Ausländer

Diskutieren Sie Fragen der Österreichischen Bundesverfassung und der Grundrechte.
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MEMIL
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Beitrag von MEMIL » 03.06.2007, 12:06

Du bist leider falsch informiert. Das mit dem „Heiraten um eine Chance auf ein Visum zu bekommen“ ist längst vorbei. Momentan fliegen sie (buchstäblich) mit oder ohne Eheschein. Du siehst Österreich als ausländerfeindlich, darüber will ich hier nicht diskutieren, weil wir hier eher rechtliche Probleme diskutieren möchten (wir sind ja kein ideologisches Forum). Nichtsdestoweniger, obwohl ich nicht der Rechtsanwalt von Österreich bin, möchte ich anmerken, dass man Ausländerfeindlichkeit (was in einem gewissen Ausmaß kaum bestritten werden kann) nicht mit notwendigen sozialpolitischen Rechtsbestimmungen vermengen soll. Der Zugang zu Visa durch Heirat in Österreich hatte bis vor wenigen Jahren traurige Ausmaße erreicht. Natürlich müssen die Behörden solche Gepflogenheiten eindämmen. Es geht nicht darum das wir zu viele Türken und zuwenig Afrikaner hier haben. Jeder Mensch ist nach Maßgabe des Gesetzes in Österreich willkommen. Wir sind vergleichsweise eine der liberalste Länder in der EU und auch weltweit. Die Türken haben zu uns schon eine historische und soziale Verbindung aus der langen Traditionsmigration. Sie arbeiten hier, sie passen sich leichter an das winterliche Klima Österreichs an, deswegen sind sie in der Mehrzahl hier. Andere Ausländer, wie Polen, Ungaren, Kroaten, Serben, Bosniaken usw. sind ebenfalls lang etabliert in Österreich. Das hat schon mit dem Vielvölkerstaat aus der habsburgischen Zeit zu tun und das ist auch nicht schlimm, sondern bereichert das Land kulturell und sozial, um nicht die wirtschaftliche Entwicklung nach dem Krieg, die von Ausländern mitgetragen wurde, zu reden.
Mit den Afrikanern haben wir das Problem, dass sie wenig Bezug zu Mitteleuropa haben. Sie sind geographisch und sprachlich abgekoppelt. Sie sind liebenswerte Menschen wie jede andere Ausländer, aber sie haben leider viele Nachteile zu überwinden (die Hautfarbe ist der kleinste und hat nur mit Optik zu tun), das Klima ist für die meisten Afrikaner unangenehm und sie leider darunter. Natürlich haben sie auch sprachliche Probleme zu bekämpfen (die afrikanische Sprache haben andere semantische und lexikalische Strukturen und sie brauchen mehr Zeit um Deutsch zu lernen, was ihnen den Weg zum Arbeitsmarkt erschert.
Das ist eine subjektive Meinung, betrachten Sie das bitte nicht als Streitbelustigung und versuchen wir die Themen hier (ohne Angst von Tabus) sachlich und unvoreingenommen zu behandeln, sonst werden unsere Beiträge gelöscht (was ich nicht gern sehe).
mfg, memil



Gangster Romi
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Beitrag von Gangster Romi » 03.06.2007, 14:24

okay das mit dem klima ist richtig und auch mit der sprache...
aber meine frage wäre, wie schafft man es als afrikaner, ein visum für österreich zu bekommen? welche möglichkeiten gäbe es denn überhaupt?
würde mich über antwort freuen!
danke und lg romi

MEMIL
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Beitrag von MEMIL » 03.06.2007, 17:43

Hi romi!
Momentan sind die rechtlichen Bestimmungen für Niederlassungsbewilligungen aus vielen Gründen sehr streng, was jedoch nicht nur Afrikaner sondern alle Ausländer betrifft. Abgesehen von der Quotenregelung (die auch die Familienzusammenführungen für Personen die Angehörige schon in Österreich haben, umfasst), haben wir das Problem, dass der Arbeitmarkt im gesamten Europa bis vor einem Jahr mit illegalen Beschäftigungen, bei gleichzeitiger Wirtschaftsflaute, übersättigt war. Die Arbeitslosigkeit beginnt aber jetzt im Jahr 2007 (siehe Deutschland aber auch Österreich und die Schweiz) langsam zu sinken und die „Illegale Zuwanderung“ wird auch in vielen Ländern eingedämmt. Das führte dazu, dass in Österreich (nur ein Beispiel) die Anzahl von Asylwerbern und Immigranten insgesamt radikal gesunken ist. Deswegen kann ich mit Ihnen wetten, dass noch in dieser Legislatur, wenn nicht in den kommenden, muss das Fremdengesetz wieder gelockert werden und die Zulassung von Zuwanderern erweitert werden. Die Zustände der 80- und 90-er Jahre (massenweise Illegale) werden sich sicher nie mehr wiederholen, aber die Wirtschaft wird mit unserer derzeit mikroskopischen Geburtsrate und Mikrofamilienpolitik allein die Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte nicht entgegnen können. Wir brauchen dringend eine freundlichere Familienpolitik (was meiner Meinung nach von den frischen Frauen- bzw. Gesundheitsministerin Bures und Kdolsky sehr konsequent angestrebt wird) aber wir brauchen auch eine freundlicherer Immigrationspolitik. Mehr (aber auch weniger) kann ich mir nicht vorstellen. Abwarten und Tee trinken (für willige und fleißige Immigranten
nicht das Beste. leider),
lg, memil

Gangster Romi
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Beitrag von Gangster Romi » 04.06.2007, 13:26

okay, da muss ich ihnen recht geben, das ist wirklich für leute die hier ein neues leben beginnen wollen und bereit wären zu arbeiten nicht das beste!

kryugger
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Re: Ausländer

Beitrag von kryugger » 15.12.2019, 15:44

Guten Tag. Ich geriet in eine schwierige Lebenssituation, aus der ich nicht mehr raus kann. Ich bin ein Bürger der Ukraine. Ich war auf Geschäftsreise in Österreich, in der Stadt Suben. Ich wurde betrunken von der Polizei festgenommen und sie brachten mich gegen meinen Willen in die klinikum Schärding. Ich war bei Bewusstsein, meine Vitalfunktionen waren normal und ich brauchte keine medizinische Hilfe. Ich wurde an Armen und Beinen ans Bett gefesselt, Katheter wurden in beide Hände und ein Katheter in das Urogenitalsystem eingeführt. Ich bat sie, dies nicht zu tun. Ich habe die medizinische Versorgung abgelehnt! In diesem Zustand habe ich ungefähr 12 Stunden verbracht. Und selbst als die Alkoholvergiftung vorbei war, blieb ich ans Bett gefesselt, bis die Polizei für mich eintraf. Es war die schlechteste Uhr meines Lebens! Ich hatte mich noch nie so gedemütigt gefühlt. Ich habe keine Erlaubnis zur Durchführung von medizinischen Manipulationen mit mir erteilt, ich habe mit diesem Krankenhaus keine Vereinbarungen über die Erbringung von medizinischen Dienstleistungen für mich geschlossen. Als ich dieses Krankenhaus verließ, erhielt ich keine Dokumente, weder einen Auszug aus der Krankenhauskarte noch eine Erlaubnis für einen unfreiwilligen Krankenhausaufenthalt, die laut Gesetz vom Direktor der Klinik unterschrieben werden muss. Niemand hat mich gewarnt, dass ich für diese sogenannten „Dienstleistungen“ Geld bezahlen müsste. Niemand hat mit mir über den Preis dieser Behandlung gesprochen. Außerdem gab mir niemand die Möglichkeit, das Gesetz über Gesundheit und Sozialhilfe für in Not geratene Nichtbürger anzuwenden. Nach einiger Zeit kam ein Brief an meine Adresse in der Ukraine, dass ich 1500 Euro an diese Klinik zahlen muss !! Für 12 Stunden an ein Bett gebunden, muss ich diesen unverhältnismäßigen Betrag bezahlen! Ich schrieb ihnen als Antwort, dass ich keinen Vertrag mit ihnen geschlossen hatte und dass mich niemand über eine so große Menge für mich informiert hatte. Die nächste Mahnung war schon mit einer größeren Menge. Darüber hinaus überträgt die medical holding gesundheitsholding GMBH diesen Fall bereits an das Inkassounternehmen https://www.hoeka.at/. Diese Firma verlangt von mir, dass ich ihnen bereits 1800 Euro zahle !! In der Ukraine würde ein solcher medizinischer Dienst 100 Euro kosten. Bitte helfen Sie mir aus dieser Situation heraus.
Mit freundlichen Grüßen Sergey

Das_Pseudonym
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Re: Ausländer

Beitrag von Das_Pseudonym » 18.12.2019, 14:36

Du kannst dich hier hin wenden: https://www.gesundheit.gv.at/gesundheitsleistungen/institutionen/patientenanwalt
Das ist erstmal kostenlos. Die können schauen ob das was im Spital passiert ist üblich ist oder nicht.
Für das Rechtliche wird es kompliziert wenn du nicht in Österreich bist.

kryugger
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Re: Ausländer

Beitrag von kryugger » 25.12.2019, 07:03

vielen Dank

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