Klageschreiben ohne Mahnung an meinen Arbeitgeber

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Stefan Gavornik
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Klageschreiben ohne Mahnung an meinen Arbeitgeber

Beitrag von Stefan Gavornik » 14.04.2012, 04:32

Guten Tag!

Ich hoffe ich habe den Platz richtig gewählt da ich mich rechtlich eigentlich überhaupt nicht auskenne.

Ich habe heute eine extremst Schwere Situation mit meiner Arbeitgeberin gehabt.

Sie hatte ein Klageschreiben erhalten mit einer Aufforderung von fast 1000€ von meiner Bank, über 600€ wusste ich bescheid und dachte ich hätte mit meiner Bank ausgemacht einen Zahlungsaufschub (Es startete mit 3000€ die auch nur dadurch zusammen kamen das ich schon sehr jung einen psychischen Zusammenbruch hatte und ich zwar ausgemacht hatte das ich unbedingt einen Rahmen der 200€ nicht überschreiten durfte, da ich selber wusste das ich mit Geld so oder so nicht wirklich gut umgehe und schnell übersicht verliere. Nach einem guten halben Jahr kam da das erste mal ein Schuldbrief, wie ich sie jetzt nur zu gut kenne.)

Ich versuche so gut wie möglich den Überblick zu bewahren, doch manchmal übersieht man denke ich halt auch mal was, deswegen gibt es doch eigentlich die 2., 3. und letzte Mahnung? Ich habe wenn überhaupt EINMALIG eine Mahnung erhalten gehabt, was aber nicht sein muss kann auch etwas anderes sein. Ich zahle Schulden bei ungefähr 10 Kanzlein ab, die meissten under 300€, Bank und ein alter Mietrückstand sind aber auch beinahe fertig abgezahlt gewesen.

Genug Geschichte, nun zu meinen Fragen, da ich am Montag eine Email an die Kanzlei schicken will.:

1. Meine Mutter und Arbeitgeberin hatte vor 3 Jahren einen Nervenzusammenbruch von dem sie sich bis heute nicht ganz erholt hat. Der Brief hätte beinahe einen starken Rückfall bewirkt, hätte ich nicht gelogen und gesagt dass das ein Fehler ist den ich schon erstmal geregelt habe.
Ist es überhaupt in Ordnung das mein Arbeitgeber, ohne das ich selbst einen Klagebrief erhalten habe, einen bekommt? (Ich bin kein Muttersöhnchen, ich unterstütze sie, da sie nicht mit vielen Menschen mehr zurecht kommt.)

2. Ich verdiene eigentlich 700€, meiner Mutter ist dies aber seit Jänner nicht mehr möglich zu zahlen, ich Arbeite dennoch. Ab Mai hat meine Lebenspartnerin auch Geld zum unterstützen und ich selbst suche seit einem Monat eine neue Stelle. Kann ich darauf bestehen die Anwaltkosten irgendwie fallen zu lassen, da diese doch scheinbar, trotz ERSTEM Brief, 400€ dazu gespest haben?

3. Kann ich von der Kanzlei verlangen meiner Mutter/Arbeitgeber einen Entschuldigungsbrief zu schreiben da dies ein "Fehler" war?

Abschließend eine Frage etwas Abseits:
War das wirklich in Ordnung das die Bank meinen Rahmen damals einfach erhöhte und erhöhte, von 200€ auf 3000€? Und wenn nicht kann ich da Heute noch etwas machen oder habe ich sowieso zulange gewartet (6 Jahre ungefähr her.)

Entschuldigung für etwaiges Undeutsch, es ist spät, ich wollte das aber unbedingt noch fragen.



Hank
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Beitrag von Hank » 14.04.2012, 19:40

Da überschneiden sich auf alle Fälle soziale und rechtliche Fragen, da muss man sich den Fall anhand der Unterlagen genau anschauen, da ist sicher einiges und noch viel mehr zusammengekommen...

Jedenfalls dürfen Sie die Leute bei denen Sie Schulden haben nicht ganz vergessen, die haben Ihnen vertraut, ihre Leistung hoffentlich erbracht und nun wollen die zu Recht ihr Geld sehen, auch der Anwalt muss seine Rechnungen mit Geld bezahlen, ganz normal.

Leistet der Schuldner das, was er schuldet, nicht, kann der Gläubiger seinen Anspruch + Verzugszinsen zwangsweise per Gericht durchsetzen. Denn bereits mit der ersten Mahnung ist der Betrag fällig, da braucht es keine 2.,3. Mahnung oder so.

Geld regiert die Welt, aber beim Geld hört sich nun einmal die Freundschaft auf - ganze Familien, Freundschaften, Ehen und sogar Staaten zerbrechen heutzutage deswegen, leider.

Manche machen das ganz bewusst und sogar gewerblich, was dann ein Fall für den Strafrichter ist...

Ihr Fall ist mM ein Fall für die Schuldnerberatung - sagen Sie also den Gläubigern, der Bank, dem Anwalt und auch Ihrer Mutter, dass Sie sich schon am Montag dort anmelden werden, das bringt etwas Zeit, Ordnung und Vertrauen in die Sache.

Jedenfalls wer etwas schuldet, haftet grundsätzlich auch selbst für die korrekte Erfüllung seiner Verbindlichkeit, dh es steht nicht in seinem Belieben, ob er das Geschuldete leistet, also zahlt oder nicht, eh klar.

Kann es sein, dass Ihre Mutter als Bürge, Garant oder so für Ihre Schulden haftet?

Sie haben wahrscheinlich bei Bank und Gläubigern um Stundung ersucht, die Bank hat Ihnen (und Ihrer Mutter) geglaubt (Kredit kommt vom lateinischen Wort "credere" - "glauben"), das ist deren Geschäft, umgekehrt hätten Sie sich sicher aufgeregt, wenn die Bank nichts mehr hergegeben hätte, oder?

Schreiben Sie dem Forum wie die Sache weitergegangen ist und denken Sie daran, dass die besten Sachen im Leben gratis sind und hören auch Sie sich vielleicht das Lied von Peter Cornelius "Reif für die Insel" an, da geht's um die wahren Werte im Leben.

Alles Gute! Hank 8) 8) 8)

Stefan Gavornik
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Beitrag von Stefan Gavornik » 15.04.2012, 15:35

Mir kommt es so vor als erstellt sich hier ein falsches Bild von mir.

Ich bezahle seit Jahren Schulden die ich mir aus Dummheit, Naivität und Faulheit zusammengetragen hatte. Es startete mit 30000€, nach 3 Jahren noch 3000 und jetzt hatte ich alles schon lange so gut geregelt das ich keine wirklichen Probleme mehr hatte.

Fakt ist wenn meine Arbeitgeberin "hört" der einzige Mensch der für sie alles so macht das es ihr keinen "Stress" verursacht, habe ich Angst das es um einiges schlimmer wieder wird mit ihr (Nervenzusammenbruch 2.).

Ich werde das Geld zahlen und hätte auch etwas ausgemacht wenn ich daran noch gedacht ist:

Entweder ich habe EINE Mahnung erhalten und diese übersehen oder ich habe keine Mahnung erhalten und die haben direkt an meinen Arbeitgeber (Gläubiger) eine Zahlungsaufforderung von den letzten 600€ wie ich es wusste auf 1000€ geschickt.

Alles was ich ersteinmal wissen wollte ist ob sie das so dürfen.

Ich habe auch shcon soweit nachgeforscht, das ich keinen eingeschrieben Brief übersehen hätte. Klagebrief ist auch keiner da, hab erst vor kurzem einen Brief von meiner Bank erhalten, waren Kontoauszüge darin, ohne Information.

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