Verkehrsunfall

[Jina1992]

Hallo vor 1 Monat ist ein Unfall passiert.

Es ist eben ein Verkehrsunfall geschehen, am späten Abend wollte ich mit mein Sohn 3/5 Jahre nach Hause gehen.
Gingen zu einem Schutzweg wollten die Straße überqueren, für uns ist ein Motorrad stehen geblieben, er wollte uns die Straße überqueren lassen, und dann kam sehr schnell ein Auto hinter dem Motorrad angefahren und es krachte der Motorrad Fahrer flog auf dem Boden und das Motorrad 2 Meter nach vorne, ich zog meinen Sohn schnell nach hinten war alles sehr knapp. Der Fahrer des Autos stieg aus Ich bettete ihm um einen Krankenwagen zu rufen. Aber er hat es nicht getan, aber der Motorradfahrer ist wieder aufgestanden als wäre nichts passiert, es kamen wirklich sehr viele Menschen.
Ich und mein Sohn waren wirklich unter Schock mein Sohn fing dann an zu weinen, da ich dachte wenn so viele Menschen da sind kann ich nach Hause gehen und mich und mein Sohn zu beruhigen, also ging ich ein Mann und eine Frau laufen mir hinter her um zu bitten da zu bleiben, da mein Sohn schon sehr müde war und weinte gab ich Ihnen meine Daten das die Polizei mich kontaktieren können.

Meine Frage dazu ist;

War heute meine Zeugenaussage machen, nach 1 Monat hat sich der Polizei erst gemeldet, da meinte der Polizist das ich eine Geldstrafe bekomme da ich denn Unfallort verlassen habe, obwohl ich meine Daten an dem Tag wo der Unfall passiert da gelassen habe zwar nicht der Polizei aber einer Dame und habe jetzt Angst denn ich bin eine alleinerziehende Mama mit einen sehr geringen Einkommen, und wirklich nichts dabei gedacht habe oder gewusst habe das ich da bleiben muss denn wir haben nichts falsch gemacht.
Wird das Gericht sich da informieren wie es um mein Einkommen steht, und das ich allein bin und das berücksichtigen, oder sogar ein Auge zudrücken, vielleicht ist das mal auch jemanden passiert und kann mich ein bisschen beruhigen.
Bedanke mich im Voraus für jede Antwort. Lg

[alles2]

Bitte lies Dir das hier durch:

https://www.oesterreich.gv.at/themen/gesundheit_und_notfaelle/unfall/4/Seite.2892001.html

Ein Unfallbeteiligter hat nach § 4 Abs.1 lit.c StVO zumindest bei der Feststellung des Sachverhaltes mitzuwirken. Nur weil wer nicht offensichtlich verletzt ist, kann er sich trotzdem was gebrochen haben und lässt es sich nicht anmerken, weil er unter Schock stehen könnte. Du wirst wohl auch keine Ärztin sein, weshalb es der Sache dienlich gewesen sein könnte, Hilfe herbeizuholen (die nächste Polizeidienststelle verständigen und/oder die Rettung rufen). Denn auch Dir könnte eine Schuld treffen, wenn sich herausstellt, dass der Schutzweg "blind" und für andere Verkehrsteilnehmer überraschend betreten wurde, so wie ich das oft im Straßenverkehr beobachte. Dabei hat auch der Fußgänger beim Überqueren dafür zu sorgen, dass niemand gefährdet wird. Und wenn Dein Verhalten am Unfallsort mit einem Verkehrsunfall in ursächlichem Zusammenhang gestanden wäre, hätte die Polizei theoretisch die Atemluft auf Alkoholgehalt untersuchen können. Wird der Unfallort verlassen, lässt sich der Hergang schwer rekonstruieren.

Die Verwaltungsstrafe kann sich bis zu 726 Euro belaufen (§ 99 Abs.3 lit.b StVO). Absatz 6 fasst zusammen, unter welchen Umständen diese nicht berechtigt wäre. § 3 und 45 VStG (Verwaltungsstrafgesetz) bieten weitere Anregungen.

[Jina1992]

Ok, könnte die Strafe auch zur Freiheitsstrafe kommen?

Ich hatte kein Handy dabei ich habe gebeten denn PKW Fahrer 3 mal denn Rettungsdienst zu rufen. Und ich könnte nicht auf die Straße laufen mit einem Kleinen Kind in der Hand.
Und außerdem habe ich denn Unfall ja nicht verursacht, der Motorrad Fahrer ist Ordnungsgemäß stehen geblieben, und wollte mich und mein Sohn über die Straße überqueren lassen, der PKW Fahrer war schuld und sollte daher erste Hilfe leisten und die Rettung und Polizei anrufen oder verstehe ich das Falsch?

Und laut denn Polizisten war der PKW Fahrer betrunken.
Und der Polizist sagte er macht nix dafür das ich eine Strafe bekomme aber es könnte sein, ist mir eingefallen muss es nicht von den Polizisten ausgehen das ich eine Strafe bekomme?

Will mich nur vorbereiten falls es vor Gericht geht.

[alles2]

Es wäre doch völlig absurd, dass in erster Linie der Unfallverursacher Hilfe zu holen hätte. Die Verpflichtung, sich darum zu kümmern und sofern möglich, trifft alle Unfallbeteiligte. Das ist auch dringend angeraten. Alle Beteiligte können recht originelle Fantasien entwickeln, wenn sie sich ihrer Verantwortung nicht mehr stellen wollen und plötzlich die Tatsachen verdrehen. Dem kann durch einen ordentlichen Polizeibericht entgegengewirkt werden.

Nach Deiner Schilderung gehe ich davon aus, dass Du lediglich mit einer Verwaltungsstrafe konfrontiert werden würdest und nicht Bekanntschaft mit einem Strafrichter machen wirst. Ein Polizist muss sämtliche Fälle aufnehmen und hat es den Behörden zu melden. Letztere entscheidet dann, ob der Sachverhalt für eine Strafe ausreicht. Sollte nicht von einer Strafverfolgung durch das Verkehrsamt abgesehen werden, hättest Du die Gelegenheit, Dich dagegen zu wehren oder die Strafe zu bezahlen. Kommt man zu dem Ergebnis, dass von Dir nichts zu holen ist, kann eine Geldstrafe durch Absitzen einer Ersatzfreiheitsstrafe getilgt wird.

[Jina1992]

Aber die Geldstrafe wird vom Einkommen abhängig sein oder? Und eine Ratenzahlung wäre die auch möglich?
Und wenn ich nicht zahlen kann, muss ich ins Gefängnis das meintest du mit dem letzten Satz?

[alles2]

Alles kann man mit JA beantworten. Die erste Frage wird durch folgenden Thread beantwortet:

https://forum.jusline.at/viewtopic.php?f=2&t=15447#p36425

Ratenzahlung ist möglich und die Ersatzfreiheitsstrafe wäre in einem Polizeianhaltezentrum anzutreten (nicht in einer Justizanstalt).

[Jina1992]

Wielange dauert das ungefähr bis ich wieder was höre oder einen Brief bekomme?

[alles2]

Das kann Dir niemand beantworten, weil auch keiner vorhersagen kann, wie sich die Geschehnisse entwickeln. Gehe einfach davon aus, dass nichts kommt. Dann lebt es sich leichter. Und sollte doch mal was eintrudeln, dann kann man sich noch immer damit auseinandersetzen. Doch vorher zahlt es sich nicht aus, sich darüber einen Kopf zu machen, was passieren könnte. Das was passiert ist, ist passiert, und kann man nicht mehr rückgängig machen. Alles andere wird man eh sehen!