nach diesem sehr fundierten und wieder auf das eigentliche „Problem“ konzentrieren Artikel (hinter dem ja schon Jahre an intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema erkennbar sind), will ich meine Antwort an Hank´s Eintrag der Vollständigkeit halber noch dazu stellen.
Zitat:
„ Tja, es wäre wirklich interessant festzustellen was mit einem durchschnittlichen Menschenhirn passiert, wenn es in die Spähren der Politik gerät, da müsste man echt noch Hirnforscher werden...
Ständig in seiner Macht und Wichtigkeit bestätigt werden, und sei es auch nur durch ständige Kritik. Wir wissen es als Normalbürger nicht wie das ist, wenn ständig Foto- und TV-Kameras auf einen gerichtet sind, ständig kommen alle und wollen einen guten Eindruck machen und schnelle Patentrezepte- und -lösungen haben...
Was da für Glückshormone in einem Politiker-Hirn ausgeschüttet werden - wahrscheinlich wird man danach süchtig...
Aber: Die Politiker kommen ja aus dem Volk bzw. aus der Bevölkerung. - Und so sind wir halt - eitel, dumm und gefräßig...
“
Wenn man das im Sinne einer bloßen Diagnose so sieht, ist dagegen sicher nichts einzuwenden. Erfahrungsgemäß mutieren allerdings solche diagnostischen Aussagen leicht in bequeme Ausreden, im Sinne von: na, dann passt eh´ alles…
Dem könnte ich mich allerdings nicht anschließen.

Zitat:
„ Was die Informationen angeht: Informationen stehen allen und jedem mehr als genug, wahrscheinlich zu viele zur Verfügung, das Problem ist eher, die richtigen Erkenntnisse und Schlüsse bei der Hand zu haben. Und: Wie geht man mit Sachen um, die man nicht weiß, also fast alles??“
Wenn man das genauer anschaut, lässt sich auch ein fataler Irrtum konkretisieren, dem man allgemein dabei unterliegt.
Das, was als „Informationen“ bezeichnet wird, sind in Wirklichkeit gar keine. Es ist bei genauer Betrachtung nämlich immer nur eine Kombination aus einer Berichterstattung über alle möglichen Aspekte (Probleme) des ist-Zustandes, mit dem Versuch, diese mit beliebigen Theorien erklären und dann lösen zu wollen.
Und bei noch genauerer Betrachtung ist es nicht einmal das, sondern Berichte darüber mit der abschließenden Feststellung, wer an was Schuld (gewesen) ist.
Jedenfalls keine Meisterleistung in Sachen „Intelligenz“… lol
Und bei der Fülle an Problemen wundert es natürlich nicht, dass diese Berichterstattung nicht nur mehr als genug ist, sondern alles überlagert und wirkliche Information nicht mehr durchlässt.
Zitat:
„ Die Frage ist: Soll man jetzt echt auf die "Stunde Null" warten, oder kann man das derzeitige politische und gesellschaftliche System auch bei laufendem Betrieb da wo es nötig ist (noch) reparieren?“
Das kann nur jeder für sich und auf der Grundlage der ihm zur Verfügung stehenden Information beantworten und entscheiden. Natürlich aber auch die Verantwortung dafür tragen…
Zitat:
„ "Zwei Schritte vor, einer zurück" - das war Lenins Meinung zur Entwicklung der menschlichen Gesellschaft.
Man sieht: Philosophie ist wichtiger als Demokratie, und Politik sowieso...“
…hätte Lenin gesagt „ein Schritt vor, zwei zurück“, dann wäre das nicht nur näher an der Realität gewesen, sondern ein bis heute zutreffender Spruch. Wenn man mal davon absieht, dass darin die Frage geflissentlich ausgelassen wird: in welche Richtung geht es eigentlich nach „vor“? Wie sonst ließe sich feststellen, ob man einen Vortschritt (grins) oder doch eher wieder nur einen Rückschritt gemacht hat?
Ihr Resümee, was die Philosophie betrifft, kann ich nur voll unterstreichen. Bedauerlich halt, dass sie in der Politik noch nicht angekommen ist… und wie es aussieht, auch nicht so bald dort ankommen wird, außer als Wort, wenn wieder einmal was schöngeredet werden soll…

Grüße G.K.