Besitzstörung, Beleidigung, Ruhestörung – wer Nachbarn hat...
Verfasst: 17.02.2019, 14:54
Vor vielen Jahren haben wir eine gebrauchte Doppelhaushälfte gekauft, und lange Zeit haben wir in angenehmer Nachbarschaft mit einem ruhigen alleinstehenden Herrn gelebt. Leider ist dieser verstorben und die Erben vermieten das Haus. So mussten wir feststellen, dass das Haus wesentlich hellhöriger ist als gedacht. Waren wir vorher manchmal in Sorge, weil wir tagelang kein Lebenszeichen vernommen haben, hören wir nun „alles“ – und (fast) rund um die Uhr. Ob Musik (nicht sehr laut, aber deutlich vernehmbar), ob eine gesellige Runde – vor Mitternacht ist selten Ruhe. Trotzdem sind die derzeitigen Mieter Frühaufsteher: spätestens um 6 – am Wochenende auch gern mal um 5 – wird die Treppe hinuntergepoltert, dass an Schlaf nicht mehr zu denken ist.
Dann die Parksituation: Es gibt eine gemeinschaftliche Zufahrt, aber keine gemeinschaftlichen oder Besucherparkplätze. Jeder Besitzer parkt auf seinem eigenen Grundstück und achtet darauf, dass seine Besucher „richtig“ parken. Das hat auch über 20 Jahre gut funktioniert und wurde den jetzigen Mietern mehrmals erklärt. Leider haben diese mehr Autos als Parkfläche, und ihre Besucher haben keine Lust, einen öffentlichen Parkplatz zu suchen, das heißt, sie stellen sich gern mal auf unseren Platz oder verparken die Zufahrt – mehrmals im Monat. Wir haben bisher eine Klage vermieden, weil wir keinen Krieg beginnen wollten, und es mit Reden versucht, allerdings ohne Erfolg.
Gestern ist das Ganze eskaliert: Wir wollten wegfahren, aber ein Besucher hatte uns komplett eingeparkt. Ich habe mit dem Handy Fotos gemacht, um die Besitzstörung zu dokumentieren. Der Nachbar kam ziemlich wütend aus dem Haus, hat das Besucherauto umgeparkt und mich übel beschimpft (Zitat: blöde Sau).
Meine Fragen: zur Nachtruhe: Kann man von Nachbarn verlangen, sich im Haus zu gewissen Zeiten ruhiger zu verhalten? Muss ich den „Weckdienst“ um 6 Uhr hinnehmen? Der Nachbar ist ja nicht so laut, dass die Polizei einschreiten könnte, vermutlich sind die Geräusche ortsüblich, hindern mich aber durch die extreme Hellhörigkeit des Gebäudes am Schlafen bzw. wecken mich mehrmals in der Woche auf. Ein bisschen gegenseitige Rücksichtnahme wäre schön, mit Reden haben wir leider nichts erreicht.
Parksituation: Nein, es gibt keine Hinweisschilder mit „privat“ oder „parken verboten“ (sollte eigentlich auch selbstverständlich sein, dass ich mich nicht vor eine fremde Garage stelle oder ein Auto einparke). Kann ich, auch ohne vorherige Androhung, auf Besitzstörung klagen? Reichen da Handyfotos, die ja nur eine momentane Situation, aber nicht die Dauer dokumentieren? Dazu kommt, dass die meisten Besitzstörungen von Besuchern des Nachbarn begangen werden, nicht vom Nachbar selber. Die Besucher können zum Teil wirklich nicht wissen, wo sie sich hinstellen dürfen, allerdings sieht der Nachbar sowohl von seiner Haustür wie von seinen Fenstern aus sofort, wo sein Besuch parkt, kann sich also nicht mit „nicht bemerkt haben“ rausreden.
Zur Beleidigung: Wir waren so perplex, dass wir gar nicht gewusst haben, wie reagieren. Wir sind ohne Kommentar ins Auto gestiegen und fortgefahren, um die Situation nicht weiter aufzuheizen.
Diese plötzlich aufflammende Aggressivität des Nachbarn macht mir Angst.
Ich habe etwas Sorge, wie es weitergehen soll. Ich werde den Vermieter kontaktieren (in der Hoffnung, dass der Mietvertrag nicht verlängert wird), und überlege, einen Anwalt einzuschalten. Mein Mann möchte das nicht, ihn stören die Besitzstörungen weniger, so lange die Nachbarn auf Verlangen umparken. Die Beleidigung machte ihn dann aber auch ratlos, auf einen Faustkampf wollte er sich glücklicherweise nicht einlassen... . Vermutlich sind wir zu naiv und viel zu defensiv. Auch falls wir nichts unternehmen: Wie schaut die rechtliche Situration aus? Wie könnten wir sinnvollerweise vorgehen? Welche Möglichkeiten haben wir?
Können wir die Vermieter auch in die Pflicht nehmen? Wie schnell müssten wir reagieren? Und was machen wir, wenn der Nachbar durch eine Klage erst so richtig angestachelt wird? Ich habe Angst, vom Regen in die Traufe zu kommen.
Dann die Parksituation: Es gibt eine gemeinschaftliche Zufahrt, aber keine gemeinschaftlichen oder Besucherparkplätze. Jeder Besitzer parkt auf seinem eigenen Grundstück und achtet darauf, dass seine Besucher „richtig“ parken. Das hat auch über 20 Jahre gut funktioniert und wurde den jetzigen Mietern mehrmals erklärt. Leider haben diese mehr Autos als Parkfläche, und ihre Besucher haben keine Lust, einen öffentlichen Parkplatz zu suchen, das heißt, sie stellen sich gern mal auf unseren Platz oder verparken die Zufahrt – mehrmals im Monat. Wir haben bisher eine Klage vermieden, weil wir keinen Krieg beginnen wollten, und es mit Reden versucht, allerdings ohne Erfolg.
Gestern ist das Ganze eskaliert: Wir wollten wegfahren, aber ein Besucher hatte uns komplett eingeparkt. Ich habe mit dem Handy Fotos gemacht, um die Besitzstörung zu dokumentieren. Der Nachbar kam ziemlich wütend aus dem Haus, hat das Besucherauto umgeparkt und mich übel beschimpft (Zitat: blöde Sau).
Meine Fragen: zur Nachtruhe: Kann man von Nachbarn verlangen, sich im Haus zu gewissen Zeiten ruhiger zu verhalten? Muss ich den „Weckdienst“ um 6 Uhr hinnehmen? Der Nachbar ist ja nicht so laut, dass die Polizei einschreiten könnte, vermutlich sind die Geräusche ortsüblich, hindern mich aber durch die extreme Hellhörigkeit des Gebäudes am Schlafen bzw. wecken mich mehrmals in der Woche auf. Ein bisschen gegenseitige Rücksichtnahme wäre schön, mit Reden haben wir leider nichts erreicht.
Parksituation: Nein, es gibt keine Hinweisschilder mit „privat“ oder „parken verboten“ (sollte eigentlich auch selbstverständlich sein, dass ich mich nicht vor eine fremde Garage stelle oder ein Auto einparke). Kann ich, auch ohne vorherige Androhung, auf Besitzstörung klagen? Reichen da Handyfotos, die ja nur eine momentane Situation, aber nicht die Dauer dokumentieren? Dazu kommt, dass die meisten Besitzstörungen von Besuchern des Nachbarn begangen werden, nicht vom Nachbar selber. Die Besucher können zum Teil wirklich nicht wissen, wo sie sich hinstellen dürfen, allerdings sieht der Nachbar sowohl von seiner Haustür wie von seinen Fenstern aus sofort, wo sein Besuch parkt, kann sich also nicht mit „nicht bemerkt haben“ rausreden.
Zur Beleidigung: Wir waren so perplex, dass wir gar nicht gewusst haben, wie reagieren. Wir sind ohne Kommentar ins Auto gestiegen und fortgefahren, um die Situation nicht weiter aufzuheizen.
Diese plötzlich aufflammende Aggressivität des Nachbarn macht mir Angst.
Ich habe etwas Sorge, wie es weitergehen soll. Ich werde den Vermieter kontaktieren (in der Hoffnung, dass der Mietvertrag nicht verlängert wird), und überlege, einen Anwalt einzuschalten. Mein Mann möchte das nicht, ihn stören die Besitzstörungen weniger, so lange die Nachbarn auf Verlangen umparken. Die Beleidigung machte ihn dann aber auch ratlos, auf einen Faustkampf wollte er sich glücklicherweise nicht einlassen... . Vermutlich sind wir zu naiv und viel zu defensiv. Auch falls wir nichts unternehmen: Wie schaut die rechtliche Situration aus? Wie könnten wir sinnvollerweise vorgehen? Welche Möglichkeiten haben wir?
Können wir die Vermieter auch in die Pflicht nehmen? Wie schnell müssten wir reagieren? Und was machen wir, wenn der Nachbar durch eine Klage erst so richtig angestachelt wird? Ich habe Angst, vom Regen in die Traufe zu kommen.