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Trauma durch die Schule

Verfasst: 04.02.2019, 12:58
von Ne
Meine Tochter wurde aufgrund eines angeborenen Defekt an Kiefer und Gesicht 12 x operiert.
Behindertenstatus 50% mit 11 Jahren
Der Schule war bekannt, dass sie durch die vielen Ops emotional geschwächt ist.
Die Klassenlehrerin (Sonderpädagogin) hat sie in einen leeren Gruppenraum gesetzt weil sie in der Klasse geweint hatte. Das sei nicht altersgemäß und das müsse diszipliniert werden.
Am Ende des Tages durfte sie ein Mitschüler aus dem Raum nachhause entlassen.
Meine Tochter hatte sich mit heftigem Schreien und Weinen dermaßen verausgabt, dass sie den Schulweg nicht mehr schaffte. Der Bruder hat sie am Schulweg gefunden.
Schulpsychologie habe ich hinzugezogen.
Die Lehrerin hat die Empfehlungen aber nicht angenommen. Direktorin zeigte sich erst bemüht, war aber mit der Situation überfordert.
Meine Tochter hatte Angst vor der Lehrerin und hatte eine weitere Panikattacke, als ihr wieder der Gang in den Gruppenraum angedroht wurde.
Wir wollten einen Klassenwechsel. Die Direktorin stimmte dem zwar zu, ließ aber meiner Tochter einen Vertrag unterschreiben, dass sie in einer Regelklasse keine Ansprüche auf Sonderbehandlung hat und bei einem nicht reibungslosen Ablauf die Schule verlassen muss.
Sie war ca. 15 Minuten in der neuen Klasse und hat diese dann verlassen. Der Druck war zu groß.
Der Landesschulrat hat uns der Kinderklinik zugewiesen. Wir hatten darum gebeten eine neue Schule für unsere Tochter zu suchen.
Nach 2 Monaten Klinik hatten wir noch immer keine Schule. Nachdem ich Druck machte, würde ich beim Jugendamt gemeldet wegen akuter Kindesgefährdung durch die Mutter.
Nie gab es ein klärendes Gespräch.
Nach 3 Monaten Klinik hat uns schließlich der Bürgermeister eine Schule gesucht.
Seit 2 Wochen geht sie völlig unauffällig die neue Schule. Einen Rechtstreit halten wir finanziell nicht durch. Die Attacken nehmen kein Ende.

Re: Trauma durch die Schule

Verfasst: 04.02.2019, 13:19
von bernhardlaw
Eine 11-jährige kann jedenfalls keinen derartigen Vertrag schließen, da sie mit 11 Jahren nur beschränkt geschäftsfähig ist und einen derartigen Vertrag nicht schließen kann.

Re: Trauma durch die Schule

Verfasst: 04.02.2019, 13:34
von Ne
Dass der Vertrag das Papier nicht wert ist auf der er steht ist schon klar, es geht um den psychischen Druck der hier ausgeübt wurde.
Meine Tochter konnte daraufhin nichteinmal mehr über die Türschwelle der Schule und es machte einfach nur die Haltung der Schule deutlich.
Da macht ein Klassenwechsel auch keinen Sinn mehr und man kann nur den Hut nehmen und gehen. Nur 3 Monate Klinik hätte man absolut vermeiden können, Beschwerden zum Verhalten gab es nur von 1 Lehrerin.
In der Klinik wurde ein Trauma diagnostiziert, Entwicklungsverzögerung ausgeschlossen.

Re: Trauma durch die Schule

Verfasst: 06.02.2019, 15:26
von Gegengleis
Allein das schicken in einen Gruppenraum wäre (eindeutig rechtswidrige) unmittelbare verwaltungsbehördliche Befehls- und Zwangsgewalt gewesen. Dagegen wäre eine Beschwerde beim zuständigen LVwG zulässig gewesen.