht irgendwo im kleingedruckten eine andere FN Nummer.
Google oder Herold lehnen eine Bewertung mit einer entsprechenden Info ab.
Es ist einfach eine Sauerei gegenüber allen, die dadurch direkt oder indirekt einen Schaden erleiden.
Wir zeigen zwar immer mit dem Finger auf andere Länder, haben aber selbst Gesetzte zum Kopfschütteln!
Aber was soll's. Ich darf mich einfach nicht mehr ärgern.

Aber danke nochmal für dein Feedback.

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Re: Selbes Unternehmen nach Insolvenz

Beitrag von alles2 » 10.07.2020, 20:57

So wie Du es darstellst, war es auch nicht gemeint. Natürlich soll man Deine beschriebene Vorgehensweise nicht bei allem und jeden machen. Nur wenn es um größere Beträge geht (da sind die Kosten für den Firmenbuchauszug verkraftbar) und es die Firma noch nicht lange gibt, ist Vorsicht besser als Nachsicht. Sonst kann schon mal Lehrgeld anfallen. Auch Teilzahlungen können eine Option sein, auf die sich seriöse Firmen bei berechtigten Gründen einlassen. Potentielle Strizzis wollen ja meist so schnell wie möglich alles.

Aber nachdem ich die näheren Umstände nicht kenne und Euren Kampfgeist nicht einschätzen kann, vermag ich nichts Spezifisches beizutragen. Notfalls könnt Ihr mal beim Verbraucherschutzverein anklopfen. Vielleicht gibt es dort bereits einen Zusammenschluss von Betroffenen solcher Fälle.
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